Tag Archives: Wortmagie

Liebeszauber – eine Frauensache?

Von Rachida Meier-Asmeg

Der vorliegende Blogbeitrag soll einen Einblick in die Praktiken von Liebeszaubern in der Frühen Neuzeit geben. Untersucht wurden dafür zwei Quellen mit Liebeszaubersprüchen aus dem 17. bzw. 18. Jahrhundert, welche sich, entgegen der Vorstellung, dass es vorwiegend liebeskranke Frauen waren, die sich Liebeszaubern bedienten, alle an Männer richteten. Im Artikel wird untersucht, ob die heutige Einschätzung über Rollenbilder bezüglich der Anwendung von Liebeszaubern der damaligen Realität entsprach oder ob unser heutiges Verständnis durch Einflüsse aus beispielsweise Geschichte und Literatur verzerrt ist. Der Beitrag richtet sich an alle, die sich für Liebeszauberpraktiken und das damit einhergehende Rollenverständnis im Zusammenhang mit Zauberei interessieren.

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Der Segensspruch – Eine Kraft der Sprache?

Von Alexander Winkler

Haben die reformierten Theologen die in der frühen Neuzeit weit verbreitete Praxis des Segnens weiterhin erlaubt oder neuerdings verboten? «Beides», lautet die auf den ersten Blick widersprüchliche Antwort. Zu erläutern, worin dieser scheinbare Widerspruch besteht und wie er sich durch eine genaue Betrachtung der reformierten Auffassung über Sprache und Gott erklären lässt, ist das Ziel dieses Beitrags. Dabei stehen Traktate von Heinrich Bullinger und Rudolf Gwerb im Zentrum. Es wird sich zeigen, dass sie der Sprache keine immanente Kraft einräumten und Segen abhängig davon, mit welcher Erwartung sie geäussert wurden, entweder verboten oder erlaubten.

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