Wahre Liebe im filmischen Zwischen-den-Zeilen-Lesen: Wie zweierlei Adaptionen des Danmei-Romans „Mo Dao Zu Shi“, trotz staatlicher Zensur, exemplarisch ihre Queerness beibehalten

Fabienne Burgert

«If the face says nothing, listen to the heartbeat.»

Mo Xiang Tong Xiu: Grandmaster of Demonic Cultivation: Mo Dao Zu Shi. Bd. 1.
Newport: Seven Seas Entertainment, 2021, 331.

Es ist Sommer 2019, als zweierlei Adaptionen des chinesischen «Boys Love»-Romans Mo Dao Zu Shi (魔道祖师) mit einer zwischen den Zeilen angedeuteten Liebesbeziehung zwischen zwei Männern nicht nur in China, sondern auch weltweit bei Fans des Genres auf Begeisterung stossen. Angesichts der Tatsache, dass queere Repräsentation in der chinesischen Medienlandschaft quasi nicht existiert, wirft diese Arbeit einen genaueren Blick auf den Konflikt zwischen Queerness und staatlicher Zensur, welcher unter anderem in der Unterhaltungsindustrie ausgetragen wird.

Als Grundlage dieser Analyse dient der eben erwähnte Danmei-Roman Mo Dao Zu Shi (engl. Grandmaster of Demonic Cultivation) von Mo Xiang Tong Xiu (墨香铜臭), sowie zwei Dangai-Adaptionen in Form einer Animations- und Webserie. Dabei soll aufgezeigt werden, welche Transformationen der «pure love»-Danmei-Roman in seinen audiovisuellen Adaptionen erfährt und wie die ursprüngliche Queerness, trotz strikter Zensurregulationen, in den Augen der Zuschauer*innen durch Queer Coding und der Konstruktion einer homosozialen Bromance erhalten bleiben kann.

Von links nach rechts: Der erste, englische Bucheinband von Grandmaster of Demonic Cultivation: Mo Dao Zu Shi und die offiziellen Poster für die realverfilmte Webserie „Chen Qing Ling“ (2019) und Animationsserie „Mo Dao Zu Shi“ (2018-2021).

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