VOM HOMO AUGMENTUS UND DER WELT VON MORGEN: EIN GESPRÄCH MIT MARNUS FLATZ
Künstliche Intelligenz, Exoskelette und Brain Computer Interfaces (BCIs) werden unsere Zukunft in einem kaum vorstellbaren Mass verändern. In seinem Buch „Entfesselte Intelligenz“ diskutiert der in der Schweiz lebende Autor und KI Forscher Marnus Flatz erstmal den Begriff des „Homo Augmentus“. Während andere noch von „augmented intelligence“ sprechen, geht Flatz einen Schritt weiter und verpasst gleich der gesamten Spezies ein neues Label. Ist das gerechtfertigt oder übertrieben? Und wie definiert sich der Begriff des Homo Augmentus? Darüber konnten wir mit dem aus Österreich stammenden Wahlschweizer sprechen.
— Marnus Flatz, Sie sind CEO der Cyber Applied Science and Tech Labs und entwickeln mit ihrem privaten KI-Projekt MOM – Magic-of-Mankind eine KI zum Thema menschliche Entscheidungsfindung. Wie wird KI unser Leben verändern und wann?
MF: Es hat bereits begonnen. In der medizinischen Diagnose und bei der Herstellung neuer Medikamente, im Strassenverkehr mit Autonomen Fahren der Stufen 3+4, in Social Media bei der automatischen Content-Filterung, in Film und Gaming durch 3D Avatare von echten Personen, Metavoice und Stimmklonen und spätestens seit ChatGPT wissen auch die nicht technischen Fakultäten der Uni, dass wir im KI-Zeitalter angekommen sind.
— Es hat nur wenige Tage gedauert, bis nach ChatGPT die Abwehrmassnahme GPTZero herauskam, die es dem Lehrkörper ermöglicht, KI-Plagiate zu entlarven. Wohin wird uns KI im universitären und schulischen Sektor führen?
MF: Zu GPTZero gibt es mit Quillbot und anderen Tools auch schon wieder Gegen-Massnahmen. Aktuell funktioniert es zwar nur auf Englisch, aber mit Quillbot werden KI-Sätze schon wieder so umgebaut, dass GPTZero sie nicht erkennt. Das wird aber nicht das Thema. Diese Aufregung gibt es nur jetzt, weil eine neue Technologie auf ein etabliertes System trifft. Das ist tatsächlich komplex, da das aktuelle Bewertungssystem von Schulen und Universitäten auf die rasche Entwicklung dieser Technologie nicht vorbereitet war.
Im Grunde wissen Universitäten, dass ihre Studenten mit KI umgehen lernen müssen, wenn sie in der Welt von morgen bestehen wollen. Das effiziente „anprompten“ von KI um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen, sollte nicht verboten sondern gefördert werden. Allerdings erkenne ich natürlich das Dilemma mit dem Bewertungssystem. Zum Glück sitzen kluge Köpfe in den Unis, die werden das gelöst bekommen.
Für die Studenten von heute stellt sich aber nicht die Frage, ob sie sich mit ChatGPT ein bisschen Zeit sparen können, sondern ob sich die Unternehmen der Zukunft vielleicht mit KI ebenfalls Zeit sparen, nämlich Arbeitszeit und damit Arbeitskräfte. Noch wichtiger aber die Frage: Welche Arbeitskräfte werden sie sich nicht sparen können. Die Top-Arbeitskräfte der Zukunft können KI-Modelle zu neuen Use-Cases zusammenfügen. Sie sind kritische Geister, die sich ständig neues Wissen aneignen und aus der Verbindung der Werkzeuge, die sie kennen, neue Werkzeuge erschaffen können. Ich glaube den klügeren Studenten ist klar, neue Ideen kann man nur haben, auf Basis der Dinge, die man bereits weiss und nachdenken kann man nur mit Worten, die man bereits im Kopf hat. Wer also glaubt, dass es ausreicht, dass sein Haushaltsroboter alles weiss, der wird nie sein volles Potential ausschöpfen können.
— Was meinen Sie mit dem Begriff „Homo Augmentus“ und inwiefern unterscheidet sich Ihr Ansatz vom Begriff „augmented intelligence“?
