Thai Bogie Kitchen

Thai Bogie Kitchen

asoland 7. Dezember 2019

Thai Bogie Kitchen – thailändische Küche in Schweizer Zugwagen 

Thai Bogie Kitchen (Quelle: private Aufnahme)

Bunte Fähnchen im Wind

Industriequartier. Eine Büro-Glasfassade nach der anderen. Strassenkreuzung. Lärmende Fahrzeuge. Was auf einen ersten Blick nicht nach einer verlockenden und zum Verweilen einladenden Gegend aussieht, entpuppt sich auf einen zweiten Blick als Standort einer kleinen Oase. Bunte Fähnchen wehen im Wind. Büsche und Bäume zieren den umliegenden Beton. Ein dunkelgrüner Zugwagen steht still. 

Thai Bogie Kitchen Eingang Grundstück (Quelle: private Aufnahme)

An der Hagenholzstrasse 51 in Zürich Oerlikon bleibt mancher vorbeiziehende Passant kurz stehen, um sich einen Blick auf das umzäunte, überwucherte Grundstück zu erhaschen. Das ovale gelbliche Holzschild am Zaun, mit «OPEN» beschriftet, lässt bereits erste Vermutungen anstellen. Kunstatelier? Pop-up-store? Restaurant? Einen Schritt weiter durch den Eingang hindurch führt ein Kiesweg auf das Grundstück. Hinter einem Rosenstrauch lässt sich nun der Zugwagen genauer erkennen und eine metallene Treppe, welche den Einstieg in das Wageninnere ermöglicht. Auf dem davorliegenden Kiesplatz lassen sich schon erste Vermutungen bestätigen: Rote und blaue Sitzmöglichkeiten und Tische weisen auf einen Gastrobetrieb hin. Durch die stehenden Sonnenschirme in gelben und rosa Farbtönen wird das Bunte, welches anfangs durch die Fähnchen bereits angetönt wurde, auch hier weitergezogen. Sträucher, Bäume und Büsche scheinen ihre Äste und Blätter um den Wagen auszubreiten und schotten ihn auf diese Weise vom umgebenden Rest ab. Bambussträucher zieren den Kiesplatz und vermitteln bereits eine exotische Stimmung. Entlang der metallenen Treppe breitet sich der Bambus weiter aus und leitet den Gast ins Innere des Wagens. 

Zürich Nord öffnet Fenster nach Thailand

Durch die Eingangstür beziehungsweise Zugwagentür schreitend, findet sich der Gast in einer vertrauten Umgebung: in der eines Zuges. Zeitgleich jedoch lässt sich bereits ein fremder Kontext erahnen. Spätestens bei den exotischen Klängen, welche durch die Lautsprecher tönen und dem, in der Luft liegendem Geruch nach einer Mischung aus Curry, Kokos und frittierten Frühlingsrollen, wird den Besuchenden klar, dass es sich hier nicht um einen täglichen Einstieg in eine S-Bahn handelt. Gegen den Uhrzeigersinn drehend, auf der linken Seite, eröffnet sich der Blick auf die kleine, versteckte Oase. Ein Gast beschreibt seinen ersten Eindruck wie folgt: «In den ersten fünf Minuten ist es sehr, wie soll man sagen, erfrischend, etwas Neues, etwas nicht Alltägliches, halt einfach nur schon dadurch, dass es ein «Isebändli» ist. Und auf das Essen warten wir jetzt einmal gespannt».

Thai Bogie Kitchen im Wageninneren (Quelle: private Aufnahme)

Pink mit Linien bespielte oder rosarote Blumenmuster reihen sich aneinander. Es handelt sich hier nicht um eine Wandtapete, sondern, die sich durch den Wagen hindurchziehende, plastifizierte Tischbedeckung. Diese werden auch im Gespräch mit Gästen immer wieder erwähnt: «Also mir gefallen einfach diese Plastik beschichteten Tischtücher mit diesen Mustern, ich finde das geil». Nebst den Tischtüchern bestehen auch die Sitzmöglichkeiten aus farbigem Plastik: Wie auch draussen reihen sich hier rote, weisse und schwarze Stühle nebeneinander. Nicht nur das Gestühl und die Tischdecke lösen Erinnerungen oder Vorstellungen von einem fremden, fernen Ort aus, auch die mit Bambus-Geflecht eingefasste Wagendecke projiziert die Besuchenden an einen Ort fernab von Zürich Nord. Das Bambus-Geflecht zieht sich von der Decke aus weiter, über die Lampenschirme bis hin zur Einfassung der Bar, welche sich gegenüberliegend, am anderen Ende des Wagens befindet. 

