Was ist Social Bookmarking und wie funktioniert es?
Methode, mit der online Ressourcen organisiert, abgelegt, gesucht, umorganisiert, kommentiert, geteilt und weiterempfohlen werden können.
Taggen/Tagging: Beschlagwortung von Ressourcen (Quellen).
Mit Social Bookmarking werden Lesezeichen gesetzt, die im Internet abgelegt werden. Auf sie kann von überall aus online zugegriffen werden (geräteunabhängig).
Zugriff erfolgt über einen Webbrowser.
Social-Bookmark-Netzwerke: Gemeinschaftliches Indexieren von Internet-Quellen.
Einsatzszenarien für Social Bookmarking in Lehre und Forschung
Suche nach und Verwaltung von Online-Ressourcen wie bspw. Literatur, Abbildungen, Videos, Präsentationen, Internetseiten.
Quellenrecherche in Arbeitsgruppen oder für Individuen.
Empfehlungen an Studierende oder KollegInnen (“Freunde”) verschicken.
Bewertungen abgeben.
Recherche-Netzwerke bilden.
Project based learning tasks: Der Dozierende teilt mit den Studierenden kommentierte Bookmarks zu einem Thema/Projekt. Die Studierenden recherchieren selbständig und teilen die Suchergebnisse mit ihren Kommilitonen. Die Suchergebnisse können archiviert und diskutiert werden.
Ein Wiki ist ein Hypertextsystem. Es ist eine Ansammlung von Webseiten , die miteinander verlinkt sind und zusammengehören. Das Wiki kann von unterschiedlichen Personen nicht nur gelesen, sondern auch unkompliziert bearbeitet werden. Das bekannteste Wiki ist Wikipedia. In dieser freien Enzyklopädie kann jeder Beiträge schreiben und bearbeiten.
Der Begriff „Wiki“ kommt aus dem Hawaianischen und bedeutet schnell. Ein Wiki wird manchmal auch WikiWiki oder WikiWeb genannt.
Merkmale eines Wikis
Einfaches Einfügen von Links und Querverweisen,
Integration von Text, Grafik, Bild, Video oder Präsentationen (Folien),
Beschlagwortung der Wiki-Webseiten (Tagging),
Suchfunktion,
Einfache Veränderbarkeit durch mehrere AutorInnen,
Versionenmanagement,
Kommentarfunktion oder Diskussionsforen,
Kommunikation durch E-Mail-Versand.
Vorläufer – „WikiWikiWeb“ von Ward Cunningham
Vorläufer des uns bekannten Wiki ist Ward Cunninghams WikiWikiWeb (1995). Der US-amerikanischer Softwareautor (*1949) wurde vom HyperCard-System von Apple beeinflusst. Dadurch konnten auf einfache Weise schnell Hypertexte (neue Karten) erstellt werden. [Wikipedia]
Grundlegende Überlegungen für die Praxis
Bei der Erstellung eines Wikis wird die inhaltliche Verantwortung auf die Wiki-Autoren übertragen. Es ist deshalb besonders wichtig, vorab genau zu definieren:
welche Aufgaben den Teilnehmern zukommt,
welche thematischen Inhalte bearbeitet werden sollen,
was von den Teilnehmern erwartet wird und
wann die Arbeit abgeschlossen sein muss.
Wichtig ist es auch den Teilnehmern Spielregeln für die Arbeit zu kommunizieren, die eine reibungslose Zusammenarbeit ermöglichen und das Frustrationspotential minimieren. Ein Wiki ist ein Gemeinschaftswerk, das an jeden Einzelnen spezielle Anforderungen stellt und ein gewisses Mass an Disziplin abverlangt.
[Maier-Häfele & Häfele 2005, S. 55ff]
Wikiquette
Für eine gute Zusammenarbeit der Wiki-Autoren, sollten sich alle Beteiligten an die so genannte Wikiquette halten. Zu dieser zählen nach Maier-Häfele & Häfele (2005, S. 58) folgende fünf Punkte:
„Werke, die im Wiki-Web erstellt werden, sind gemeinsame Werke aller Beteiligten.
Es gibt kein Urheberrecht auf eingestellte Inhalte.
Wenn verschiedene Meinungen über Inhalte bestehen, die sich nach Diskussionen nicht vereinen lassen, überschreibt man die Gegenmeinung nicht, sondern schreibt eine zusätzliche ‚Gegenstellung‘ auf die Wiki-Seite.
Wenn gemeinsam im Wiki-Web gearbeitet wird, schaut man mindestens 3 x wöchentlich auf der Seite vorbei, zumindest, um gestellte Fragen zu beantworten.
Beim Umgang miteinander hält sich jeder an die allgemein im Netz übliche Netiquette.“
Aufgaben der Dozierenden oder Tutoren
Regelmässiger Besuch aktiver Seiten, um nach dem „Rechten“ zu sehen;
Kommentare abgeben und Fragen beantworten;
Teilnehmer darauf hinweisen, dass ältere Versionen der Seiten jederzeit einsehbar und reaktivierbar sind.
[Maier-Häfele & Häfele 2005, S. 58]
Einsatz von Wikis in Lehre und Forschung (Anwendungsszenarien)
Komplexe und umfangreiche Fachthemen seriös und tiefgehend aufbereiten;
Gemeinsames Arbeiten in der Gruppe ermöglichen und durchführen;
Kollaboratives Lernen anregen und unterstützen;
Erstellung von Projektanträgen;
Erstellung von Forschungsberichten einer Forschergruppe;
Gemeinschaftilches Erstellen einer Projekt- oder Abschlussarbeit (Gruppenarbeit);
Aufarbeitung von vorlesungsrelevanten Themen in der Lehrveranstaltung (Projektwiki)
Fragen zum Inhalt der Lehrveranstaltung generieren und beantworten.
Einsatzszenarien für ein Wiki im Unterricht aus dem ELBA – E-Learning Baukasten