Die Suchtfachklinik Zürich

Yawar Gantenbein

Am Hönggerberg, nahe dem Waidspital, befindet sich seit 2019 die Suchtfachklinik Zürich, welche zuvor noch im Frankental vorzufinden war. Als fundamentales Element der Zürcher Drogenpolitik und somit der Stadtgeschichte ist die Suchtfachklinik nach wie vor von zentraler Bedeutung.

Abb. 1; Die Suchtfachklinik Zürich 2019

Gebäude

Bevor im Jahr 2019 die Suchtfachklinik den Standort an die Emil-Klöti-Strasse wechselte, befand sich hier die Schule für Gesundheitsberufe. Diese wurde grundsaniert und renoviert, um den Ansprüchen der Suchtfachklinik gerecht zu werden. In der Klinik befinden sich 31 klinische Entzugs- und Entwöhnungsbehandlungsplätze sowie eine begrenzte Anzahl stationsintegrierter Tagesklinikplätze. Darüber hinaus ergänzen neun sozialtherapeutische Integrationsplätze das Angebot. Die Auslastung ist generell hoch, wobei eine Zunahme von 20% im Jahr 2023 zu vernehmen war. 81% der Patienten sind männlich, 19% weiblich.

Geschichte

Die ursprüngliche Suchtklinik Frankental, gegründet 1984 als direkte Antwort der Stadt Zürich im Vorgehen gegen die Drogenkrise, gilt als Vorläufer der heutigen Suchtfachklinik Zürich. Die Implementierung des Vier-Säulen-Modells der Drogen und Suchtpolitik in den 1990er Jahren spielte dabei eine zentrale Rolle. Erstmals wurde ein pragmatischer und integrativer Ansatz im Vorgehen gegen die Drogenkrise verfolgt, wobei Menschenwürde, Integration, Sicherheit und Selbstverantwortung als primäre Vorangehensweisen angestrebt wurden. Da es sich bei der ursprünglichen Suchtklinik Frankental um ein altes Gebäude, welches mittlerweile unter Denkmalschutz steht, handelte, wies diese mit der Zeit Mängel auf. Somit entstand der Bedarf nach einem neuen Standort, welcher die heutigen betrieblichen Ansprüche trifft. So kam es 2019 zum Umzug an die heutige Emil-Klöti-Strasse 14-18, benannt nach dem Zürcher Stadtpräsidenten von 1928 bis 1942.

Die Suchtfachklinik im Zürich von heute

Seit über 40 Jahren ist die Suchtfachklinik ein zentraler Bestandteil der Zürcher Drogenpolitik. In dieser Zeit gab es sämtliche Veränderungen im Umgang mit Suchterkrankten. Die Suchtfachklinik blieb über diese Jahre hinweg eine wichtige Anlaufstelle für modernen und gerechten Umgang mit besagten Patienten. Die Schliessung des Platzspitzes und die ersten Versuche von kontrollierter Heroinabgabe in den frühen 90er Jahren waren prägende Ereignisse der Stadtgeschichte, die ebenfalls einen Einfluss auf die Suchtfachklinik hatten. Heutzutage gilt die Suchtfachklinik Zürich nach wie vor als verlässlicher Anlaufpunkt für Suchterkrankte, die konstant hohe Auslastung und Zunahme davon bestätigt dies nur noch. Da die Drogenpolitik sich weiterhin am Entwickeln ist und heutzutage Thematiken wie die Legalisierung von Cannabis Bedeutung erlangt haben, wird auch die Suchtfachklinik Zürich weiter entwickeln müssen. Entsprechend verspricht und bemüht sich die Suchtfachklinik Zürich heute noch darum, Suchterkrankte aus jeglichen Lebenslagen mit Professionalität, Erfahrung und vor allem mit Menschlichkeit und Empathie zu unterstützen.