Das unterirdische Unispital „GOPS“

Die „Geschützte Operationsstelle“

Spöndlistrasse 9, 8006 Zürich (Karte)

von Robin Wettstein

Trotz des beeindruckenden Baus des GOPS wurde es zum Glück nie für seinen ursprünglichen Zweck genutzt.

Abb.1: Lageplan der ersten Ebene des GOPS.
Die Idee des GOPS

In den späten 1980er Jahren wurde das GOPS als ein großes unterirdisches Krankenhaus direkt unter dem USZ erbaut. Dies mit dem Ziel, im Falle eines Erwachen des Kalten Krieges als Schutz zu dienen. Das Krankenhaus wurde so geplant, dass es bis zu 500 Patienten und etwa 250 Angestellte aufnehmen konnte.

Das GOPS wurde entworfen, um für zwei Wochen vollständig autark zu sein, mit eigenen Luftfiltersystemen, Wasserzufuhr und Stromerzeugung. Es wurde auch gestaltet, um Naturkatastrophen wie Erdbeben standzuhalten.

Die beiden Ebenen befinden sich jeweils acht und fünfzehn Meter unter dem Boden, die Erste beherbergt vor allem die sehr engen Patientenzimmer sowie die OP-Räume und Röntgen- und Gipszimmer.

Auf der unteren Ebene findet man die Technik sowie etwa die Küche und die Wäscherei.

Abb. 2: Unscheinbarer Eingang des GOPS
Was dem GOPS zum Verhängnis wurde

Trotz des beeindruckenden Baus des unterirdischen Krankenhauses wurde es nie für seinen ursprünglichen Zweck genutzt. Es kam glücklicherweise nie ein Ereignis, dass den Einsatz der Einrichtung erforderte oder auch rechtfertigte. Darüber hinaus ist der Kostenfaktor für die Wartung eines so großen und komplexen unterirdischen Krankenhauses zu hoch, um gerechtfertigt zu werden, was dazu führte, dass das Krankenhaus jahrzehntelang ungenutzt blieb und schliesslich komplett ausser Betrieb genommen wurde. In der Theorie wäre es jederzeit Einsatzbereit, innert 60 Stunden wären 40 Prozent der Anlage in Betrieb.

Im Laufe der Jahre gab es verschiedene Vorschläge zur Nutzung GOPS. So wurde es zu Coronazeiten als Erweiterung der Kapazität in Betracht gezogen, jedoch aufgrund der schwierigen Logistik sowie den fast unzumutbaren Lebens- und Arbeitsbedingungen im fensterlosen Untergrund wieder verworfen. Gleichzeitig gab es auch Interesse, das GOPS als Lager für wichtige Dokumente oder Artefakte zu nutzen, dies ist allerdings nicht möglich, da zum Einen einmal mehr die Logistik schwierig ist und zum Andern nach wie vor Einsatzbereitschaft gewährleistet werden muss. Daher wird das GOPS nur sehr beschränkt zur Schulung genutzt und in bestimmten Intervallen auf Funktionalität geprüft.

Abb. 3: Gespenstig leerer Gang, Zimmer links und rechts des Ganges

Abb. 4: Moderner OP-Saal… in den Achtzigern.

Es mutet vorgestrig an, wie in der Zeit konserviert.

Valance (2015)

Bildquellen

Abb. 1: (Robin Wettstein, März 2023)
Abb. 2: (Robin Wettstein, März 2023)

Abb. 3: (Robin Wettstein, März 2023)

Abb. 4: (Robin Wettstein, März 2023)

Abb.5: (Robin Wettstein, März 2023)

Literatur

Zürich Untergrund: die Stadt unter der Stadt; Marc Valance und Michael T. Ganz, 2015