Nebst den musikalischen Klängen wird der Gast auch von einer warmen Atmosphäre umhüllt, welche von dem gelblichen Licht der Deckenlämpchen herrührt. Zudem ist der Wagen von natürlichem Tageslicht durchflutet, welches seinen Weg durch die breiten Zugfenster hindurch findet. Die Zugwände sind mit einzelnen, gerahmten Fotografien geziert, welche Szenen aus dem Alltag, vermutlich in Thailand, zeigen. Diese Mischung aus plastifizierten Möbelstücken, bambuseingefassten Innenwänden und fern östlichen Gerüchen in der Luft, unterstreichen die im Aussenbereich angetönte Exotik. Hier in diesem alten Schweizer Zugwagen werden asiatische, genauer gesagt thailändische Speisen zubereitet, serviert und genossen.  

Von «Nüdeli» zum Thai Curry

Die Geschichte dieses Zugwagens reicht bis in die Anfänge des 20. Jahrhunderts zurück. Als er noch in Fahrt war, tat er dies auf der Strecke Bern – Lötschberg – Simplon. Gebaut wurde er 1913 und wiegt stolze 35 Tonnen, mit einer Länge von über 20 Metern. Nicht nur im Dienst reiste er umher, auch noch in seinem Ruhestand fuhr er in gewisser Weise weiter: von Interlaken über Buchs bei Regensdorf bis hin zu seinem aktuellen Standort hier in Oerlikon. Vor ungefähr 20 Jahren nistete sich hier bereits ein Gastronomie Betrieb mit traditioneller Schweizerküche im Angebot ein. Bereits in dieser Zeit lagen zwei Mal die Woche thailändische Gerüche in der Luft, so beschreibt etwa ein Kunde, welcher auch schon damals Gast war: «Immer ein Thai-Menu war noch dabei, die eine Frau […] war aus Thailand und machte immer ein Thai Gericht und der Rest war Schweizer Küche […]». Jetzt, seit gut eineinhalb Jahren findet sich in diesem alten Zugwagen ausschliesslich authentische thailändische Küche. Im Juli 2018 wurde der Wagen von einem jungen thailändischen Mann, Chet, übernommen und einen Monat und einige dekorative Umgestaltungen später dann eröffnet. 

Thai Bogie Kitchen nennt sich diese kleine Oase in Zürich Nord. Das thailändische Flair zieht sich nicht nur durch die Lokalgestaltung, das Essen und die Shirts der Kellner, auch im Lokalnamen sind Anspielungen zu finden: 

«Wir haben ziemlich lange überlegt wegen dem Namen, aber Bogie ist so ein Übername auf Thailändisch für einen Wagen, Zugwagen, ja und darum […] dachten wir dann Thai Bogie; thailändischer Wagen».

Der Gründer dieses Lokals heisst Chet. Bereits zuvor hat er in der Gastronomie als Angestellter Erfahrungen gesammelt und nun mit Thai Bogie Kitchen sein erstes, eigenes Lokal auf die Beine gestellt. Die Buntheit des Lokals spiegelt sich auch im Team wider, welches ihm eng zur Seite steht: ein Zusammentreffen verschiedener Herkünfte. Zum einen der Serviceangestellte Fuad aus den Malediven, der Koch aus Thailand, ein weiterer Serviceangestellter halb Thai, halb Malaysier und seine Frau, welche für die administrativen Arbeiten im Hintergrund verantwortlich ist. Chet selbst arbeitet in der Küche und im Service, je nach Bedarf. Fuad und Chet haben bereits zuvor zusammen in der Zürcher Gastronomieszene gearbeitet und auch die gesamte Ideenentwicklung der Thai Bogie Kitchen und deren Umsetzung beruht auf ihrer engen Zusammenarbeit. 

Im Gespräch mit Chets Frau kommt die grundlegende Idee des Ganzen klar zum Ausdruck: 

«Es soll ein unkompliziertes, gemütliches Restaurant sein. Also man sieht es auch an den Stühlen, es ist so wie in Thailand: man kommt kurz hierher, um zu Essen, man soll sich frei fühlen, man soll sich erholen».

