Spitalfriedhof altes Kantonsspital

von Vincent Müller

Gloriastrasse 21 (Karte)

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Abb 1: Photo des Spitalareals aus dem Jahr 1905.

Das Areal an der Gloriastrasse 21 wurde von 1838 bis 1883 als Friedhof für die Bestattung von Verstorbenen aus dem Kantonsspital verwendet.

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Abb 2: Karte des Gebiets von 1846, man sieht den Friedhof (Pfeil) und die Rebberge des Bauern Snell, die das Areal gegen den Zürichberg hin begrenzen.

Man kann hier sehen, dass der Friedhof möglichst weit weg vom Rest des Spitals angelegt wurde und zu dieser Zeit von Rebbergen umgeben war sodass er nicht in direkter Nähe des täglichen Lebens lag.

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Abb 3: Luftaufnahme des Unispitalgeländes heute, vor den Umbauarbeiten ab August 2022

Warum wurde der Friedhof dort gebaut?

Nach der Napoleonischen Zeit wurden die Schanzenanlagen in Zürich überflüssig. Mit dem Abriss der Anlagen ab 1833 wurden grosse Gebiete frei. Die Rämistrasse wurde angelegt, einen Teil dieser Gebiete zu erschliessen. Gleichzeitig wurde sie gebraucht, um die Gebiete der Stadt und der Gemeinde Fluntern, für die der Kanton zuständig war zu trennen. Auf den kantonalen Gebieten sollten Prestigebauten errichtet werden. Als erstes baute der Kanton auf dem Gebiet das Kantonsspital. Der Bau begann 1835. Nur 3 Jahre später wurde auch der Friedhof angelegt.

Wer wurde hier begraben?

Laut Schätzungen der Kantonsarchäologie wurden zwischen 1500 und 1800 Menschen hier begraben. Man geht davon aus, das die meisten während dieser Zeit im Kantonsspital verstorbenen Menschen auch hier bestattet wurden. Aus dieser Zeit existeren nämlich ein Totenregister, ein Bestattungsregister und ein Patientenregister. Damit wurde der Anteil auf 85-90% geschätzt. Das ist erstaunlich, denn von Seiten der Kantonsarchäologie wurde erwartet, dass vor allem der Teil der Menschen, die zu Studienzwecken seziert wurden, im Spitalfriedhof begraben wurden.

Was wurde bei den Ausgrabungen gefunden?

Von den rund 200 ausegehobenen Gräbern liegen viele sehr nahe beieinander. Auch sind nicht alle Gärber Einzelbestattungen. Es wurden auch Massengräber gefunden, die Knochen mehrerer Leute enthielten. Dies legt nahe, dass die Körper die in Massengräbern beigesetzt wurden als Anatomische Studienobjekte verwendet wurden.

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Abb 4: oben rechts ein Grab mit Knochen unterschiedlicher Menschen, vermutlich Überreste aus anatomischen Studien

Ein weiterer Hinweis dafür sind die transversalen Schnittlinien durch die Schädel der Begrabenen, die sogenannten Kraniotomien, mit denen die Schädeldecken der verstorbenen eröffnet wurden, um das Gehirn zu studieren.

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Abb 6: Schlädel mit Kraniotomie

Neben Menschenknochen wurden auch Tierknochen gefunden, die ebenfalls zu Ausbildungszwecken seziert wurden. Weitere Fundstücke aus der Ausgrabung sind Glasgefässe, eine Taschenuhr aus Glas und ein Gebiss.

Bibliographie

Abb 1: file:///C:/Users/Me/Downloads/Rettungsgrabung%20der%20Kantonsarch%C3%A4ologie%C2%A0_%20Hinter%20dem%20Z%C3%BCrcher%20Unispital%20liegen%20%C3%BCber%201500%C2%A0Skelette%20_%20Tages-Anzeiger.html

Abb 2: Käser, Lorenzo: Illustrierte Spitalgeschichte des Zürcher Universitätsspitals und der medizinischen Poliklinik – nebst medizinischen, topografischen und kulturellen Nebenwirkungen, in: Praxis 109 (11), 09.2020, S. 901–928. Online: <https://doi.org/10.1024/1661-8157/a003551>.

Abb 3: Käser, Lorenzo: Illustrierte Spitalgeschichte des Zürcher Universitätsspitals und der medizinischen Poliklinik – nebst medizinischen, topografischen und kulturellen Nebenwirkungen, in: Praxis 109 (11), 09.2020, S. 901–928. Online: <https://doi.org/10.1024/1661-8157/a003551>.

Abb 4: https://cdn.unitycms.io/images/ERQe8Alpa0UBA3xJ1MVn9u.jpg?op=ocroped&val=1600,1067,1000,1000,0,0&sum=n8yFWlX0MHU

Abb 5: eigenes Bild

Abb 6 : eigenes Bild

Abb f: Käser, Lorenzo: Illustrierte Spitalgeschichte des Zürcher Universitätsspitals und der medizinischen Poliklinik – nebst medizinischen, topografischen und kulturellen Nebenwirkungen, in: Praxis 109 (11), 09.2020, S. 901–928. Online: <https://doi.org/10.1024/1661-8157/a003551>.

Literaturquellen

Käser, Lorenzo: Illustrierte Spitalgeschichte des Zürcher Universitätsspitals und der medizinischen Poliklinik – nebst medizinischen, topografischen und kulturellen Nebenwirkungen, in: Praxis 109 (11), 09.2020, S. 901–928. Online: <https://doi.org/10.1024/1661-8157/a003551>.


Hinter dem Zürcher Unispital liegen über 1500 Skelette, Tages-Anzeiger, 03.05.2023, https://www.tagesanzeiger.ch/hinter-dem-zuercher-unispital-liegen-ueber-1500-skelette-390335771184, Stand: 16.11.2024.

SPITALFRIEDHOF AM USZ AUSGEGRABEN, HGZZ – HOCHSCHULGEBIET ZÜRICH ZENTRUM, 13.12.2023, https://hgzz-zh.ch/spitalfriedhof-am-usz/, Stand: 12.10.2024.

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