MF: Als „augmented intelligence“ beziehungsweise erweiterte Intelligenz bezeichnet man die Zusammenarbeit von künstlicher Intelligenz und menschlichem Urteilsvermögen, um bessere Entscheidungen treffen zu können. Diesem Thema habe ich mich auch viele Jahre mit meinem KI-Projekt MOM gewidmet. Mit dem Begriff des Homo Augmentus möchte ich jedoch auf die Epoche ab 2040 Bezug nehmen, in der technologische Bauteile tatsächlich den menschlichen Körper „erweitern“. Der erweiterte Mensch nutzt Exoskelette und künstliche Prothesen und über Brain Computer Interfaces wird er sein Hör-, Seh- und Lern-Vermögen verbessern.
— Aber kann man eine vom Menschen selbst erschaffene Technologie als Evolution bezeichnen und mit dieser Begründung der ganzen Spezies eine neue Bezeichnung geben?
MF: (lacht) Sehr gute Frage. Also als Entwickler würde ich den Homo Augmentus zumindest als ein „Upgrade“ bezeichnen. Wenn man Evolution biologisch definiert, dann ist der Homo Augmentus natürlich keine Evolution. Wenn man sie jedoch historisch definiert und sagt, Evolution ist ein Zeitpunkt der Erdgeschichte, an dem eine Spezies mit bestimmten, neuen Eigenschaften zum ersten Mal auftrat, dann könnte man den Homo Augmentus sehr wohl das Evolutions-Schritt bezeichnen. Der Begriff soll ja auch provozieren und zum Diskurs auffordern. Sehen Sie, bereits heute hat ein deutsche Start-Up namens German Bionic ein Exoskelett zur Marktreife gebracht, mit dem ein Menschen den ganzen Tag, rund um die Uhr 30 Kilo anheben kann. Das Gerät wird wie eine Art dünner Rucksack, am Rücken befestigt und erweitert die Leistungsfähigkeit des menschlichen Körpers. Auch das Handy ist möglicherweise bereits ein Auslaufmodell. Bei Apple wurde geleakt, dass das Unternehmen bereits an einer Strategie arbeitet, die iPhones mittelfristig obsolet zu machen. In wenigen Monaten bringt Apple eine virtual-augmented Reality Brille auf den Markt, die ein erster Schritt in diese Richtung sein soll. Die Brille ist noch eher klobig und erinnert ein wenig an die Oculus 2 von Facebook. Aber man wird damit bereits Computerprogramme bedienen und Freunde anrufen können. Natürlich auch im Video VR-Chat. In einem zweiten Schritt ist angeblich eine alltagstaugliche Brille mit durchsichtigen Gläsern geplant, mit der man durch die Strassen seiner Stadt spazieren und alle möglichen zusätzlichen Informationen aufrufen kann. Da diese Brille dann möglicherweise bereits zahlreiche Funktionen aktueller Smartphones abdecken kann, wäre das vermutlich ein weiterer Schritt in Richtung Homo Augmentus.
Elon Musks Neuralink wird direkt mit dem menschlichen Gehirn interagieren und ermöglicht es in Zukunft vielleicht Menschen mit Einschränkungen wie Blindheit und Taubheit wieder zu sehen und zu hören. An der Universität Graz werden faszinierende Fortschritte gemacht im Bereich der Steuerung von künstlichen Prothesen und Gliedmassen mittels Gedankenkraft. Das könnte Menschen mit verlorenen Gliedmassen und Lähmungen helfen, wieder am Leben teilnehmen zu können. Und wenn all diese Technologie für Menschen mit Einschränkungen zur Verfügung steht, können Sie sich dann vorstellen, welche „Erweiterungen“ der gesunde Körper durch Exoskelette und BCIs erfahren wird? Ich glaube, dass bis 2040 der Homo Augmentus genauso wie der humanoide Roboter im Haushalt „mainstream“ wird.
— Mit technischen Geräten direkt auf das Gehirn einzuwirken klingt aber gefährlich.
MF: Ist es auch. 2021 begeisterte Neuralink noch mit einem kleinen Makaken-Äffchen namens Pager, dem sie einen bluetooth-fähigen Chip ins Gehirn implementiert hatten und der dadurch in der Lage war, das Computerspiel „Pong“ zu zocken. Als Honorar gab’s zum „Hurra“ des Publikums immer eine Banane. Wenige Monate später war Pager tot und im Zuge einer Gerichtsverhandlung mit einer Tierschutzorganisation kam ans Licht, dass Neuralink offensichtlich ziemlich viele tödliche Tierversuche durchgeführt hatte.
