ŽURJA

Gewidmet Olga Alexandrowna Beljajewskaja

Ich besaß Žurja. Im Frühling legte ihn mir, nachdem er ihn aus seiner Jagdtasche gezogen hatte, mein lieber Bruder, der „Wilde Jäger“, in die Hand. Er war mit seinen beiden Hühnerhunden zwei Tage und zwei Nächte durch den Wald gestreift und mitgebracht hatte zwei er Säcke voll toten Vögeln mit auf kraftlos schlaffen Hälsen wackelnden Köpfen, fünf Hasen mit erloschenen, trüb-dunklen Äuglein und eben jenen dritten Sack, aus dem er den lebendigen Žurja herausholte und mir im Korridor überreichte. Žurja war ein noch ungestaltes, ungefiedertes Küken auf langen, ungelenken Beinen mit kleinem, scharfäugigem Kopf hoch auf dem Kranichhals.

Žurja wuchs zunächst bei uns im Haus in einem hellen Kämmerchen auf, in dem Kanarienvögel lebten, dann, schon im Sommer, als er schlank und stark herangewachsen und mit glatten, aschgrauen Federn bedeckt war, brachte ich ihn in den Garten mit den Apfelbäumen.

Der Garten war durch einen hohen Lattenzaun vom Park getrennt. Bei Žurja funktionierte ein Flügel schlecht, außerdem hatte man ihm an beiden Flügeln die Federn beschnitten, damit er nicht wegfliegen konnte. Dort lebte er, dort ernährte er sich von wundervollen Würmern und Raupen in den fetten Beeten des Himbeerstrauchs. Dort verbrach-te ich mit ihm selige Stunden unserer Freundschaft. Er war so lustig und übermütig!

Wir gingen auch hinter den Zaun aus dem Apfelgarten hinaus und durch den ganzen Park. Ich laufe die Wege entlang, Žura schlägt daneben mit den Flügeln und flattert zwischen den Bäumen herum. Ich lege mich ins Gras, Žurja zupft mich am Kleid, zieht mich sehr schmerzhaft an den Haaren und plappert irgendetwas Heise-res und Unverständliches.

Žurja ist mein geflügelter Hund, mein leichter, freier Freund, mein Stolz. Ich gehe und lächle.

„Woran denkst du?“, fragt die Erzieherin, „wahrscheinlich doch an deinen Žurja?“

Und wie ertappt werde ich rot.

Einmal konnte ich Žurja im Apfelgarten nicht finden. Ich rief und rief, schrie mich heiser, zerkratzte mir die Knie in den Stachelbeersträuchern und weinte. Das Herz versank in ungewisse Tiefe und krampfte sich zu einem Klumpen.

Der Tag ging grau, einsam und hoffnungslos dahin. Ich war böse und trotzig. Nachts weinte ich und konnte nicht schlafen… ich fasste großen Mut: Ich stand heimlich auf, schlüpfte durch das Fenster (mein Zimmer war im ersten Stock), gelangte über das Brett eines Spaliers auf das nahe Dach des großen Balkons und rutschte über dessen im Mondlicht weiß leuchtende Säule in den Garten.

Vor nichts hatte ich Angst, als ich daran dachte, dass ich gleich im Park sein würde. Dort im Garten lief, suchte, rief und weinte ich unter den schon lange abgeblühten Apfelbäumen, in unbekannten Beeten im Mondschein, zwischen den so streng unbeweglichen, so scharf sich abzeichnenden Schatten.

Am Abend des nächsten Tages brachte man den lebendigen Žurja, lebendig, aber von Schnäbeln zer-hackt und mit einem gebrochenen Flügel. Das waren Kraniche gewesen. Andere, wilde, dort auf den Feldern, wo der Hafer reifte. Žurja war zu ihnen geflogen. Sie verstanden ihren Bruder nicht, akzeptier-ten den fremden Freund nicht und hackten mit den Schnäbeln auf ihn ein. Der Wilde Jäger ritt gegen Abend auf Orlik aus dem Wald nach Hause und beschloss, noch auf die gefräßigen Kraniche im Hafer zu schießen. Kraniche sind schlau: Ohne Gewehr lassen sie einen nahe an sich herankommen, aber sobald sie ein Gewehr sehen, fliegen sie schon einen halben Werst entfernt mit krächzendem Geschrei davon. Sie flogen davon, und einer flog auf plumpste wieder zu Boden. Der Bruder bahnte sich durch den Feld-rain einen Weg zu ihm… Žurja!