In ihrem thailändischen Wagen wollen sie auf der einen Seite einfaches, unkompliziertes, gutes Essen servieren und auf der anderen Seite auch eine kleine Oase schaffen. Gäste sollen hier in eine erholende, guttuende Atmosphäre eintauchen können; «man sollte auch ein bisschen ein Ferienfeeling bekommen, dass man sich auch ein bisschen fühlt wie in Thailand und merkt; ahh hier kann man sich erholen». Ein Raum sollte geschaffen werden, indem die Gäste sich «nicht eingeschränkt fühlen […] wir haben zum Beispiel auch keine weissen Tischtücher, sondern es ist alles einfach mit Plastik, es soll unkompliziert einfach sein und das Essen trotzdem gut». Dieses Konzept wurde auch in der Einrichtung mitgedacht: Nebst den einfachen, nicht heiklen Tischtüchern findet sich das Besteck schon von Anfang an auf den Tischen bereitgestellt in einer metallenen Box, wo sich die Gäste direkt selbst bedienen können. Im Gespräch mit einer Kundin, wird der zugrundeliegende Gedanke des Thai Bogie klar bestätigt:

«Also ich assoziiere das halt auch mit einem positiven Gefühl, welches man auch im Sommer verspürte, wenn man draussen sitzen konnte […] es hat halt schon so ein bisschen diese Lebensqualität, einfach halt so diese halbe Stunde, wo man das Gefühl hat, da bin ich noch ein bisschen frei. Und dann durch das, dass das Essen eigentlich immer gleich schmeckt, was ich also als Vorteil erachte, kann man assoziieren, man weiss was einen erwartet und man kann sich entspannen».

Authentizität – ein sich durchziehender roter Faden

Authentizität. Authentizität scheint eines ihrer grossen Anliegen zu sein oder gar die grundlegende Basis ihres Konzeptes. Ein roter Faden, der sich nicht nur Wort wörtlich durch die Tischtücher zieht, sondern auch verschiedenste Ideen und Herkünfte miteinander verbindet. Bevor der Thai Bogie überhaupt stand, war für Chet eines klar, wie mir Chets Frau in unserem Gespräch vermittelte: 

«Für Chet war klar, ´wenn ich etwas mache, dann Thailändisch´, weil er kommt aus Thailand, er kennt die Küche und er muss etwas machen, was er kennt und wo er auch authentisch sein kann. Er kann nicht etwas verkaufen, wo er den Geschmack des Essens nicht kennt. Er muss etwas verkaufen können, wo er auch dahintersteht, wo er sagen kann; dass mache ich gut».

Dieses Anliegen nach Authentizität zieht sich in der Einrichtung weiter, es finden sich Tischtücher und Bambusgeflechte vor, welche in erster Linie an einen thailändischen, dekorativen Stil erinnern. Ein Beweis dafür, dass dieses Konzept hier nicht gleich bricht, zeigt deren Herkunft: «Das Tischtuch ist wirklich aus Bangkok oder auch der Bambus, den wir hier drinnen haben, der wurde wirklich auch aus Bangkok importiert». Auch unter den Gästen stechen die farbigen, plastifizierten Tischtücher und das Plastikgestühl direkt ins Auge: «Typisch Thailändisch (lacht) und so ein bisschen wie die Strassen dort sind, so mit den Plastikstühlen und irgendwelchen farbigen Tischgedecken und solche Dinge, ich finde es sehr cool», ebenso eine englische Kundin drückt ihre Begeisterung aus: «I have the feeling, that it is authentic, I mean like beeing outside in this plasticseats, a feeling of beeing in Thailand». Der Faden kann weiter in die Küche gezogen werden: Hier werden Zutaten verarbeitet und zu typisch thailändischen Gerichten zubereitet. Sinnvoll und die Ausgangslage betrachtende praktisch umgesetzt, wird nicht eine fünfseitige Speisekarte den Gästen präsentiert, sondern es kann zwischen ungefähr zehn Menus entschieden werden. 

«Also die Küche ist sehr klein, wir können überhaupt nicht viel verschiedene Dinge zubereiten, […] es geht uns darum, dass wir ein kleines Angebot haben, aber auch ein wirklich gutes.“

Im Gespräch und auch auf der Speisekarte wird dementsprechend betont, dass «immer alle Speisen frisch» zubereitet werden, «deshalb kann es bei grossem Ansturm zu Wartezeiten kommen». Gerichte von Gai Satay (Poulet–Spiessli) über Geng Kiew Wan (grünes Kokos–Curry) bis hin zu Pad Thai (Reisnudeln, Eier, Erdnüsse, asiatisches Gemüse) finden sich in roter Schrift auf der rosafarbenen plastifizierten Speisekarte niedergeschrieben, auch hier passend dem farblichen Gesamtkonzept folgend. Bei praktisch allen Gerichten kann zwischen einer vegetarischer und einer Fleisch Variante entschieden werden.

