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Wikipedia hat Geburtstag

von Christian Schorno

Wikipedia, die Online-Enzyklopädie, feiert heute den 15. Geburtstag. Historisch betrachtet war das von Ward Cunningham entwickelte Wiki die erste Plattform, auf der viele BenutzerInnen gleichzeitig auf relativ einfache Weise an einem Online-Text arbeiten konnten. Das allein war schon eine Errungenschaft. Die Wikipedia war dann aber die «Killerapplikation» für diese Plattform. Und so sind das Wiki und die Wikipedia zusammen eines der «Dreamteams» im Internet geworden. Zum Team gehören aber auch die Wikipedianer, das sind die Leute, die das Schreiben von Artikeln zum Hobby oder Beruf haben. Man weiss, dass die Wikipedia gar nicht so viele aktive User hat, wie man vermuten könnte, sondern dass eine gut vernetzte Gruppe von Wikipedianern hinter der Enzyklopädie steckt.

An Universitäten hat Wikipedia bei vielen immer noch einen zwiespältigen Ruf. Die Zwiespältigkeit entsteht aus hochschuldidaktischen Gründen: Wir wollen nicht, dass unsere Studierenden in der Wikipedia nachschlagen und mit der Antwort, die sie dort finden, zufrieden sind. Indes wissen wir, dass Studierende und Forschende sie rege benutzen. Google gibt die Wikipedia-Artikel auch als Top-Suchresultat aus und wir klicken vorzugsweise auf das, was Suchmaschinen uns zuoberst ausgeben.

Nun, die Wikipedia ist der bessere Meyer-Brockhaus. Daran zweifelt nach 15 Jahren vermutlich niemand mehr. Den Studierenden müssen wir hingegen immer noch klar machen, das ein Konversationslexikon nur das Fundament bildet, auf dem die Forschungstätigkeit aufsetzt.

Weiterlesen: Der VÖB-Blog hat einige Pressebeiträge zusammengetragen (Spiegel, Süddeusche usw.).

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Wikipedia – Redefining Research

Nach 244 Jahren haben sich die Verleger der Encyclopedia Britannica dazu entschlossen, die Druckerpressen anzuhalten und sich künftig deren online Services zu widmen – vielleicht schon etwas zu spät. Wikipedia ist inzwischen stark gewachsen und die meisten Studenten nutzen dieses Nachschlagewerk bereits als Standard-Informationsquelle. So ist auch mein erster „Griff“ meist zu Wikipedia, um schnell etwas nachzuschlagen.

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Nützt Wikipedia einem Studium der Geschichte?

Gastbeitrag von Prof. Dr. Beat Näf
Leiter des Kolloquiums Mit dem Internet in die Römerzeit. Antike Quellen und moderne Auswertung, Historisches Seminar, Universität Zürich

Marcus Cyron (Berlin) schreibt sei vielen Jahren für Wikipedia. Nicht nur einen Beitrag hat er verfasst, nein: tausende von Artikeln stammen von ihm. Unter anderem hat er in Wikipedia antike Monumente – etwa aus Pergamon – behandelt. Immer wieder gibt er Biographien berühmter und weniger berühmter Altertumswissenschaftler ein. Die weniger bekannten Gelehrten zu entdecken fasziniert ihn dabei ebenso wie die Auseinandersetzung mit Grössen des Faches.

Im laufenden Frühlingssemester haben wir ihn ins Kolloquium Mit dem Internet in die Römerzeit. Antike Quellen und moderne Auswertung an die Universität Zürich eingeladen. Das Kolloquium befasst sich mit der Art und Weise, wie das Altertum mit Hilfe der im Internet behandelten Medien erschlossen wird. Teilnehmerinnen und Teilnehmer entwickeln auch eigene Projekte und wenden die neuen Techniken an: Blogs, Datenbanken, Facebook, Internetsites, Podcastes, Videos – oder eben Wikipedia.
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Einsatz von Wikipedia zur Wissensvermittlung – Kolloquium „Mit dem Internet in die Römerzeit“

Gastbeitrag von Jan Hosmann
Student des Kolloquiums Mit dem Internet in die Römerzeit FS 2012, Historisches Seminar, Universität Zürich

Am Montag 19. März 2012 stand die Sitzung des Kolloquiums Mit dem Internet in die Römerzeit, das Professor Beat Näf veranstaltet, ganz im Zeichen von Wikipedia. Als Gast war aus diesem Grund der Wikipedia-Autor und -„Administrator“ (seit 2005) Markus Cyron zugegen, der Rede und Antwort zu Themen rund um die Online-Enzyklopädie stand. Als Altertumswissenschaftler hatte er bereits im Juni 2011 in Göttingen eine Tagung zum Thema Wikipedia trifft Altertum mitveranstaltet, die sich breiten Zuspruchs erfreute und bei der auch Beat Näf vorgetragen hatte.

Weniger als inhaltliche Punkte standen diesmal jedoch Fragen zu Organisation, technischem Ablauf, Administration und allgemeinem Status von Wikipedia im Vordergrund. So begann das Gespräch mit der banal anmutenden, allerdings grundsätzlichen Frage, wie man einen Wikipedia-Artikel denn überhaupt schreibt.
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