Soziale Integration der Auslandsstudierenden – eine Fallstudie an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Zürich

Lea Gürtler

Inwiefern integrieren sich die Auslandsstudierenden im Fach Rechtswissenschaften an der Universität Zürich in die Zürcher Studierendengesellschaft und inwiefern wird diese soziale Integration der Auslandsstudierenden durch die Universität Zürich und die studentischen Organisationen gefördert? Das waren die Hauptfragen, die durch meine Bachelorarbeit untersucht werden sollten. Da die Universität ein Ort mit vielen Diskursen ist, eignete sie sich gut für die Forschung. Gleichzeitig ist die Universität ein Ort, an dem sich die Identität der Studierenden entwickelt und damit eine wichtige Forschungseinheit bildet. Diese Fragen werden mithilfe der Netzwerktheorie von Georg Simmel und der bereits bestehenden Forschungen im Bereich der sozialen Integration von Studierenden untersucht.

Abb. 1 Plakat für die BA-Präsentation

Ein wichtigstes Ergebnis meiner Bachelorarbeit war, dass die soziale Integration von mehreren subjektiven Aspekten abhängig ist. Beispielsweise von den individuellen Wahrnehmungsschemas, subjektiven Relevanzsetzungen, Leistungserwartungen und den kulturspezifischen normativen Orientierungen. Unter anderem wurde auch offensichtlich, dass sich die Studierendengesellschaft auf die lokalen Studierenden und die Auslandsstudierende aufteilt. Diese zwei Gruppen mischen sich nur teilweise durch. Das war die Erfahrung von mehreren Interviewpartner:Innen. Ein weiteres wichtiges Ergebnis dieser Bachelorarbeit ist, dass die Netzwerke innerhalb der Rechtswissenschaftlichen Fakultät von strukturellen Löchern bestehen. Das bestätigt ein Teil der Netzwerktheorie. Durch die strukturellen Löcher liegt ein privilegierter Zugang zu Informationen vor. An der Universität Zürich ist dies der Fall, da ungenügend wichtige Informationen in Englisch übersetzt werden. Dadurch liegt ein privilegierter Zugang der deutschsprachigen Studierenden zu Informationen vor. Wegen diesem und noch weiteren Gründen fühlten sich alle Interviewpartner:Innen von der Universität vernachlässigt und hätten mehr Unterstützung bei der sozialen Integration geschätzt. Obwohl sich die Interviewpartner:Innen von der Universität verlassen fühlten, haben sie ihre eigene Wege zur sozialen Integration gefunden.

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