Thai Bogie Kitchen Menubeispiele (Quelle: Webseite Thai Bogie Kitchen)

Im Sommer, je nach Wetter, spielt sich im Garten draussen vor dem Bahnwagen eine interessante Szene ab, welche an thailändische Strassenszenen erinnert: Ein «´Thai-Street-Food-Wägeli´» wird aufgestellt und die Gerichte werden hier unter freiem Himmel zubereitet, «dass man sich wirklich so fühlt» erzählt mir Chets Frau, »wie auf den Strassen von Thailand, also Bangkok». Der Thai Bogie steht seinen Gästen praktisch rund um die Uhr zur Verfügung. Nachmittags ist die Küche normalerweise geschlossen, jedoch zeigt sich das Thai Bogie Team sehr flexibel und wenn der Koch trotzdem vor Ort sein sollte, wird auch dann dem Wunsch der Gäste entgegengekommen und ein Gericht zubereitet. 

Chet und Fuad mit «Thai-Street–Food–Wägeli» (Quelle: Webseite Thai Bogie Kitchen)

  Ein Stück Oase zum Loslassen

Mittagszeit. Die Büroräume lehren sich. Der kleine Zugwagen hingegen beginnt sich zu füllen. Durcheinanderhindurch klingende Stimmen: Schweizerdeutsch vermischt sich mit englischer und hochdeutscher Sprache. Dazwischen klingt die exotische Musik aus den Lautsprechern hindurch. 

«Die Atmosphäre finde ich cool, auch wenn sie so ziemlich belebt und laut ist, aber es ist etwas aussergewöhnliches, dass man mitten in einem Zug sitzt und noch ein bisschen das thailändische Feeling hat.»

Fast alle Tische sind gruppenweise besetzt. Die meisten Gäste kommen zu zweit oder in dreier- beziehungsweise vierer-Gruppen. Über die Mittagszeit sind vor allem Geschäftsleute aus der Umgebung Kunden, welche sich durch ihre Anzüge oder ihren geschalten Kleidungsstil zu erkennen geben. Es könnte gar die Vermutung aufgestellt werden, dass sich diese Leute über ihre begrenzte und zudem kurze Mittagszeit eine Auszeit gönnen wollen: Nicht nur einen kurzen Abstecher in die Geschäftsmensa unternehmen, sondern wirklich in eine andere Umgebung eintauchen. Eine junge Kundin erklärt zudem, weshalb sie sich gerade gegen die Geschäftsmensa entscheidet: 

«Es gibt ja auch von der Credit Suisse dort drüben die grosse Kantine, aber bin ich jetzt noch nie gewesen und macht mich jetzt auch nicht unbedingt so an, ich habe es lieber so ein bisschen im kleinen Kreis, intim, so ein bisschen familiär würde ich das jetzt hier beschreiben. Und das hast du halt in so einer Mensa nicht, ist wahrscheinlich auch einiges lauter, mehr Leute um dich herum, ziemlich stressig und hier ist es schön entspannt».

Hierfür bietet sich der Thai Bogie besonders gut an – Gutes Essen, eine ausgelassene Atmosphäre und eine freundliche Bedienung trifft in diesem Lokal zusammen. Chets Frau bestätigt mir meine zuvor beschriebene Vermutung: Ihrem Eindruck nach, kommen «Leute von der Umgebung, die hier arbeiten, in Banken oder Versicherungen» vorbei, Personen, welche «über den Mittag einfach eine kleine Oase suchen, die einfach schätzen, dass sie hier gut essen können». 

Dies bestätigt sich nicht nur in der Beobachtung der zufriedenen Gesichter, sondern auch direkt im Gespräch mit den verschiedenen Gästen: «Es ist schön einmal raus zu kommen, weil ansonsten sitzt man den ganzen Tag in diesem Gebäude und ich schätze das schon noch, so einen kurzen Spaziergang», antwortet mir ein junger Mann Mitte 30. Auch ein weiterer Gast unterstreicht diese Aussage: «Der Grund ist eigentlich, dass man nicht nur im Büro sitzt, sondern auch kurz einmal an die frische Luft gehen und irgendwo hinlaufen und etwas machen beziehungsweise essen kann». Der Zugwagen scheint sich und seinen Gästen in seiner Funktion auch noch nach 20 Jahren treugeblieben zu sein, wie in einem NZZ Artikel aus 2005 entnommen werden kann, schien auch damals die Kundschaft eine ähnliche gewesen zu sein, die Wirtin bediente bereits «vorwiegend Businessmänner, die froh sind, für eine kurze Zeit den klimatisierten Räumen zu entrinnen». 

