Der Wald als Konsummotiv in Schwedischer Literatur

Der Wald als Konsummotiv in Schwedischer Literatur

Der Wald gehört zu Schweden wie die Alpen zur Schweiz. Er prägt nicht nur das Landschaftsbild, sondern auch schon seit jeher die ökonomische und kulturelle Entwicklung Schwedens, was über die Jahrhunderte hinweg in der Literatur reflektiert wurde. Heute steht der Wald in der Literatur für eine nachhaltige und Zukunft – doch wie wurde er in der Literatur der vergangenen Jahrhunderte dargestellt?


Ich sitze im Bus und fahre der schwedischen Westküste entlang Richtung Dänemark. Zu meiner Rechten liegt das Meer, wir fahren an einigen einsamen Höfen vorbei und halten alle dreissig Minuten in einer mittelgrossen Stadt. Dazwischen: der allgegenwärtige Wald, der mal fleckenweise, mal schier endlos dicht am Fenster vorbeizieht. Knapp 70 %1 des Landes sind mit Wald bedeckt; dass der Wald und seine natürlichen Ressourcen eine wichtige Rolle für die Ökonomie und Kultur des Landes einnehmen, ist nicht überraschend. 

In den letzten Jahrzehnten, in denen uns das Ausmass  des aktuellen Klimawandels immer bewusster geworden ist, setzte sich der Mensch vermehrt auch mit seinem Verhältnis und seinem Umgang mit der Natur auseinander. In der skandinavischen Literatur, wo der Wald schon seit Jahrhunderten ein beliebtes Setting und Motiv ist, wird diese umweltbewusste Auseinandersetzung heute mitunter kritisch reflektiert. In der Literaturforschung spricht man dabei von „Ökokritik“ (= Anwendung ökologischer Konzepte in der Literaturwissenschaft).2 Dabei werden verschiedene Motive wie Urbanisierung, Apokalypse (hier findet ihr dazu den Beitrag von Dominique Mühlebach über die Aktualität der Vlöluspá) oder Nutzung/Konsum natürlicher Ressourcen auf ihre ökokritische Bedeutung hin untersucht. Solche Motive tauchen in Skandinavien bereits in der Literatur des Mittelalters auf und werden bis heute immer wieder neu dargestellt und verarbeitet. Natürlich unterscheiden sich die Darstellungsweisen beträchtlich: Gerade die bewegte Geschichte des schwedischen Waldes zeichnet sich über eine beeindruckende literarische Darstellungsvielfalt aus, an der sich immer wieder auch die jeweiligen realhistorischen Kontexte ablesen lassen. In diesem Blogbeitrag versuche ich, zumindest im Kurzformat, eine Art Chronologie des schwedischen Waldes nachzuzeichnen und mit den davon inspirierten literarischen Werken in Verbindung zu bringen. 

Vor rund 10’000 Jahren ging die letzte Eiszeit zu Ende und mit dem Verschwinden des Eises begann die Geschichte des „modernen“ skandinavischen borrealen Nadelwaldes.3 Schon damals nutzten die ersten Siedler:innen Holz, um Feuer zu machen oder Hütten zu bauen.4 Unsere Zeitrechnung beginnt jedoch erst im 17. Jahrhundert, als sowohl die Holzindustrie als auch das literarische Schaffen Schwedens stark zu wachsen begannen. 


17. Jahrhundert – Schweden als Grossmacht 

Bild 1: „Besök i Söderfors ankarsmedja. Smederna i fullt arbete“ [Besuch in der Ankerschmiede Söderfors. Die Schmiede bei der Arbeit]. Bild von: Pehr Hillesträm d.ä., lizenziert unter: CC BY-SA 4.0, via: https://digitaltmuseum.se.

Zu Beginn des 17. Jahrhunderts war die finanzielle Lage des schwedischen Königreichs unsicher.5 Doch Kupfer- und Eisenerzbestände sowie die Bergindustrie verhalfen der schwedischen Ökonomie alsbald zu Wachstum: Schweden war damals einer der grössten Eisenproduzente der Welt.6 Dank niederländischer Unterstützung konnte die Metallindustrie modernisiert und expandiert werden. Besonders der Waffenexport gewann zunehmend an Bedeutung. Und weshalb konnte diese Expansion gerade in Schweden so mühelos durchgeführt werden? Dank der vielen Wälder hatte die Schwerindustrie genügend Brennmaterial, um die Eisenerz- und Schmiedöfen einzufeuern.7 Ein weiteres wichtiges Exportprodukt war der durch die Verbrennung von Holz gewonnene Teer und sein Nebenprodukt Pech. Auch Pottasche (Kaliumkarbonat) konnte aus Birken und Buchen gewonnen werden und wurde unter anderem zur Keramikherstellung nach England exportiert.8 Unter dem damaligen schwedischen Reichskanzler Axel Oxenstierna (1583–1654) wurde 1637 das „Bergskollegium“ eingerichtet, ein Ministerium, das die Neuerrichtung von Hochöfen und Schmieden kontrollierte.9

