Johannes Scheffler (1624–1677) oder Angelus Silesius (‚schlesischer Bote‘) ist der Verfasser eines „spekulativ-mystischen“ lyrischen Werks namens Geistreiche Sinn- und Schlussreime,[1] das fünf Bücher mit insgesamt über 1400 Epigrammen umfasst und 1657 erschienen ist.[2] Für den Rahmen dieses Beitrags und in Hinblick auf das Interesse am mystischen Potential als grenz- undWeiterlesen…

Ein verbindendes Charakteristikum einer Reihe als‚mystisch‘ wahrgenommener Texte ist ihr Bezug auf den Kosmos und die Natur. Nicht nur ist der Mensch als Teil der Schöpfung mit der Natur fest verbunden, sondern sie erscheint auch in manchen Texten geradezu sinnlich wahrnehmbar von der Gottespräsenz gezeichnet. Ihre Betrachtung kann dem Mystiker/derWeiterlesen…

Im 12. Jahrhundert prophezeite der kalabrische Abt Joachim von Fiore, dass der apokalyptische Kampf zwischen Gott und dem Antichristen unmittelbar bevorstünde. Während eines Besuchs im Zisterzienserkloster Casamari im Jahre 1183 wurde Joachim eine göttliche Offenbarung zuteil: Es erschlossen sich ihm die Fülle der Apokalypse und die vollkommene Übereinstimmung der beidenWeiterlesen…

‚Mystisch‘ – das Wort bedeutet im allgemeinen Sprachgebrauch schon fast so viel wie ‚rätselhaft‘, ‚magisch‘, ‚irrational‘. Auch eine tiefere Auseinandersetzung mit mystischen Werken widerlegt diese Konnotationen nur zum Teil. Innerhalb von Religionen, die sonst eher Gemeinschaft und Gesetz betonen, präsentiert sich Mystik nämlich tatsächlich als dynamische, individuelle Bewegung. Sie löstWeiterlesen…

„Ich nenne die Erfahrung eine Reise ans Ende des dem Menschen Möglichen. Jeder kann diese Reise auch nicht machen, aber wenn er sie macht, so setzt das voraus, dass die bestehenden Autoritäten und Werte negiert sind, die das Mögliche begrenzen. Aufgrund dessen, dass sie die Negation anderer Werte, anderer AutoritätenWeiterlesen…

Heilige Höhlen: Zur Verortung von Höhlen aus Heiligenlegenden In christlich-religiösen Texten des Mittelalters finden sich zahlreiche Höhlen, die meist als Rückzugsmöglichkeit und Ort der Einsiedelei fungieren. Ihre Bewohner*innen besiedeln solche Höhlen freiwillig, um sich fern von der Gesellschaft einem Leben im Gebet zuzuwenden. Dabei kommen diese ‚Höhlenbewohner*innen‘ mit einer höheren,Weiterlesen…

Heranführung Die Welt fernab vom Hof: Laurins Rosengarten und seine prunkvolle Berghöhle – in diesen Räumen suchen Dietrich und seine Gefährten nach Abenteuer und bekämpfen den dortigen Hausherrn, den Zwergenkönig Laurin, um als ‚Helden‘ zurück an ihren Hof zu kommen. Die Erzählung Laurin scheint geprägt von Dichotomien: Gut und Böse,Weiterlesen…

Die Höhle in der mittelalterlichen Literatur kann als eine literarische Form einer Anderswelt verstanden werden. Wahrnehmungs- und Wissensprozesse werden in der Anderswelt der Höhle gleichzeitig in Bezug und in Abgrenzung zur alltäglichen Lebenswelt verhandelt. Die Höhle ist räumlich von der Aussenwelt abgegrenzt, da sie zumeist schwer zugänglich und ein inWeiterlesen…

Was kann auf dem Weg zu einer Höhle alles vermittelt werden? Worin gründet das informationstragende Potenzial von unterschiedlichen Höhlenzugängen? Welche Bedeutung kommt der Gestaltung des Höhleninnenraums zu? Im folgenden Beitrag untersuchen wir verschiedene Teile der Minnegrotte aus Gottfrieds Tristan auf ihre medialen Funktionen hin. Dieser Raum gehört wohl zu denWeiterlesen…

Als Räume unter der Erde und somit als Unterwelten bergen Höhlen schon seit jeher das Potenzial, Schauplätze antithetischer Überlegungen zur Oberwelt und zum Himmel zu sein. Als verborgene Negativräume, in denen die Dunkelheit herrscht und die das Unbekannte sowie nicht Wahrnehmbare beherbergen, bieten sie eine Projektionsfläche für menschliche Ängste undWeiterlesen…