Aus diesem Grund sind vermutlich auch nicht-invasive BCIs die bessere Lösung. Ich kann mir nicht vorstellen, dass selbst wenn die Technologie als sicher gälte, viele bereit wären, sich per Gehirn-OP einen Chip implantieren zu lassen. Das wäre gruselig. Das französische Start-Up Next-Mind zeigt allerdings, dass es auch anders geht. Es gibt bereits ein marktfähiges BCI von Nextmind, das man wie eine Art Stirnband auf dem Kopf trägt. Damit kann man per Gedankenkraft bestimmte Videospiele und auch den Smart-TV steuern und beispielsweise den Kanal wechseln. Selbstverständlich wird es ähnlich wie bei der SAR-Strahlung von Handys viele Stimmen geben, die davor warnen. Ich kann das auch medizinisch überhaupt nicht beurteilen, allerdings bin ich mir ziemlich sicher, dass der Nutzen von KI, BCIs und Exoskeletten so gross sein wird, dass wir dafür einen gewissen Tradeoff mit Sicherheitsbedenken in Kauf nehmen werden.
— Welche zukünftigen Gefahren sehen Sie generell in Verbindung mit KI?
MF: Puuh…wo soll ich anfangen? (lacht) Zunächst mal ist die Gefahr, dass wir zukünftige Ereignisse immer mit der Brille vergangener Ereignisse bewerten. Die KI-Revolution ist nicht wie die Digitalisierung. Sie sich asynchroner, deutlich schneller und brutaler. Andrej Karpathy, der Chef-KI Entwickler von Tesla hat kürzlich getweetet, dass er zu 80% den Github Copilot zur Programmierung verwendet. Der Github CoPilot ist eine KI, die Computercode schreiben kann. Das bedeutet, dass die begabtesten KI-Entwickler der Welt plötzlich 4x schneller sind, als sie das noch vor 1 Jahr waren. Im Bereich der Software-Entwicklung hat KI bereits jetzt die Schaffenskraft mehr als verdoppelt. Man mag sich gar nicht vorstellen, was passiert, wenn aus dem GitHub CoPilot ein AutoPilot wird. Das Problem ist, dass KI nicht den Plattformen-Effekt benötigt, um erfolgreich zu sein. Im Zeitalter der Digitalisierung konnten Software-Projekte nur dann erfolgreich sein, wenn sie von vielen Menschen genutzt wurden, die durch ihre Nutzung zum Mehrwert der Plattform beitrugen. Das KI-Zeitalter benötigt das nicht mehr. Es werden sich Inseln von enormer Schaffenskraft bilden, die alle anderen zurücklassen. Ausserdem wird KI unsere Arbeitswelt so rasant transformieren, dass wir keine Zeit haben werden, uns darauf einzustellen. Wer unter „Boston Dynamics Atlas“ die neue Modellreihe im Internet sucht, der findet bestimmt Videos, die klar machen, was das für unsere Arbeitswelt bedeutet. Und nicht jeder Handwerker, Lagerist und Maurer kann sich zum nächsten KI-Entwickler umschulen lassen. Wer so wie ich den ganzen Tag mit der gesamten Bandbreite von KI zu tun hat, der weiss, was das für die Arbeitswelt bedeutet. Die repetitiven Aufgaben werden durch KI und Industrie-Roboter ersetzt sowie die „Knowledge Worker“ durch KI und humanoide Robotik.
Wir brauchen dringend einen öffentlichen Diskurs über die Besteuerung von Robotik und KI zur Schaffung eines bedingungslosen Grundeinkommens. Wir stehen am Scheideweg. Entweder wir reissen einen Trichter auf, dessen Sog uns alle verschlingt, der einige wenige Menschen zu Billionären macht, während wir und unsere Kinder verarmen oder wir schaffen den Schritt in ein goldenes KI-Zeitalter, in dem KI und Roboter für uns alle arbeiten und uns dadurch ein bedingungsloses Grundeinkommen ermöglichen. Ich weiss dieser Gedanke ist zunächst befremdlich und viele werden dazu neigen in ihrem Kopf das Ganze abzuschmettern. Aber geben Sie Ihrer Bias nicht nach. Es gibt einen Grund warum sich von Jeff Bezos bis Elon Musk und Sam Altman alle für dieses bedingungslose Grundeinkommen aussprechen. In meinem Buch „Entfesselte Intelligenz“ gehe ich mit fast 2 ganzen Kapiteln darauf ein und als Unternehmer bin ich wohl kaum verdächtig, gerne zu viel Steuern zu zahlen. Trotzdem brauchen wir dieses regulierende Werkzeug, um der Entwicklung rechtzeitig die exponentielle und unsteuerbare Geschwindigkeit zu nehmen.
