Morgen Freitag, 24. Juli 2015 wird eine Unkonferenz namens „KdSCamp“ im Rahmen der jährlichen Tagung der „Deutschen Gesellschaft für Volkskunde“ (DGV) durchgeführt. Der an der Universität Zürich stattfindende Kongress steht unter dem Motto „Kulturen der Sinne“ und dauert vom 22.-25. Juli. Bei der Veranstaltung „KdSCamp“ handelt es sich um eine eigenständige kleine Konferenz innerhalb dieses übergeordneten Kongresses. Im Unterschied zu einer „klassisch“ organisierten Tagung wird über die Inhalte erst vor Ort im Rahmen einer Art „Vollversammlung“ von allen Teilnehmenden entschieden. Die Unkonferenz bietet explizit allen Kongressteilnehmer/-innen den Raum, ohne grosse Vorbereitung (ein klar umrissenes Thema sowie zwei Fragen dazu genügen) tagungsbezogene Inhalte nach Wunsch einzubringen und zu diskutieren, um mehr Raum für die Diskussion der Inhalte von Panels und Sektionen zu schaffen.
Im Vordergrund steht nicht das Referat, sondern die Diskussion von gewählten Themen in ca. 30minütigen „Sessions“. Unkonferenzen sind neue, offene und sehr interaktive Konferenz-Formate, die zum Ziel haben, die Diskussion in den Vordergrund zu stellen und akademische Hierarchien aufzulösen – beides Aspekte, die traditionelle Tagungen dominieren, deshalb auch der Begriff der Un-Konferenz. Unkonferenzen werden begleitet von einem fundierten und pragmatischen Einsatz digitaler Informations- und Kommunikationsinstrumente wie Blog, Forum und Social Media.
In der Regel werden Unkonferenzen getrennt von klassischen Tagungen durchgeführt. Somit ist die Verflechtung dieser unterschiedlichen Formate noch recht neu und ein Experiment. Versuche in diese Richtung (Tagungen der „Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft“[GMW]) zeigen, dass beide Formate voneinander profitieren können: Ist das eine zu statisch und wenig diskursiv, so ist es bei Unkonferenzen schwierig, jenseits aller Diskussion Ergebnisse zu sammeln und Resultate festzuhalten. Unkonferenzen sind stark im Erschaffen neuer Ideen und als Gefäss für Networking, doch fertige Produkte wie Tagungsbände oder ähnliches mehr sind nicht denkbar. Kann aber eine Diskussion, die im Rahmen von Keynotes und Panelvorträgen in der Regel zu kurz kommt, dann an der Unkonferenz weitergeführt werden, so können Vortragsinhalte erweitert und vertieft werden, können fruchtbare Kontakte und Ideen für neue Projekte entstehen, gleichzeitig sind die Resultate des Kongresses greifbar. Was könnte es Besseres geben für die wissenschaftliche Diskussion als diesen Mix aus klar umrissenen Inhalten bei gleichzeitiger intensiver Diskussion über diese Inhalte?
Die Details zum KdSCamp:
Wo: Universität Hauptgebäude (KOL), Rämistrasse 71, 8006 Zürich, Raum F-121
Wann: Freitag, 24. Juli 2015, 15.30-19.00
Wer: Alle Teilnehmer/-innen des DGV-Kongresses
Wie: spontan und diskussionsfreudig
Was: Es können alle Themen zur Diskussion vorgeschlagen werden, die mit dem übergeordneten Kongress-Thema „Kulturen der Sinne“ oder mit einem Thema aus den Keynotes, Panels und Sektionen zu tun haben.
Twitter-Hashtag: #kdscamp