Man sperrte Žurja in die Orangerie. Dort langweilte er sich zwischen den zahmen Reihen überzüchteter Pflanzen. In den Töpfen gab es keine fetten Würmer oder Raupen, es hüpften keine Frösche nach einem Regen über dumme Trampelpfade.

Aber jeden Tag kam ich zu ihm. Er stürmte mit einer krächzenden Begrüßung auf mich zu, und wir gingen ins Freie. Er war nun eigensinnig und kräftig.

Wir gingen in den Pferdestall. Aber den Weg zwischen der Wiese und dem ausgetrockneten Teich mochte er nicht. Er hat-te seine eigenen Phantasien! Was sollte man daran nicht mögen? Ich verstand es nicht. Ich schiebe den Widerspenstigen voran und stemme mich mit der Kraft meiner achtjährigen Hände in seinen hohen, flachen, widerstrebenden Rücken auf den kräftigen landen Beinen. Ich schiebe ihn. Wir kommen drei Schritte voran und gehen einen Schritt zurück.

Ich komme ins Schwitzen, blase mich auf vor Anstren-gung, bin wütend und lache über meinen störrischen, starken Freund.

Auf dem Hof vor dem Pferdestall sind längs dem Vordach Bretter über die braune, glänzende, kotige, scharf und schneidend riechende Erde gelegt und daneben unter dem Vordach eine Rinne für flüssigen Dung, dort ist es tief und morastig unter einer in metallischen Regenbogenfarben schillernden Schimmelschicht.

Schrecklich.

Wir bewegen uns schiebend und stoßend über die schmalen Bretter. Wir drü-cken uns an den Zaun. Dort ist ein Brett kürzer. Ich bücke mich. Werde ängstlich. Ich drehte es um. Žurja stand verärgert da und schwieg. Plötzlich beginnt er wild aus vollem Hals zu krächzen. Würmer! Würmer! Und was für wundervolle Würmer! Rosa Würmer. Nein, so fett, dass sie schon gelblich sind wie Lachs zur Fastenzeit. Sie liegen auf der kotigen Erde und bewegen sich kaum. Žurja verschluckt mit fettem Glucksen einen nach dem anderen. Was für ein Festmahl! Was für ein Festmahl! Schade, dass ich nicht kann! Aber egal, ich verstehe ja, wie lecker, wie fürchterlich lecker das ist!

Der Herbst war lang und langweilig. Mit Žurja spazieren zu gehen war unbequem und… überhaupt etwas uninteressant geworden. Ich war es schon gewohnt, und das Herz strebte nicht mehr so heftig zum nun einsamen Freund dort in der ungeheizten, entlegenen Orangerie.

Dort stehen Töpfe mit Erde: dann wird es doch wohl auch Würmer geben. Und Wasserkübel sind vorhanden, die in die Erde gegraben sind: warum sollten dort keine Frösche leben? Ich denke: ja, natürlich.

Im Übrigen bringe ich Žurja Gerste. Er liebt Getreide. Er freut sich über mich, möchte ins Freie. Aber irgendwie habe ich jetzt gar keine Zeit mehr! Natürlich, die Unterrichtsstunden: Im Herbst haben wir mehr Unterricht, die Erzieherin ist stren-ger, ich bin fauler, unwilliger und häuftg frech und werde oft bestraft. Da ist mir nicht mehr nach Žurja zumute. Žurja wird wenigstens von niemandem bestraft. Ich beneide ihn. Ich wäre gerne mit ihm zusammen, aber, natürlich, wie soll das jeden Tag gehen? Ja, im Frühling! – da werden wir wieder Freunde sein.