— Wird der Homo Augmentus ein glücklicherer Mensch?
MF: JA. Ich sag das jetzt einfach mal so. Als Unternehmer ist es meine Aufgabe die Risiken möglichst gut zu kennen und gleichzeitig an das Gelingen zu glauben. Ich sehe eine reale Chance, dass das KI-Zeitalter und das Zeitalter des Homo Augmentus eine Zeit wird, in der uns Technologie zum ersten Mal keine Beschleunigung, sondern eine Entschleunigung bringt. KI und Robotik sind anders als menschlich programmierte Automation, sie können komplexe Aufgaben erledigen, die mit hart gecodeter Programmierung nie gelöst werden könnten. Sie sind in der Lage uns vom Joch der seelenlosen Arbeiten zu befreien und die Wertschöpfung zu erbringen, die nötig ist, um in einem modernen Finanzsystem, den Geldkreislauf am Laufen zu halten. Aber das bedingt eine gesalzene Robotik- und KI Steuer. Ich nenne sie in meinem Buch der Einfachheit halber Robotax. Gemeint ist damit, dass alle Prozesse, die menschliche Arbeitskraft ersetzen, in Zukunft eine Steuer in die Staatskasse spülen, die es dem Staat ermöglichen, ein bedingungsloses Grundeinkommen zu zahlen.
Ich weiss es gibt auch Bedenken, was denn die vielen Leute machen sollen, wenn sie nicht mehr arbeiten müssen. Persönlich glaube ich, dass jeder Mensch auf seine Art durchaus Leistung erbringen möchte. Das bedingungslose Grundeinkommen sichert lediglich den sozialen Frieden, während gleichzeitig jeder durch zusätzliche Arbeit mehr verdienen oder gemeinnützige Aufgaben übernehmen kann.
Und mein persönliches Highlight der Homo-Augmentus Ära wird es sein, wenn mein Haushalts-Roboter zum ersten Mal meine Steuererklärung für mich erledigt. Halleluja!
— Vielen Dank für das sehr spannende Interview!
Marnus Flatz ist Tech-Unternehmer, Autor und Musiker. Der gebürtige Österreicher lebt aktuell in der Schweiz. Was nur wenige wissen: Flatz wurde vom Buch „Bauplan für eine Seele“ des deutsche KI Pioniers Prof. Dr. Dietrich Dörner für KI begeistert. Später kontaktierte er Prof. Dörner mit seinem KI-Projekt MOM. Die beiden befreundeten sich und Flatz durfte für sein MOM-Projekt auf der Forschungsarbeit von Prof. Dörner aufbauen. Marnus Flatz gibt auch Vorträge und Seminare für Unternehmen, Mitarbeiter und auf Konferenzen.
Elena Liebich, University of Zurich
Edited by: Maria Gassmann Taranenko, Kantonsschule Rychenberg in Winterthur and Ksenia Lezina, University of Zurich
ON HOMO AUGMENTUS AND THE WORLD OF TOMORROW: A CONVERSATION WITH MARNUS FLATZ
Artificial intelligence, exoskeletons and brain computer interfaces (BCIs) will change our future to an almost unimaginable degree. In his book «Unleashed Intelligence» Swiss-based author and AI researcher Marnus Flatz discusses the concept of «Homo Augmentus» for the first time. While others still speak of «augmented intelligence,» Flatz goes one step further and immediately gives the entire species a new label. Is this justified or exaggerated? And how does the term Homo Augmentus define itself? That’s what we were able to talk about with the Austrian-born Swiss-by-choice.
— Marnus Flatz, you are CEO of Cyber Applied Science and Tech Labs and you are developing an AI on human decision-making with your private AI project MOM – Magic-of-Mankind. How will AI change our lives and when?
