Hinweise zur Nutzung
1) BKMS – RU
a) Alle grünen Markierungen im Material betreffen BKMS, alle blauen Markierungen betreffen Russisch.
b) Alle Illustrationen und Videos verstehen wir als potenzielles Übungsmaterial zum Themenbereich, zu dem sie hinzugefügt sind.
c) Die Übungen, die unsere Student*innen erstellt haben, sind in die entsprechenden Kapitel integriert – die Autor*innen sind jeweils auch vermerkt.
d) Einen Teil der komplexeren Übungen (oder Übungen, die ein solches Potenzial zeigen) – dazu gehören die meisten Übungen mit literarischen Texten – haben wir in den Buchteil „Zusatzübungen“ eingeordnet. Die meisten von ihnen haben wir mit unseren fortgeschrittenen Teilnehmer*innen im Unterricht gemacht, aber diese sind nicht für alle Lernstufen geeignet. Dennoch empfehlen wir, einen Blick auf diese Übungen zu werfen!
e) Aus technischen Gründen haben wir uns dazu entschieden, den Grossteil der Materialien in Form von Screenshots hochzuladen, was zur Folge hat, dass sich die Fussnoten am Ende der jeweiligen Screenshots befinden. Dennoch ermöglicht es das Lesen direkt im Pressbook. Zu allen auf diese Weise präsentierten Materialien stellen wir auch PDF-Files zur Verfügung.
2) Hinweis zum BKMS:
Hinter der Abkürzung BKMS verbergen sich in alphabetischer Reihenfolge die vier Standard- und Amtssprachen Bosnisch, Kroatisch, Montenegrinisch und Serbisch, die bis zum jugoslavischen Krieg in den 1990er-Jahren den einheitlichen Namen Serbokroatisch bzw. in Kroatien Kroatisch oder Serbisch trugen. Die Abkürzung ist eine Notlösung, die den früheren Abkürzungen BCS (Englisch) und im deutschsprachigen Raum immer noch häufig verwendeteten BKS folgt und mit dem zusätzlichen Buchstaben M die Standardisierung des Montenegrinischen respektiert. Diese Abkürzungen werden nur dort verwendet, wo diese Sprachen bzw. ihre Sprecher*innen zusammenkommen – die Slavischen Seminare (selbstverständlich ausserhalb Bosniens, Kroatiens, Montenegros und Serbiens) sind z.B. solche Orte.
Die Unterschiede zwischen dem Bosnischen, Kroatischen, Montenegrinischen und Serbischen sind heute grösser als zur Zeit, als Jugoslawien bestand, aber sie sind immer noch sehr klein hinsichtlich ihrer grammatischen Paradigmen. Diese Tatsache ermöglicht den Slavist*innen weltweit, sie auch heute noch als ein Kontinuum zu erforschen und zu unterrichten.
Aus sprachpraktischer Sicht ist aber wichtig zu verstehen: Man lernt nicht „BKMS“, es existiert keine solche Sprache. Man lernt eine von diesen Sprachen.
Am Slavischen Seminar in Zürich bemühen wir uns, allen vier Standardsprachen gerecht zu werden, alle Unterschiede zu berücksichtigen und diese zu vermitteln. So ist es auch im Material, das im Rahmen des Interkomprehension-Projekts entstanden ist. Das bedeutet, dass man sich zunächst ein bisschen einlesen muss:
a) Wir gehen bei der Wiedergabe aller Unterschiede innerhalb der BKMS-Sprachen vom Bosnischen aus bzw. wir bleiben bei der alphabetischen Reihenfolge.
