Während an den Universitäten in der Romandie Aufbruchsstimmung herrscht, übt man sich in der Deutschschweiz in Bezug auf MOOCs (Massive Open Online Courses) noch immer in Zurückhaltung. Für die Universität Zürich sind MOOCs noch kein Thema. Dies wird zumindest in einem Artikel auf Swissinfo so behauptet.
Ganz anders die EPFL: Als erste Hochschule der Schweiz ist sie bereits letztes Jahr auf den Zug aufgesprungen und plant aufgrund ihres Erfolgs, das Angebot der kostenlosen online Lehrangebote weiter auszubauen – und zwar auf Englisch wie auch auf Französisch. Auch die Universität Genf wird bald ihre ersten online Kurse ankünden. Es scheint, dass die universitären Entscheidungsträger aus der Romandie für kostenlose Bildungsangebote ein Potential sehen, das über den momentanen Hype hinausgeht und die Investitionen rechtfertigen. Das Engagement von Patrick Aebischer, dem umtriebigen Präsidenten der EPFL, deuten jedenfalls darauf hin. Er hat sich eine Auszeit genommen, um in Afrika und den Vereinigten Staaten die Möglichkeiten von MOOCs weiter auszuloten. Geanuso euphorisch äussert sich Karl Aberer, der die online Kurse der EPFL betreut: „I’m pretty sure they will result in fundamental changes. There is already talk about no longer needing large lecture halls on campus.“
Auch wenn man in der Deutschschweiz lieber bescheidenere Hoffnungen hegt, so sollte die Vorstellung, dass Zehntausende von neugierigen und wissensdurstigen Studierenden aus der ganzen Welt sich für einen Kurs der UZH einschreiben, nicht nur bei Marketingverantwortlichen das Herz höher schlagen lassen.
Denn wenn die Universität Zürich etwas für ihren internationalen Ruf tun und als Qualitätshochschule wahrgenommen werden möchte, wenn sie neue Talente aus der ganzen Welt rekrutieren und auf ihr Angebot aufmerksam machen möchte, so wird sie nicht darum herumkommen, MOOCs anzubieten.
Die online Kurse der Universität Genf sind in der Zwischenzeit auf Coursera aufgeschaltet:
https://www.coursera.org/unige