MF: It has already begun. In medical diagnostics and the production of new pharmaceuticals, in road traffic with level 3+4 autonomous driving, in social media with automatic content filtering, in film and gaming with 3D avatars of real people, metavoice and voice cloning, and at the latest, since ChatGPT, even the non-technical faculties of the university know that we have arrived in the AI age.
— It took only a few days after ChatGPT for the defensive measure GPTZero to come out, which allows faculty to expose AI plagiarism. Where will AI take us in the university and school sectors?
MF: There are already countermeasures to GPTZero with Quillbot and other tools. Currently it works only in English, but with Quillbot AI sentences are already rebuilt so that GPTZero does not recognize them. However, this will not be an issue. This excitement is only happening now because a new technology is hitting an established system. This is actually complex because the current assessment system for schools and universities was not prepared for the rapid development of this technology.
Basically, universities know that their students have to learn to deal with AI if they want to survive in the world of tomorrow. Efficiently «prompting» AI to achieve the best possible results should not be forbidden but encouraged. However, I do of course recognize the dilemma with the evaluation system. Fortunately, there are smart people in universities who will get this solved.
For today’s students, however, the question is not whether they can save themselves a bit of time with ChatGPT, but whether the companies of the future might also save themselves time with AI, namely work hours and thus manpower/human resources?. But even more important is the question of which employees they will not be able to replace. The top performers of the future will be able to assemble AI models into new use cases. They are critical minds who can constantly acquire new knowledge and create new tools by combining the tools they know. I think the smarter students realize that you can only have new ideas based on the things you already know, and you can only think with words you already have in your head. So if you think it’s enough that your household robot knows everything, you will never be able to realize its full potential.
— What do you mean when you use the term «Homo Augmentus» and how does your approach differ from the term «augmented intelligence»?
MF: Augmented intelligence is the collaboration of artificial intelligence and human judgment to make better decisions. I have also dedicated many years to this topic with my AI project MOM. However, with the term Homo Augmentus, I would like to refer to the epoch starting in 2040, when technological components actually «augment» the human body. The augmented human will use exoskeletons and artificial prostheses, improving his hearing, seeing, and learning abilities via brain computer interfaces.
— But can we call a technology created by mankind itself evolution and rename the whole species with this reasoning?
MF: (laughs) Very good question. So as a developer, I would call Homo Augmentus at least an «upgrade.» If you define evolution biologically, then of course, Homo Augmentus is not evolution. However, if you define it historically and say evolution is a point in Earth’s history when a species with certain new characteristics first appeared, then Homo Augmentus could very well be called the evolutionary step. After all, the term is also meant to provoke and invite discourse. You see, already today, a German start-up called German Bionic has brought an exoskeleton to market that allows a human to lift 30 kilos all day, around the clock. The device is like a kind of thin backpack attached to the back and extends the capabilities of the human body. The cell phone may also already be a discontinued model. It was leaked at Apple that the company is already working on a strategy to make iPhones obsolete in the medium term. In a few months, Apple will launch virtual-augmented reality glasses, which are supposed to be a first step in this direction. The glasses are still rather clunky and somewhat reminiscent of Facebook’s Oculus 2. But you will already be able to operate computer programs and call friends with them. Of course, also in the video VR chat. In a second step, a pair of glasses suitable for everyday use with transparent lenses is allegedly planned, with which you can walk through the streets of your city and call up all kinds of additional information. Since these glasses might then already be able to cover numerous functions of current smartphones, this would probably be another step towards Homo Augmentus.
Elon Musk’s Neuralink will interact directly with the human brain and may enable people with disabilities such as blindness and deafness to see and hear again in the future. Fascinating progress is being made at the University of Graz in the field of controlling artificial prostheses and limbs using thought power. This could help people with lost limbs and paralysis to participate in life again. And when all this technology is available to people with disabilities, can you imagine the «enhancements» the healthy body will experience through exoskeletons and BCIs? I believe that by 2040, Homo Augmentus will become «mainstream», just like the humanoid robot in the home.
— However, influencing the brain directly with technical devices sounds dangerous.