b) Das Bosnische, Kroatische, Montenegrinische und das Serbische in Bosnien sind ijekavisch, das Serbische in Serbien wiederum ekavisch. Das heisst, dass es viele Vokabeln gibt, bei denen im Ijekavischen das -(i)je- erscheint und im Ekavischen an derselben Stelle ein -e-. Z.B. Milch: mlijeko (ijekavisch – BKMS ijek) – mleko (ekavisch – S ek). Im Material werden die betroffenen Vokabeln grundsätzlich so dargestellt: mlijeko/mleko. Nur stellenweise (in grossen Tabellen) weichen wir aus Platzgründen auf kürzere Darstellungen aus: ml(ij)eko. Die Unterscheidung vom Ijekavischen und Ekavischen ist ein Grundmerkmal der BKMS-Sprachen, das wir unbedingt konsequent berücksichtigen wollen. Dies hat aber zur Folge, dass das anfängliche Lesen des Materials etwas eingeübt werden muss.
c) Wenn es lexikalische Unterschiede gibt, werden sie normalerweise im Material so vermerkt: biblioteka BMS / knjižnica K, oder bei Platzmangel: biblioteka/K knjižnica. Bei den Beispielsätzen oder in den Lösungen der Aufgaben schreiben wir häufig nur biblioteka/knjižnica – bei dieser Darstellung kann man sicher davon ausgehen, dass das erste Wort im Bosnischen verwendet wird. Für die weiteren Varianten muss man eventuell Wörterbücher konsultieren.
d) In allen vier BKMS-Standardsprachen verwendet man die lateinische Schrift. Das Kyrillische ist allerdings die Amtsschrift in Serbien und wird in Bosnien und Herzegowina und in Montenegro auch gelernt. Im ersten Kapitel zu den Schriften ist das ganze Material zum BKMS – zum Einstieg und zur Gewöhnung – sowohl lateinisch als auch kyrillisch geschrieben (die Abkürzung БЦС steht dann für босански – Bosnisch, црногорски – Montenegrinisch und српски – Serbisch). Danach bleiben wir bei der lateinischen Schrift.
е) In den Übungen verwenden wir manchmal nur eine oder zwei BKMS-Sprachen, manche Übungen sind auch kyrillisch geschrieben. Bei solchen Übungen geht es immer nur darum, das Geschriebene lesen und verstehen zu können, weil das der Realität entspricht. Selbstverständlich aber schreibt man die Antworten in der BKMS-Sprache/Schrift, die man selbst lernt.
f) In unseren Unterlagen ist der BKMS-Kasus Vokativ (der normalerweise an der 5. Stelle nach dem Akkusativ steht) entweder als der letzte Kasus dargestellt oder ausgelassen, einerseits, weil der Vokativ selten verwendet wird und bei Überblicksdarstellungen der Paradigmaregeln eine unwesentliche Rolle spielt und andererseits, weil er in der russischen Standardsprache nicht existiert. Gleichzeitig weisen wir darauf hin, dass im Kroatischen normalerweise der Lokativ als der sechste und der Instrumental als der siebte Kasus aufgeführt ist – im Russischen und den BMS-Sprachen ist es umgekehrt: der siebte Kasus ist der Instrumental und Präpositiv/Lokativ der siebte und so ist es auch in unseren Tabellen.
Voranmerkungen zu Angaben in den Tabellen:
1. BKMS LATINICA – lateinische Schrift in allen vier Sprachen
2. БЦС ЋИРИЛИЦА – kyrillische Schrift in BMS
3. ijekavisch/ekavisch
4. Alle weiteren Angaben beziehen sich auf Abweichungen in den BKMS-Standardsprachen (immer nur in der BKMS Latinica Spalte vermerkt, wie oben „kruh K“). Die Zuteilung der Vokabeln folgt der Norm und den Empfehlungen der BKMS-Standardsprachen. In der Realität ist es natürlich so, dass die räumlichen Grenzen der Verwendung einiger Vokabeln häufig fliessend sind (so hört man z.B. auch in Kroatien „hljeb“, oder in Serbien „kruh“ – wobei diese Wörter dann in entsprechenden zeitgenössischen Grammatiken oder Wörterbüchern deutlich als Regionalismen, Dialektalismen, Archaismen oder als „expressive Sprache“ markiert werden).