Drei Tage war ich nicht bei Žurja. Ich ging, brachte etwas Getreide und füllte Wasser in seinen Topf. Das Wichtigste ist das Wasser, denn die Kübel in der Orangerie sind tief, und auch wenn sie auf einer Höhe mit dem Boden in die Erde gegraben sind, sind sie nach dem Gießen doch oft nur noch zur Hälfte gefüllt, und sie sind schmal: Wenn Žurja hineinfällt, kommt er mit den Flügeln nicht heraus…

Ich ging vier Tage nicht hin. Dann erinnerte ich mich. Brachte Getreide.

Dann gab es große Unannehm-lichkeiten. Ich lief fort zu Marja aufs Feld, fuhr mit ihr den ganzen Tag Kartoffeln, stand dabei auf dem Wagen und trieb das Pferd an. Als ich abends nach Hause kam, war ich voller Herbstdreck und hatte einen Schuh verloren. Ich bekam zwei Tage Hausarrest. Ich wurde böse. Ich verschloss mein Herz. Und ich erinnerte mich an nichts mehr.

Es verging eine Woche. Ich sitze und mache meine Aufgaben. Mir war längst verziehen, aber ich bin unversöhnlich. Mir gegenüber Elena Prochorovna, die Erzieherin, gequält, blass, seelisch und körperlich meiner müde. Plötzlich… Žurja! Žurja ohne Getreide! Žurja ohne Wasser!

Ich springe auf ohne zu fragen, ich rannte den Flur entlang, stürzte die Treppen hinunter, noch ein Flur und noch eine Treppe, nun schon die dunkle, steinerne in den Keller zu unserer großen Küche. Die Küchenhilfe bringt mir in einem Topf Gerste, übergießt sie mit kochendem Wasser. So mag Žurja sie. Ich zur Karre. Der Topf auf der Karre. Elena Prochorovna ruft von der Vortreppe, ich renne vorbei ohne zu antworten, den Weg hinunter zur Orangerie.

Ich lächle über das ganze Gesicht. Er hat gehungert. Dafür bekommt er heute sein Lieblings-getreide, abgebrüht. Und wie köstlich es nach dem Hungern sein wird! Und ich werde ihn niemals, nie-mals mehr vergessen! Mein ganzes Herz ist heute angefüllt von Liebe, sogar schwer ist es geworden in der Brust, sogar das Laufen fällt schwer mit so angefülltem Herzen. Man möchte stehenbleiben und weinen und laut flüstern: „Ich liebe dich! Liebe dich! Verzeih mir! Ich werde dich niemals mehr verges-sen! Ich liebe dich! Liebe dich! Ach, ich liebe dich!“

In der Orangerie ist es still und leer. Unangenehm still.

„Žurja! Žurja!“

Alles still. Ach, unheilkündende Stille.

„Žurja! Žurja!“

Ich laufe alles ab. Hat ihn vielleicht der Gärtner geholt? Ist er vielleicht verhungert? Denn es gibt doch keine Würmer in diesen widerlichen, sauberen Töpfen! Denn es ist doch nicht war, dass Frösche ohne Himmel und Regen auf diesen Wegen herumspringen können.

Ich laufe zurück zur Tür. An der Tür ist ein Wasserkübel in der Erde vergraben. In dem tiefen Kübel ist etwas Graues, ein langer Hals, der aus der Tiefe nach oben schwimmt ohne sich im Wasser zu bewegen, schlaff, kraftlos; ein erloschenes, trüb-dunkles Auge traf sich aus der Tiefe mit meinen sich nähernden Augen… Ich schreie und schreie. Näher heranzugehen fehlen mir die Kräfte. Ich weiß, dass alles vorbei ist.

Ich laufe zum Gärtner. Ich schreie und schreie.

Der Gärtner steht mit mir am Wasserkübel. Er zieht Žurja heraus.