Während dieser Zeit gewann auch die weltliche Literatur in Schweden an Bedeutung. Unter den Autoren dieser Zeit, die in ihren Werken die Natur behandeln, war unter anderem Haquin Spegel (1645–1714) einer der bedeutendsten. In seinem Dichterwerk Gudz verk och hvila (Ende 17. Jahrhundert) preist er die verschiedenen Nutzen des Waldes.10 Ein weiterer Autor, der dem Wald einige Verse widmete, ist Lars Wivallius (geb. Svensson, 1604–1669): 

Lät skogen stå grön, lät jorden få fukt, se till, att oss intet trängjer, lät fläkta en skön och härlig en lukt av skogar, åkrar och ängjer!

Wivallius, Lars. Klage-Wijsa öfver thenna torra kalla Wååhr. 1642. In: Klingström, Lars (red). Skogen i Litteraturen, Skogshistoriska Sällskapets Årsskrift 2020, S. 19. 

Lass den Wald grün stehen, lass die Erde Feuchte bekommen, seh zu, dass uns nichts bedrängt, lass ein schönes Lüftchen gehen, das nach Wäldern, Feldern und Wiesen duftet!

Übersetzung: Ayla Florin

18. Jahrhundert – Aufklärung 

Im 18. Jahrhundert entwickelte sich der schwedische Waldkonsum rasant: Die Eisenindustrie, die im vergangenen Jahrhundert bereits gefördert wurde, verdoppelte sich aufgrund der steigenden Exportnachfrage.11 Zentral dabei: Das Holz selbst war noch immer nicht die eigentliche Ware, sondern lediglich Mittel zum Zweck der Schwerindustrie.12 Gleichzeitig stellte man im Süden Schwedens zum ersten Mal fest, dass die Waldfläche stark geschrumpft war: 

„Öfver allt, och i synnerhet i Järn Brukens närhet, såg man ingen stor skog. Bara släta kullar och berg, beklädda med risiga buskar.“

Aussage eines Besuchers des Eisenerzwerks. https://jernkontoret.se (30.01.2022)

Überall, und besonders in der Nähe des Eisenerzwerks, sah man keine grosse Waldfläche. Nur glatte Hügel und Berge, von verkommen Sträuchern bedeckt.

Übersetzung: Ayla Florin

Carl von Linné (1707–1778), der schwedische Botaniker, schrieb 1732 in seiner Reisebeschreibung über Nordschweden, in dessen kaum berührten Wäldern er grosses Potenzial erkannte:

Stora skogar av tall står öde och fåfäng, ty ingen behöver timret, faller omkull och ruttnar bort.

Carl von Linné, 1732. https://skogshistoria.se (30.01.2022)

Grosse Tannenwälder stehen öde und vergeblich, denn niemand braucht das Holz, fallen um und verrotten.

Übersetzung: Ayla Florin

Diese Beobachtung eröffnete der schwedischen Holzindustrie neue Möglichkeiten. Etwa zur selben Zeit beschäftigte sich der Ökonomieprofessor Anders Rosensten (1687–1740), der sich auch mit Linnés Vorlesungen auskannte, eingehender mit der Forstwirtschaft und veröffentlichte 1737 das erste Buch zum Thema Waldpflege: Tankar om skogens skötsel [Gedanken zur Waldpflege].13 Dieses Fachbuch war mit Anstoss für eine intensivere politische Diskussion über den Umgang mit dem Wald und den Konsequenzen daraus. Belletrisitk oder Lyrik, die sich zu dieser Zeit mit Wald auseinandersetzt, gibt es kaum. Womöglich hängt dies damit zusammen, dass der Wald zur effektiven wirtschaftlichen Ressource rationalisiert wurde und somit weniger poetische Auseinandersetzungen stattfanden.


19. Jahrhundert – Industrialisierung und Romantik

Bild 2: Miljiondrivning 1 [Millionantrieb 1]. Holz wird vom Abholzungsort abtransportiert. Public domain, via Wikimedia Commons.