MF: In 2021, Neuralink was still wowing audiences with a little macaque monkey named Pager, who had a Bluetooth chip implemented in his brain and was thus able to play the computer game «Pong». As a reward, the audience’s «Hooray» was always accompanied by a banana. A few months later, Pager was dead, and during a court trial with an animal protection organization, it was revealed that Neuralink had obviously carried out quite a few lethal animal experiments.
For this reason, non-invasive BCIs are probably the better solution. I can’t imagine that even if the technology were considered safe, many would be willing to have brain surgery to implant a chip. That would be scary. However, the French start-up Next-Mind shows that it can be done differently. There is already a marketable BCI from Nextmind that you wear on your head like a kind of headband. With it, you can control certain video games and the smart TV using your mind and, for example, change the channel. Of course, as with SAR radiation from cell phones, many voices will warn against this. I can’t judge this medically at all, but I’m pretty sure that the benefits of AI, BCIs and exoskeletons will be so great that we will accept a certain trade-off with safety concerns.
— Which future dangers do you see in connection with AI in general?
MF: Phew…where do I start? (laughs) First of all, one danger is that we always evaluate future events through the lens of past events. The AI revolution is different from digitalization. It is more asynchronous, much faster, and more brutal. Andrej Karpathy, Tesla’s chief AI developer, recently tweeted that he uses Github Copilot 80% of the time for programming. The Github CoPilot is an AI that can write computer code. This means that the most talented AI developers in the world are suddenly 4x faster than they were one year ago. In the field of software development, AI has already more than doubled the creative power. One may not even imagine what will happen when the GitHub CoPilot becomes an AutoPilot. The problem is that AI doesn’t need the platform effect to succeed. In the age of digitalization, software projects could only be successful if they were used by many people who contributed to the added value of a platform through its use. The AI age no longer needs that. Islands of enormous creative power will form, leaving everyone else behind. Besides, AI will transform our working world so rapidly that we won’t have time to adjust. If you search for the new model series on the Internet under «Boston Dynamics Atlas,» you’re bound to find videos that clarify what this means for our working world. And not every craftsman, warehouse worker, and bricklayer can be retrained to become the next AI developer. Anyone who has to deal with the full range of AI all day long, as I do, knows what this means for the working world. Repetitive tasks will be replaced by AI and industrial robots, and knowledge workers will be replaced by AI and humanoid robotics.
We urgently need a public debate on the taxation of robotics and AI to create an unconditional basic income. We are at a crossroads. Either we tear open a funnel whose undertow engulfs us all, making a few people trillionaires while impoverishing us and our children, or we create the step into a golden AI age in which AI and robots work for us all, thereby enabling us to have an unconditional basic income. I know this thought is initially alienating, and many will tend to dismiss the whole thing in their minds. Nevertheless, do not give in to your bias. There is a reason why everyone from Jeff Bezos to Elon Musk and Sam Altman are in favor of this unconditional basic income. In my book «Unleashed Intelligence», I dive into this with almost two whole chapters, and as an entrepreneur, I’m hardly suspect of liking to pay too much in taxes. Nevertheless, we need this regulating tool to take away the exponential and uncontrollable speed of the development in time.
— Will Homo Augmentus be a happier person?
MF: YES. I’ll just say that now. As an entrepreneur, it’s my job to know the risks as well as possible while believing in success. I see a real opportunity for the AI age and the age of Homo Augmentus to be a time when, for the first time ever, technology brings us not acceleration but deceleration. AI and robotics are different from human-programmed automation, and they can handle complex tasks that could never be solved with hard-coded programming. They can free us from the yoke of soulless labor and provide the value creation needed to keep the money cycle going in a modern financial system. But that requires a hefty robotics and AI tax. For simplicity I call it «Robotax» in my book. What I mean by this is that in the future, all processes replacing human labor need to flush tax money into the public purse, enabling the state to pay an unconditional basic income.
I know there are also concerns about what all those people should do when they no longer have to work. Personally, I believe that everyone wants to perform in their own way. The unconditional basic income only ensures social peace, while at the same time, everyone can earn more through additional work or taking on charitable tasks.
And my personal highlight of the Homo Augmentus era will be when my household robot does my tax return for me for the first time. Hallelujah!
— Many thanks for the fascinating interview!
Elena Liebich, University of Zurich
Edited by: Johan Brakebusch, University of Freiburg and Yana Hugentobler, University of Zurich