„Er wollte trinken! Haben Sie etwa vergessen, ihm Was-ser zu bringen, Veročka? Er ist schon lange ertrunken. Siehste, ganz steif.“

Ich kann nicht hinsehen. Kann nicht sprechen. Von irgendwo kriecht Verzweiflung in mich hinein. Ich spüre sie und schreie. Ich betäube die Verzweiflung mit einem wilden Aufschrei und gehe still den Weg hinauf zum Haus und heule und heule ohne die Hand vor den Mund zu halten. Und mir entgegen die Mutter und die Gouvernante, die Schwester und die Wirtschafterin, mein Bruder und noch mein anderer Bruder.

Aber ich schluchze ohne Hoffnung und Milderung. Irgendwer hat mit einer Zange mein Herz gepackt, es zu einem Klumpen zerdrückt, und das heiße Blut fließt und fließt und fließt.

Zu spät. Zu spät. Zu spät.

Dann ging der Winter zu Ende. Nun schon in der Stadt. War es vergessen? Es war vergessen und war in Erinnerung. Ich betete schlecht im Winter. Die Sünde war unverzeihlich, und ich konnte Gott dafür nicht um Vergebung bitten.

Ein neuer Frühling kam. Für die Karwoche und Ostern fuhren wir aufs Land.

Zum ersten Mal bereitete ich mich auf die Beichte vor. Still, inbrünstig ging ich in die Kirche, wo ich früher zu bequem und müde war. Ich betete stundenlang auf den Knien und weinte. Ich war demutsvoll und sanftmütig.

An Karfreitag ging ich abends zur Beichte. Ein leichtes, ruhiges Zittern schüttelte mich, als ich durch die dunkle Kirche in den Chor trat, wo ein alter Priester die Beichtenden erwartete. Mit gesenktem Kopf stand ich da. Ich antwortete auf alles: „Ich habe gesündigt, Vater!“ Dann, als er fragte, ob es nicht etwas Ungewöhnliches gäbe, erzählte ich von Žurja, dass ich Žurja ertrinken ließ, weil ich genug davon hatte, ihn zu lieben. Und ich schwieg und wartete… Ob er mir vergeben würde? Er kann nicht, er kann nicht, oh, natürlich kann er nicht. Ich bin verdammt dafür, dass ich genug davon hatte, zu lieben.

Es rannen ein paar beißende Tränen..

„Veročka, weine nicht mehr. Der Mensch ist schwach in der Liebe. Wie könnte er anders! Dafür liebt Christus. Dafür verzeiht Christus, unser Gott. ER verzeiht auch dir. ER ist gekommen, um seine Sache zu Ende zu bringen. Aber wir Menschen können das nicht. Wir können beten und um Hilfe bitten. Und wenn er dann vergibt, so schenkt er dir seine Gnade: Er nimmt deine Seele und lässt dich auferstehen. Dann wird die Seele lernen zu lieben. ER kann das alles, weil er gestorben ist und auferstanden!“

Und der alte Priester ließ mich niederknien, bedeckte meinen Kopf mit seiner kratzigen Stola und duftendem Weihrauch und flüsterte etwas. Ein Schauer lief mir über den Rücken, die Tränen hörten auf. Es wurde so still, dass ich keine Gedanken mehr hatte und nur noch Vertrauen spürte.

Nun ist sie da, die Osternacht. Der Schnee schmilzt. Es tropft von den Dächern. Rascheln, Aufregung, das Geflüster der ganzen Erde, ein flüsterndes Zwiegespräch mit dem Himmel, von wo ein warmer Atem von den hohen, feurigen Sternen weht…

Über den eingesunkenen, tauenden Schnee gleiten die Schlitten ohne ein Knirschen. An den getauten Stellen berühren sie mit dem Eisen die noch rutschige Erde. Und Stille herrscht. Und es riecht nach Frühlingsharz. Und jeder Baum, noch schwarz, scharf und deutlich im hellen Sternendampf ist eine Phiole unwahrscheinlicher, zauberhafter Wohlgerüche…

Das ganze Dorf ist in Bewegung… Etwas ereignet sich. Etwas ereignet sich. Die Sterne wissen es und der Wind und die Erde und die Menschen.

Ich bin rein; ich habe mich gewaschen, auch die Haare, solange, bis sie quietschten, habe sogar die Zäh-ne mit Zitrone gerieben, damit sie weiß werden. Das Kleid ist auch weiß. Und ich schweige, schweige. Ab Freitagabend zählte ich die Wörter, damit meine Seele weiß bliebe nach der Vergebung der Sünden und dem Heiligen Abendmahl.

