Ziel der Wissenschaft ist es, geordnetes und gesichertes Wissen zu produzieren. Wissen entsteht durch Forschung und im Austausch zwischen Forschenden. Dieser Austausch erfolgt durch Texte, welche wissenschaftlichen Standards entsprechen, das heisst, sie sind nachvollziehbar, transparent und fundiert. Woran zeigt sich das?
Wissenschaftliche Texte folgen vielfach einem ähnlichen Aufbau:
- Einleitung: mit Forschungsstand, Forschungslücke, Fragestellung und Beschreibung des Vorgehens
- Hauptteil: mit Untersuchung, Interpretation und/oder Auswertung
- Schlussteil: mit Zusammenfassung der Resultate, Fazit und Ausblick
Wissenschaftliche Texte stellen klar dar, wo und in welchem Mass sie auf bestehendem Wissen aufbauen:
- Sie zitieren Quellen und Forschungsliteratur wörtlich oder geben sie sinngemäss wieder.
- Sie machen genaue Literaturangaben zu den verwendeten Texten und Quellen.
Wissenschaftliche Texte sind von Forschenden selbst geschrieben und sind auf Qualität geprüft worden:
- Die Autorinnen und Autoren stammen aus dem Wissenschaftsbetrieb.
- Die Texte wenden sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, und nicht an eine breite Leserschaft.
- Das Publikationsorgan (sei es ein Verlag, eine Zeitschrift oder eine Webseite) genügt wissenschaftlichen Anforderungen.
- Die Texte wurden einer Qualitätskontrolle unterzogen, zum Beispiel durch den Verlag oder die Zeitschrift (peer-review).
Spezialfall: Zeitungsartikel als wissenschaftliche Quelle
Zeitungsartikel enthalten eine grosse Menge an Informationen und sind für viele Forschungsrichtungen eine wertvolle Primärquelle. Jedoch werden sie in der Regel nicht nach wissenschaftlichen Kriterien verfasst, sondern sind die mediale Aufarbeitung eines Themas. Für wissenschaftliche Arbeiten sollten sie nur als Referenz in Zusammenhang mit der medialen Aufmerksamkeit benutzt werden oder für die Auseinandersetzung mit einer medialen Abhandlung. Gleiches gilt auch für Artikel in populären Zeitschriften wie zum Beispiel GEO, P.M. History oder Bilanz.