Zur Zeit der Industrialisierung erkannten auch andere das Potential der Wälder Norrlands, das von Linné bereits früher genannt wurde. Zu Beginn des Jahrhunderts wurde die Pottasche ein wichtiges Exportprodukt aus den nördlichen Wäldern Schwedens. Auch die Teerindustrie wurde in Nordschweden weiterentwickelt.14 Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Schweden von der sogenannten „timmerfront“ [Holzfront] überrollt. Die Industrialisierung in Europa und besonders in England benötigte grosse Mengen an Konstruktionsholz und richtete sich deswegen an die nordischen Länder.15 Die nördlichen Wälder wurden abgeholzt und das gewonnene Material in Sägewerke transportiert, von wo aus es nach Europa exportiert wurde. 1870 galt Schweden als grösster Holzwarenexporteur und das meiste Holz stammte aus dem Norden Schwedens.16 Das Bergskollegium versuchte die Abholzung der Wälder zwar zu kontrollieren, seine Macht reichte jedoch nicht in alle “timmerdalar” [Holztäler].15 Gegen Ende des 19. Jahrhunderts bildeten sich übrigens die ersten Arbeitervereinigungen, die gegen die damaligen Arbeitsverhältnisse zu wehren begannen.17

Bild 3: „Ortvikens pappersbruk“ [Die Papierfabrik in Ortviken]. Bild von: Sundholm, Per-Åke, lizenziert unter: CC BY-NC 4.0, via https://digitaltmuseum.se.

Gegen Mitte/Ende des 19. Jahrhunderts ermöglichte das Holz auch eine Revolution der Papierindustrie. Zunächst wurde die Papierproduktion um 1830 mechanisiert, etwa drei Jahrzehnte später wurde das bis dahin verwendete Hader, ein meist aus Leinen gewonnener Faserstoff, durch Holz ersetzt. Mit einem Schlag wurde die Papierproduktion billiger, wodurch auch plötzlich Medien aus Papier für ein weiteres Publikum zugänglicher wurden. Dadurch erfuhr natürlich auch die Literatur einen Aufschwung.18

Die Expansion der Holzindustrie im Norden Schwedens konnte offensichtlich nur zustande kommen, indem mehr Arbeitskräfte in den weniger besiedelten Norden befördert wurden. Diese Umsiedlung, die dort herrschenden Arbeitsbedingungen wurde jedoch erst gegen Ende der 19. und besonders zu Beginn und im Verlauf des 20. Jahrhunderts kritisch literarisiert. Stattdessen erlag die Literatur des 19. Jahrhunderts den Strömungen der Romantik. Zu den wichtigsten Autoren dieser Zeit, die das Motiv des Waldes aufgriffen, gehören unter anderem Erik Johan Stagnelius (1793–1823), dessen Werke – wie zum Beispiel das Gedicht I denna mörka skog [In diesem dunklen Wald] oder sein Epos Gunlög (1814) – die romantisierte Verbindung zur Natur und zum Wald schildern.19 Ein weiterer Romantiker, der sich dieser Thematik annahm, war Erik Gustaf Geijer (1783–1847). Mit seinem Gedicht Den lilla kolargossen [Der kleine Kohlerjunge] (1814) schildert er, wie ein kleiner Junge durch den dunklen Wald geht, um seinem arbeitenden Vater Essen und Trinken zu bringen.20


20. Jahrhundert – Moderne, Arbeiterliteratur und Beginn der Ökokritik

1903 wurden erste moderne Waldgesetze formuliert, worin verordnet wurde, dass abgeholzte Waldflächen zwingend wieder aufgeforstet werden sollten. Um 1920 erreichte der Holzvorrat einen Tiefpunkt. Um die Lage unter Kontrolle zu bringen, wurden deswegen regelmässig Wald- und Holzbestand gemessen. Während der 1920er- und 1930er-Jahre war die Abholzung aufgrund ökonomischer Schwierigkeiten wieder unkontrollierter. 1948 wurde eine neue Waldpolitik eingeführt, was in der schwedischen Forstwirtschaft eine Restaurationsepoche  einläutete. Im Verlauf der 1960er- und 70er-Jahre protestieren Umweltorganisationen und Privatpersonen gegen chemische Mittel, die in der Forstwirtschaft eingesetzt wurden. Während die Aufforstung der schwedischen Wälder zunächst nur zur Sicherung der schwedischen Ökonomie gefördert wurde, wurde der Fokus nun mehr und mehr auf den Schutz der Artenvielfalt des Waldes gelegt. Nationaler und internationaler Druck sorgten dafür, dass sich die schwedische Forstwirtschaft umweltbewusster und nachhaltiger organisierte. Ende der 1990er-Jahre hatten sich prinzipiell alle schwedischen Forstunternehmen dem FSC-Standard (Forest Stewardship Council) angepasst.21