Es ist hell, und flackernd ergießt sich das Kerzenlicht. Die Menschen seufzen leise, bekreuzigen und ver-beugen sich, warten mit heißen und hellen Gesichtern, harren… Da trat die demütige und stille Menge auseinander: Der Priester und der Kirchendiener gingen hindurch und die Chorsänger mit Bannern und Kreuzen… Die Menge wogte hinter der Prozession. Luft strömte vom Hof herein, und im Weihrauch und im Wachs roch es nach unwirklichen Birken.

„Christ ist auferstanden! Christ ist auferstanden! Christ ist auferstanden!“

Und dreifach die inbrünstige Antwort:

„Er ist wahrhaftig auferstanden!“

Wahrhaftig, natürlich! Auferstanden ist das Herz in meiner Brust. Mein schwaches Herz, das nicht lieben konnte, ist auferstanden, um sich hinzugeben. Und hat sich dir hingegeben, mein Christus und mein Gott!

Und Leben und Tod wurden mir in meiner kindlichen Brust seltsam eins. Es schien nur so, dass sie verschieden wären. Nichts flößt diesem in Liebe auferstandenen Herzen mehr Furcht ein oder Schmerz, weder für sich noch für einen anderen.

Du lebst, mein Žurjenka! Ich habe dich nicht geliebt? Wie das… denn, wenn du willst, sterbe ich für dich, genau jetzt, hier, damit du mit mir zusammen lebst.

Du lebst, Žurjenka, du bist bei Christus. Dort werden wir uns treffen. Hast du deiner dummen, schwa-chen, vergesslichen Freundin vergeben? Sie ist eine Andere. Heute, gerade jetzt ist sie eine Andere. Sie ist stärker als der Tod. Stärker als das Leben. Sie ist heute ganz, und du bist heute ganz. Das ist Christus.

Habe ich damals so gedacht? So erinnere ich mich jetzt.

Und so, wenn sich die trübe Erde, die kranke, die flimmernde Erde, verwandeln wird vom Leben zum Tod, jene Erde, die darum fleht stehenzubleiben, aber dahineilt, immer weiter dahineilt in ihrem sie zermahlenden Wirbel (ja, damals war auch ich wie in einem Wirbel), so wird sie sich verwandeln – und ein ewiges Ostern wird anbrechen, und du, mein kleiner, dummer Žurjenka wirst ganz mit mir vor Chris-tus stehen, und wir beide werden uns dann verzückt in die versöhnten Augen schauen.

 

ЖУРЯ

    Посвящается Ольге Александровне Беляевской

У меня был Журя. Весною его мне дал в руки, вынув из охотничьего мешка, мой милый брат – Дикий Охотник. Он бродил со своими двумя легавыми два дня и две ночи по лесу, привез два мешка мертвых птиц с болтающимися на завялых, дряблых шеях головами, пять зайцев с потухшими, мутно-темными глазочками, и вот – третий мешок, из которого он вынул и подал мне в коридоре живого Журю. Журя был еще нескладным, неоперившимся птенцом на длинных, несуразных ногах и с маленькой, остроглазой головой высоко на журавлиной шее.

Журя сначала рос в светлом чуланчике у нас в доме, где жили канарейки, потом, уже летом, когда он вырос стройным и сильным и покрылся гладкими пепельно-серыми перьями, я свела его в яблочный сад.

Сад был отгорожен от парка высоким частоколом. У Жури одно крыло плохо работало, и к тому же ему подстригли на обоих крыльях перья, чтобы он не мог улететь. Там он жил, там питался чудными червями в жирных грядах малинника и гусеницами. Там я с ним проводила блаженные часы нашей дружбы. Он был такой веселый и озорник!

Ходили мы и прочь из яблочного сада за частокол по всему парку. Я бегу по дорожкам, Журя, прихлопывая крыльями, подлетывает рядом меж деревьев. Я залягу в траву, Журя щиплет меня за платье, за волосы дерет пребольно и что-то лопочет непонятное и хриплое.