Exakt dieses Bedürfnis lässt sich im Konzept des Thai Bogie wiederfinden: dass die Leute kommen, sich wohl fühlen, sich erholen vom Alltagsstress und dazu gut essen können, dass ist das grundlegende Ziel. Diese Grundgedanken spiegeln sich auch in der Aussage einer Kundin: 

«Entspannt. Sehr locker. Offen. Eben auch die Leute, die hier arbeiten, man kann auch gut so mal mit ihnen sprechen, eben entspannt und lässig. Ich denke für Jung und Alt, alle fühlen sich wohl, obwohl es ziemlich einfach ist, aber das Essen macht es halt aus und eben auch der Service der Leute».

Nebst den Geschäftskunden bemerkt Chet auch, dass Leute, welche bereits in Thailand waren, vorbeikommen und im Thai Bogie «ein typisches Thai» essen können «einfach easy, essen, trinken, lustig», fügt Chet schmunzelnd hinzu. Er selbst, ob mit thailändisch-, englisch- oder deutschsprechenden Gästen im Kontakt, kommuniziert gerne mit ihnen allen: «Mit mir schon alle reden, manchmal sie reden Thai. Immer gut mit Gästen, ich verstehe nicht alles, aber sie reden», fügt er lachend hinzu. Auch auf Seite der Gäste herrscht grosse Begeisterung für das freundliche und sympathische Team: «Sehr nett, wirklich gute Gastgeber». Eine Stammkundin betont auch, dass sie «schon schön» findet, «wenn man reinkommt und du begrüsst wirst und sie dich kennen, das finde ich sehr wichtig». Auch die englische Kundschaft betont: «Well, the food is really good, they´re really nice […] it is the combination of the food and the vibe».

Während dem Nachmittag geht es im Thai Bogie ziemlich entspannt und friedlich zu und her, erst wieder am späteren Nachmittag kommen ab und zu Gruppen nach der Arbeit auf ein «Bierli» vorbei. Der Abend läuft ziemlich unterschiedlich und ist schwer vorauszusagen. Für Privatanlässe bietet der Thai Bogie eine einzigartige Plattform. Auch hier stellt sich das Thai Bogie Team wieder als äusserst flexibel und gastfreundlich heraus, «wir besprechen zuvor was es für Essen gibt, also schon in der Regel, dass was wir auf der Karte haben, aber wenn man einen speziellen Wunsch hat, machen wir auch einmal etwas anderes». 

Die Fähnchen wehen nicht mehr lange, nichts wie hin!

Im nächsten Jahr wird der Thai Bogie einer weiteren Glass Fassade an der Hagenholzstrasse weichen müssen, «es wird ein Hochhaus gebaut, hier wo jetzt der Wagen steht». Bereits bevor sie den Schweizer Zugwagen in eine thailändische Oase verwandelt hatten, wussten sie, dass ihre Aufenthaltszeit limitiert war. Ob die Thai Bogie Kitchen in dem Schweizer Zugwagen erhalten bleibt und ob ein neuer, passender Standort hier in Zürich gefunden werden kann, steht bis jetzt noch aus. 

«Wir schauen immer noch für einen geeigneten Standort, also wenn wir etwas finden, wo wir den Wagen hinstellen können, mit einem langfristigen Mietvertrag, dann umso besser, dann würden wir das natürlich machen, aber bisher hat sich noch nichts ergeben. Es ist schwierig.»

Dies ist ein Appell an alle Leute, welche im Rahmen dieses Blogbeitrags die Thai Bogie Kitchen lediglich als Fotografie und durch meine schriftlichen Beschreibungen kennengelernt haben. Sie sollten sich auf alle Fälle zur Hagenholzstrasse 51 begeben und sich vor Ort von den bunten Fähnchen im Wind, dem stillstehenden Zug und der authentischen Atmosphäre und dem herzlichen Team begeistern lassen. «Wir sind auch ein bisschen darauf angewiesen, also ebenso Mund-zu-Mundpropaganda, dass man es ein bisschen umher erzählt», meint Chets Frau. «Die sollen alle kommen», fügte Chet zum Schluss des Gespräches noch lächelnd hinzu.

Kontakt:
Hagenholzstrasse 51
8050 Zürich-Oerlikon
Tel.: 044 557 3747
Mail: info@thaibogie.ch
Web: www.thaibogie.ch

Öffnungszeiten:
Mo. 11:30 – 14:00 Uhr
Di.-Fr. 11:30 – 22:00 Uhr
Sa. 16:00 – 22:00 Uhr
So. geschlossen

Verwendete Literatur:

Stickelberger 2005: Marie-Louise Stickelberger, Thai im Bahnwagen, in: NZZ online, 01.09.2005, URL: https://www.nzz.ch/articleD3LAC-1.167260 (aufgerufen am 02.12.2019). 

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