Wie bereits weiter oben erwähnt, wird die Situation der Waldarbeiter und „nybyggare“ [Siedler:innen] im Norden und ihr Verhältnis zum Wald und zur Forstwirtschaft besonders zu Beginn des 20. Jahrhunderts literarisiert. Unter dem Sammelbegriff ‚Arbeiterliteratur‘ entstanden Werke, die sich mit den sozioökonomischen Umständen der Arbeitergesellschaft befassten und diese kritisch reflektierten. Auch die Arbeitsbedingungen der Arbeiter, die in der Forstwirtschaft und den damit verbundenen Industrien tätig waren, wurden in literarischen Werken aufgegriffen. Unter den unzähligen Werken befinden sich unter anderem När skogen dör (1901) von Valdemar Lindholm, Timmer (1929) von Albert Viksten, Ur en fallen skog (1910) von Gustaf Hedenvind-Eriksson, Gyllene Tider (1948) von Birger Vikström oder Sara Lidmans Roman Tjärdalen (1953). 

John Bauer: Die Prinzessin Tuvstarr, die sich im Wald vor der realen Welt versteckt, starrt hinunter in das dunkle Wasser des dunklen, mystischen Waldteiches.
Bild 4: Die Prinzessin Tuvstarr, die sich im Wald vor der realen Welt versteckt, starrt hinunter in das dunkle Wasser des dunklen, mystischen Waldteiches. Bild von: John Bauer, Public domain, via Wikimedia Commons.
Bild 5: Elsa Beskow (1874-1953). Public domain, via Wikimedia Commons.

Neben diesen sozialkritischen Strömungen wurden auch romantische Strömungen weiterentwickelt, indem Volksmärchen und Sagen neu niedergeschrieben und illustriert wurden. Das Bild, das in diesen Werken vom Wald gezeichnet wurde, war mystisch-dunkel und idyllisch zugleich. Der literarische Wald stellt dabei oft eine Art Schwellenraum dar, der ausserhalb des realen Kulturraums steht und als Ort der Reifung und Entwicklung betrachtet werden kann.22 Es verwundert entsprechend nicht, dass diese Walddarstellung auch in Kinderliteratur auftaucht. Selbstverständlich auch in schwedischer Kinderliteratur: Die wohl bedeutendste Kinderbuchautorin, die den Wald als Setting für ihre idyllischen Erzählungen nutzte, ist sicherlich Elsa Beskow, deren Werke Puttes äventyr i blåbärsskogen (1901) oder Tomtebobarnen (1910) noch heute gerne gelesen werden. Ein etwas düsteres Bild vom Wald wurde vom Illustrator John Bauer geschaffen. Mit seinen Illustrationen zu Bland tomtar och troll (1907–heute) erschuf er einen mystischen Wald, in dem Trolle und Geister zum Leben erweckte.23


21. Jahrhundert Ökokritik und Umweltbewusstsein

Der geforderte umweltbewusste und nachhaltige Umgang mit dem Wald ist heute Standard in der schwedischen Forstwirtschaft. Da dem Wald nun eine Position als natürlich nachwachsende Ressource zukommt, drehen sich Fragen der Nachhaltigkeit vermehrt um Produkte aus Holz. Solange die Forstwirtschaft auch nachhaltig gestaltet ist, bietet der Wald eine unendliche Quelle an Rohstoffen für eine nachhaltige Waren- und Energieproduktion.24

Wie bereits zu Beginn erwähnt, entwickelte sich gegen Ende des 20. Jahrhunderts ein immer grösseres Interesse, das Verhältnis zwischen dem Menschen und der Natur neu zu interpretieren. In der Literaturwissenschaft eröffnete sich daher das Forschungsfeld der Ökokritik. Dieses neue Interesse für die Narrativierung von Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein führte in den letzten Jahrzehnten dazu, dass immer mehr ökokritische Literatur erschienen ist. Der Wald ist immer präsenter, besonders auch in der schwedischen Kinder- oder Jugendliteratur. Während sich die zunehmend urbanisierte Gesellschaft in ihrem Alltag vom Waldleben entfernt, scheint es, als ob in der Literatur versucht würde, diese Verbindung wieder herzustellen.25 Gleichzeitig werden auch aktuelle Problematiken wie der Klimawandel, der Umgang mit fossilen Brennstoffen oder das unaufhaltbare Fortschreiten der Urbanisierung thematisiert und kritisch reflektiert. Der heutige schwedische Buchmarkt spiegelt das gesellschaftliche Umweltbewusstsein und Interesse an einer nachhaltigen Zukunft wider. Die Liste der dazu entstandenen Bücher ist unvorstellbar lang. Dazu gehören, um nur einige Werke zu nennen, Jorden Vaknar (2017), von Madeleine Beck, verschiedenste Romane von Kerstin Ekman, darunter auch Herrarna i skogen (2015) oder Mörker och blåbärsris (2015), Förvriden (2010) von Frida Arwen Rosesund, Thérese Söderlinds Vägen mot bålberget (2013) oder auch Barrskogens Barn (2014) von Eva-Stina Byggmästar, um noch ein Beispiel aus der Lyrik zu nennen. 