Журя – моя крылатая собака, мой легкий, свободный друг, моя гордость. Иду и улыбаюсь.

– О чем думаешь? – спрашивает воспитательница, – уже, наверное, о своем Журе.

И, как уловленная, краснею.

Однажды Жури в яблочном саду не оказалось. Звала, звала, кричала до хриплости, ободрала колени в кустах крыжовника, плакала. Сердце куда-то запало глубоко и больно, стиснулось комком.

День прошел серый, одинокий, безнадежный. Я была зла и упряма. Ночью плакала, не спала… набралась большой храбрости: встала потихоньку, скользнула в окно (моя комната была во втором этаже), по доске шпалеры пробралась на близкую крышу большого балкона и по его белой под луной колонке сползла в сад.

Ничего не боялась, – как думала, что буду, – в парке. А там в саду, под яблонями, уже давно отцветшими, там по незнакомым лунным грядам между тенями, так строго неподвижными, так отчетливо резкими, – бегала, искала, звала и плакала.

На другой день вечером принесли Журю живого, живого… но исклеванного, со сломанным крылом. Это журавли сделали. Другие, дикие, там, в полях, где зрели овсы. Журя туда полетел к ним. Они не поняли братика, не приняли чужого друга и били клювами. Дикий Охотник ехал к вечеру на Орлике домой из лесу и решился пострелять прожорливых журавлей в овсах. Журавли хитрые: без ружья подпустят вплотную, а ружье увидят – и за полверсты с гиком скрипучим подымутся. Поднялись, а один полетел и шлепнулся. Брат пробрался межой… Журя!

Журю заперли в оранжерее. Там ему было скучно среди ручных рядов изнеженных растений; в горшках не было жирных червей и гусениц, не прогуливались вскачок лягушки после дождя по глупым, убитым дорожкам.

Но каждый день я приходила за ним. Он бросался ко мне со скрипучим приветствием, и мы уходили на волю. Он стал упрямым и сильным.

Ходили на конюшню. Но ту дорогу между лугом и высохшим прудом он не любил. У него были свои фантазии! К чему не любить? Я не понимала. Толкаю упрямца вперед, упершись восьмилетнею силою рук в его высокую, плоскую, упорную спину на крепких длинных ногах. Толкаю. Шага три бежим вперед, пятим шаг назад.

Вспотею вся, надуюсь вся от усилий, сержусь, и смешно на упрямого, сильного друга.

На конюшенном дворе, вдоль навеса, по коричневой, лоснящейся, навозной земле, остро и задорно пахнущей, настланы доски, а рядом под навесом сток для жидкого навоза, там глубоко и топко под металлической радужной пленкой плесени.

Страшно.

Пробираемся, толкаясь и борясь, по узким доскам. Жмемся к забору. Вот доска покороче. Нагибаюсь. Тружусь. Перевернула ее. Журя стоял сердитый и молчал. Вдруг как загогочет дико всем горлом. Черви! Черви! У, какие чудные черви! Розовые. Нет, такие жирные, что даже желтоватые, как семга, которая в посту. Лежат на навозной земле, едва движутся. Журя с жирным клокотанием глотает их одного за другим. Вот пир! Вот пир! Жаль, что не могу! Ну, все равно: я же понимаю, как это вкусно, как это ужасно вкусно!

Осень была длинная, скучная. Гулять с Журей стало неудобно и… вообще надоело немножко. Привыкла, и не рвалось сердце к другу, теперь одинокому там, в нетопленой далекой оранжерее.

Там горшки с землей: верно, черви все-таки водятся. Есть и кадки с водой, вкопанные в землю: отчего не жить там и лягушкам? Думаю: конечно, да.

Журе, впрочем, ношу ячменя. Он любит зерно. Рад мне. Просится на волю. Но мне что-то часто некогда стало! Конечно, уроки: осенью больше уроков, воспитательница строже, я ленивее, упрямее, и часто грубая, и часто наказана. Тогда уже не до Жури. Журю, по крайней мере, никто не наказывает. Я ему завидую. Я бы рада быть с ним, но, конечно, где же мне каждый день? Вот весною! вот тогда опять будем друзьями.

