Lectio III

Grammatik

3 Genitiv; Präpositionen; Adverbiale

In der dritten Lektion lernst du einen weiteren Fall, den Genitiv, kennen. Zudem schauen wir an, was Präpositionen und das Adverbiale sind.

3.1 Der Genitiv

Zuerst siehst du wiederum die neuen Formen, danach erfährst du, welche Funktion ein Genitiv im Satz übernimmt.

3.1.1 Formen

1. Dekl. f 2. Dekl. m 2. Dekl. n 3. Dekl.
Nominativ Sg. fīli-a fīli-us for-um soror
Genitiv Sg. fīli-ae fīli-ī for-ī sorōr-is
Nominativ Pl. fīli-ae fīli-ī for-a sorōr-ēs
Genitiv Pl. fīli-ārum fīli-ōrum for-ōrum sorōr-um

Du siehst, dass in der 1. und in der 2. Deklination m der Genitiv Singular jeweils gleich lautet wie der Nominativ Plural.

3.1.2 Funktion: Das Genitivattribut

Ein Genitivattribut ist ein Substantiv im Genitiv, das ein anderes Substantiv näher bestimmt.

Uxor Titi bona est. — Die Frau des Titus/Titus’ Frau ist gut.

Wir fragen «Wessen Frau (ist gut)?» Und die Antwort lautet: «Die des Titus.»

Ein Substantiv und sein Genitivattribut können im Deutschen manchmal auch mit einem zusammengesetzten Substantiv wiedergegeben werden.

Templum Vestae pulchrum est. — Der Tempel der Vesta/der Vestatempel ist schön.

3.2 Präpositionen und Adverbiale

Schauen wir uns an, wie du eine Präposition erkennst und was das Satzglied Adverbiale ist.

3.2.1 Präpositionen

Präpositionen sind kleine Wörter, die vor einem Substantiv stehen, dessen Fall sie bestimmen. Sie geben uns über das räumliche oder zeitliche Verhältnis zu diesen Substantiven Auskunft. In dieser Lektion lernst du Präpositionen kennen, die alle mit dem Akkusativ verbunden werden. Später wirst du auch noch andere Präpositionen kennenlernen.

Achtung: Im Satz Claudia ad templum stat ist templum kein Akkusativobjekt. Wir können ja nicht fragen «Wen oder was steht Claudia?». Templum steht im Akkusativ, weil die Präposition ad den Akkusativ verlangt. Welches Satzglied ad templum ist, erfährst du unter 3.2.2.

3.2.2 Das Adverbiale

Eine Präposition bildet zusammen mit dem Substantiv im richtigen Fall das Satzglied Adverbiale. Das Adverbiale gibt darüber Auskunft, unter welchen Umständen die Handlung stattfindet. Wir fragen mit «wo?», «wann?» und «auf welche Art und Weise/wie?».

In einem Satz kann es auch mehrere Adverbialia geben:

Cornelia per forum ad templum currit. — Cornelia rennt durch das Forum zum Tempel.

Aber nicht nur eine Präposition mit einem Substantiv kann als Satzglied ein Adverbiale sein, sondern auch die Adverben. Du hast bereits ein paar kennengelernt: ibi, iam, non iam und tum. Auch sie geben Auskunft über den Ort und die Zeit einer Handlung.

Titus Claudiam non iam videt. — Titus sieht Claudia nicht mehr.

Tum Claudiam invenit. — Dann findet er Claudia.

3.3 Der Akkusativ der Richtung

Bei Verben der Bewegung kann ein blosser Akkusativ das Ziel bzw. die Richtung ausdrücken:

Servus Rōmam currit. — Der Sklave läuft nach Rom.

 

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