Bild 6: Die Notizen eines Forstwirtschaftsstudenten, lizenziert unter: CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons.

Sowohl Forstwirtschaft als auch die Literaturproduktion werden ihren Platz im Schweden der nahen Zukunft behalten und zusammen mit der aktuellen ökokritischen Sensibilisierung der Gesellschaft dafür sorgen, dass die Nutzung des Waldes und dessen Bedeutung für Kultur, Ökonomie und Klima auch weiterhin eine wichtige Rolle in der Literatur spielen.


Um einen näheren Einblick in die Geschichte des schwedischen Waldes zu erhalten, empfehle ich die Lektüre Den svenska skogens historia (1999) von Lars Lagerqvist und Herman Lindqvist. Die Skogshistoriska Sällskapet [Waldhistorische Gesellschaft] verfügt über eine gut strukturierte Website mit einem zeitlichen Überblick über die Geschichte des schwedischen Waldes und publiziert ausserdem jährlich eine Zeitschrift, die sich auf die eine oder andere Weise mit dem Thema Wald beschäftigt. Die Zeitschrift des vorletzten Jahres widmet sich mit dem Wald in der Literatur („Skogen i litteraturen“) und bietet einen ausführlichen Überblick über die waldbezogene Literaturgeschichte Schwedens. 

Titelbild: „Deep in the Swedish forest“ [Tief im schwedischen Wald]. Mattias Åström, lizenziert unter: CC-BY-2.0, via Wikimedia Commons.


  1. https://data.worldbank.org. (30.01.2022). []
  2. vgl. Rueckert: 1978, zitiert in: Görlin, Henrik. „Från ekologi till ekokritik: en skiss över ekokritikens framväxt“. In: Litteratur och språk, No. 5 (2009), S. 5. []
  3. vgl. Klingström, Lars: „Det boreala skogsekosystemet“. https://skogshistoria.se (28.01.2022). []
  4. vgl. Lagerqvist, Lars et. al. Den svenska skogens historia. Norstedt 1999, S. 14. []
  5. vgl. ebd. []
  6. vgl. https://skogshistoria.se. (28.01.2022). []
  7. vgl. Lagerqvist et al. 1999, S. 51f. []
  8. vgl. ebd. S. 69. []
  9. vgl. https://skogshistoria.se. (30.01.2022). []
  10. vgl. Klingström, Lars (red). Skogen i litteraturen. Skogshistoriska Årsskrift 2020, S. 16. https://skogshistoria.se. (15.01.2022). []
  11. vgl. https://jernkontoret.se. (26.01.2022). []
  12. vgl. Lagerqvist et al. 1999, S. 63. []
  13. Klingström 2020, S. 26. []
  14. vgl. https://skogshistoria.se (30.01.2022). []
  15. vgl. Lagerqvist et al. 1999, S. 78. [] []
  16. vgl. https://skogshistoria.se (30.01.2022). []
  17. vgl. ebd. S. 101f. []
  18. Harrison Lindbergh, Katarina. Så blev Sverige en pappersnation. 15.02.2020. https://popularhistoria.se (30.02.2022). []
  19. Klingström 2020, S. 33. []
  20. Klingström 2020, S. 35. []
  21. https://skogshistoria.se (31.01.2022). []
  22. vgl. Schubenz, Klara. „Forstwissenschaft und Waldmärchen. Kinder im Wald I“. In: Schubenz, Klara: Der Wald in der Literatur des 19. Jahrhunderts : Geschichte einer romantisch- realistischen Ressource. Konstanz 2020, S. 41. []
  23. vgl. Klingström 2020, S. 71. []
  24. https://skogshistoria.se (31.01.2022). []
  25. Källén, Matilda. Kulturkrönikan: Skogens rötter i svensk barnlitteratur. 25.03.2018. https://sverigesradio.se (13.01.2022). []

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