Я не была у Жури три дня. Пошла, зерен снесла и налила воды в его горшок; главное вода, потому что кадки в оранжерее глубоки и, хотя врыты в уровень с землею, но часто после поливки вычерпаны наполовину, и узкие они: если упадет Журя — ему крыльями не выбиться…

Не ходила четыре дня. Вспомнила. Снесла.

Потом вышли крупные неприятности. Я убежала к Марье в поле, возила с ней весь день картошку, стоя на возу и погоняя лошадь. Вечером вернулась вся в грязи осенней и потеряв один башмак в поле. Посадили на два дня. Я стала злою. И замкнулось сердце. И памяти не стало.

Прошла неделя. Сижу уже прощенная, но непримиримая, готовлю уроки. Против меня Елена Прохоровна – воспитательница, замученная, бледная, усталая душой и телом от меня. Вдруг… Журя! Журя без зерна! Журя без воды!

Срываюсь с места без спроса, промчалась по коридору, скатилась с лестницы, еще коридор и еще лестница, уже темная, каменная, в подвал, где наша большая кухня. В горшок мне приносит судомойка ячменя, обливает кипятком. Журя такой любит. Я за тележкой. Горшок на тележке. Елена Прохоровна с крыльца зовет, я мчусь мимо, не отвечая, вниз по дорожке к оранжерее.

Улыбаюсь во весь рот. Проголодался. Зато сегодня любимое зерно, обваренное. И как с голоду вкусно будет! И никогда, никогда больше не забуду. Сегодня все сердце переполнено любовью, даже тяжело стало в груди, даже бежать с таким полным сердцем трудно. Хочется остановиться и заплакать, и громко прошептать:

«Люблю! Люблю! Прости! Никогда не забуду! Люблю! Люблю! Ах, люблю!..»

В оранжерее тихо, пусто. Неприятно тихо.

– Журя! Журя!

Тихо. Ах, зловещая тишина!

– Журя! Журя!

Обежала всю. Не садовник ли взял? Не с голоду ли помер? Ведь нет же червей в противных чистых горшках! Ведь это неправда, что лягушки могут прогуливаться по этим дорожкам без неба и дождя.

Выбегаю назад к двери. У двери кадка, врытая в землю. В глубокой кадке что-то серое, длинная шея, выплывая из глубины, не движется по воде, завялая, дряблая; чей-то глаз потухший, мутно-темный из глубины встретился с моими приблизившимися к ней глазами… Кричу. Кричу. Подойти нет сил. Знаю, что все кончено.

Бегу к садовнику. Кричу. Кричу.

Садовник со мною у кадки. Вытаскивает Журю.

– Пить захотел. Вы что же, Верочка, воды ему забыли принесть? Потонул давно. Вишь закостенел.

Не могу глядеть. Говорить не могу. Отчаянье лезет откуда-то в меня; я слышу его и кричу. Глушу отчаянье диким воплем, и тихо бреду по дорожке вверх к дому, и вою, и вою, рта не прикрываю. А навстречу мать, и гувернантка, сестра, и ключница, брат, и еще другой брат.

Но вою я без надежды и без смягчения, а кто-то клещами сердце схватил, в комок сжал, и горячая кровь льется, льется, льется.

Поздно. Поздно. Поздно…

Вот прошла зима. Это уже в городе. Забылось ли? Забывалось и вспоминалось. Плохо молилась зимою. Грех был незамолимый, и не умела за него выпросить прощения у Бога.

Наступила новая весна. На Страстную и Святую поехали мы в деревню.

В первый раз я говела. Тихая, истовая, ходила в церковь, где прежде ленилась и уставала. Молилась часами на коленях, плакала. Была кроткая, незлобивая.

