Am Samstag 15. November fanden die DLF-Werkstattgespräche zum Thema E-Assessment bzw. elektronische Prüfungsunterstützung statt. Nebst der neuen Projektleiterin E-Assessment Sabine Enge von der Zentralen Informatik (ex-Informatikdienste), die den Stand des Projektes und die nächsten Schritte erläuterte, berichteten drei Referentinnen aus dem Institut für Erziehungswissenschaft (Iris Tanner), dem Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung (Olga Tartakovski) sowie dem Psychologischen Institut (Marina Haller) aus ihren Instituten. Die Präsentationen finden sich in diesem Beitrag (siehe unten).
Die Veranstaltung war rege besucht, unter den Gästen befanden sich auch Angehörige anderer Institutionen wie z.B. der ETH Zürich und der Psychiatrischen Universitätsklinik (PUK). Hier einige der wichtigsten Erkenntnisse aus der Veranstaltung: Aufgrund von steigenden Studierendenzahlen besteht besonders auf der Assessment- bzw. Basisstufe ein grosses Bedürfnis nach Umstellung auf elektronisch (unterstütztes) Prüfen. Dies betrifft auch kleinere Fächer wie z.B. die Filmwissenschaft. Die ungelösten Fragen bezogen sich besonders auf die Verfügbarkeit von entsprechender Infrastruktur (am Psychologischen Institut müssen etwa bis zu 600 Studierende gleichzeitig geprüft werden), die Frage, ab welchen Studierendenzahlen sich die Umstellung lohnt und ob es die Möglichkeit geben wird, einen elektronischen Fragepool zu nutzen, um daraus neue Prüfungen generieren zu können. Diese Fragen konnten nicht abschliessend beantwortet werden, v.a. weil das neu formierte E-Assessment-Team der Zentralen Informatik sich zuerst in die Materie einarbeiten muss und weil das angekündigte neue LMS OLATplus noch nicht existiert. Das E-Assessment-Team wird sich jedoch genau auf die Frage der Prüfungserstellung und damit auch auf die Möglichkeit eines Fragepools konzentrieren.
Zudem zeigte sich, dass elektronisch unterstütztes Prüfen – nicht jede Prüfung muss gleich vollelektronisch, also E-Assessment sein – sich auch für sog. weiche Leistungsnachweise eignet. Dabei handelt es sich um offene Fragen; die daraus resultierenden Texte können nicht automatisch korrigiert werden. Ein oft gehörter Einwand gegen elektronisches Prüfen ist deshalb, dass sich darum solche Prüfungsformen für elektronisch unterstütztes Prüfen nicht eignen. Dass dies nicht stimmt, zeigten jedoch Beispiele aus der Fakultät. Der Mehrwert einer elektronisch durchgeführten Prüfung ist für alle Seiten vorhanden: Für Studierende ist es bedeutend angenehmer, Texte auf dem PC zu schreiben, für die Dozierenden sind die Texte besser und schneller les- und korrigierbar.
Präsentationen:
Sabine Enge: „OLATplus E-Assessment Stufe 1“
Iris Tanner: „Vor- und Nachteile des E-Assessments aus Dozenten- und Studierendensicht“
Olga Tartakovski: „Elektronische Prüfungsunterstützung im Assessmentstudium“
Marina Haller: „Wie kann die Prüfungssession für ca. 3’000 Studierende optimal organisiert werden?“