В великую пятницу вечером исповедовалась. Мелкою, тихою дрожью дрожала, как проходила через темную церковь на клирос, где ждал исповедников старый священник. Стояла, голову потупя. Отвечала на все: «Грешна, батюшка!» Потом, когда спросил, нет ли необычного, сказала про Журю, что потопила Журю, потому что надоело любить его. И молчала, ждала… Простит ли? И разве можно простить? Нельзя, нельзя, о, конечно, нельзя. Проклята я за то, что надоело любить…

И капали едкие, редкие слезы…

– Верочка, не плачь больше. Слаб человек любовью. Где уж ему! То Христос любит. То Христос, Бог наш, прощает. Простит ОН и тебя. Пришел ОН, чтобы свое дело совершить до конца. А мы, люди, этого не можем. А молиться можем, и просить о помощи. А если уж простит, да помилует – душу возьмет и воскресит тебя. Тогда душа научится любить. Это ОН все может, потому что умер и воскрес!

И велел мне старый священник стать на колени, покрыл мне голову епитрахилью шершавою и пахнущею ладаном и что-то шептал. Холодок бежал по моей спине, слезы остановились. Стала тишина такая, что ушли все мысли и осталось одно доверие.

Вот она и пасхальная ночь. Тает снег. Каплет с крыш. Шорох, волнение, шепот всей земли, перешепот с небом, откуда теплым дыханием веет от высоких, огнистых звезд…

По осевшему, талому снегу сани скользят не скрипя. На проталинках, вздрогнув, трогают железом еще скользкую землю. И тишина. И пахнет смолой весенней. И каждое дерево, еще черное, резкое, отчетливое в звездном светлом паре – фиал невероятных, волшебных благовоний…

Деревня вся в движении… Что-то совершается. Что-то совершается. Звезды знают, и ветер, и земля, и люди.

Я чистая; мылась, голову также, до того пока волосы не заскрипят, даже зубы лимоном терла, чтобы были белые. Платье тоже белое. И молчу, молчу. С пятницы вечера слова считала, чтобы душа моя белой осталась после того отпущения грехов и святого причастия.

Светло, и мерцает, переливаясь, свет свечей. Вздыхают люди тихонько, и крестятся, и кланяются, лицами жаркими и светлыми ждут, ожидают… Вот расступилась толпа покорная и тихая,- прошли священник и дьячок, и певчие с хоругвями и крестами… Хлынула толпа за ходом. Влился воздух со двора, и в ладане, и в воске запахло невозможными березами.

– Христос Воскресе! Христос Воскресе! Христос Воскресе! И трижды истовый ответ:

– Воистину Воскресе!

Воистину, конечно! Воскресло сердце в моей груди. Мое слабое сердце, любить не умевшее, воскресло, чтобы отдаться. И тебе отдалось, Христос мой и Бог мой!

И жизнь и смерть в моей детской груди стали мне странно одним. Это только так казалось, что они разные. Ничего не страшно этому воскресшему в любви сердцу и ничего не больно, ни за себя, ни за другого.

Ты жив, мой Журенька! Не любила тебя? Как же… ведь, вот хочешь, умру за тебя, вот сейчас, здесь, чтобы ты жил вместо меня.

Ты жив, Журенька, ты у Христа. Мы встретимся там. Простил ли ты свою глупую, слабую, забывчивую подружку? Она другая. Сегодня, вот сейчас, она другая. Она сильнее смерти. Сильнее жизни. Она сегодня вся, и ты сегодня весь. Это Христос.

Так ли я думала тогда? Так я помню теперь.

И так, когда преобразится земля тусклая, земля больная, земля мерцающая, из смерти в жизнь, из жизни в смерть, земля, просящая остановиться, но мчащаяся, все мчащаяся в своем дробящем ее вихре (вот так и я была, как в вихре), преобразится – и станет Пасха вечная, и будешь ты весь, мой Журенька глупенький, перед Христом стоять со мною, и наглядимся мы тогда оба с тобою в прощеные глаза.

 

Lidija Zinovjeva-Annibal in der Übersetzung von Benjamin Specht, University of Konstanz

 

Edited by: Olga Burenina-Petrova, University of Zurich & University of Konstanz @ Anna Krutsch, Educational Institution called „FAB gGmbH für Frauen Arbeit Bildung“, Friedberg

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