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Hybride Lehre

Obwohl sich die Corona-Situation etwas entspannt hat, gibt es auch im HS21 gute Gründe, um ein online Angebot zu schaffen, z.B. um zeitliche und räumliche Engpässe zu umgehen, vulnerable Personen zu schützen, die Umwelt von unnötigem Verkehr zu entlasten etc.
Deswegen ist gut beraten, wer sich Gedanken zu einem hybriden Lehrsetting macht, das den Studierenden eine gewisse Flexibilität in Bezug auf Raum und Zeit ermöglicht.

Übersicht

Was ist hybride Lehre?

Hybride Lehre findet sowohl in einem Präsenz- wie auch in einem online-Modus statt. Je nach eingesetzten technischen Mitteln ermöglichen hybride Szenarien die Gleichzeitigkeit von Lehr-/Lernaktivitäten in unterschiedlichen Formaten (Präsenz – online) oder schaffen Lernangebote für eine zeitunabhängige Nutzung (synchron – asynchron).
Im Gegensatz zu Blended-Learning-Szenarien bilden in der hybriden Lehre aber nach wie vor die Präsenzveranstaltungen das didaktische Gerüst, aus dem sich dann die online Angebote ableiten. Ein typisches Szenario für hybride Lehre ist das Halten einer Vorlesung, die gleichzeitig gestreamt und als Podcast aufgezeichnet wird. Dies ermöglicht den Studierenden sowohl eine Teilnahme vor Ort wie auch eine Teilnahme ortsunabhängig vor dem Bildschirm. Wichtig dabei ist, dass während solchen hybriden Sitzungen gemeinsame Aktivitäten geplant werden, an denen alle teilnehmen können.
Hybride Settings bieten den Studierenden viele Vorteile, sie eröffnen Optionen in Bezug auf Raum und Zeit, sie erlauben mehr Flexibilität und Wahlfreiheit, wann und wo eine Veranstaltung besucht wird und wann und wo gelernt wird. Daneben bedienen sie auch besser die unterschiedlichen Lerntypen und Medienpräferenzen der Studierenden und tragen dazu bei, dass die Hörsäle und Züge nicht mehr so überfüllt sind.
Didaktisch sind hybride Settings sehr anspruchsvoll, da sie eine gute Planung und Sicherheit im Umgang mit unterschiedlichen Situationen und Medienformaten erfordern.

Mögliche Szenarien

Podcastaufzeichnung von Lehrveranstaltungen
Die Lehrveranstaltung wird aufgezeichnet und via SWITCHcast als Podcast zur Verfügung gestellt. Auf dem Video ist der Vortragende wie auch seine Präsentation zu sehen. Eine Vorlesung kann somit zeitverschoben angeschaut werden.
Nicht alle Hörsäle sind für die Aufzeichnung von Podcasts ausgestattet. Deswegen ist es wichtig, dass genug früh ein entsprechender Raum reserviert und eine Aufzeichnung angemeldet wird. Lesen Sie die Infos zum entsprechenden Vorgehen. Generelle Informationen zum Thema Vorlesungsaufzeichnung finden Sie auf der Webseite der Zentralen Informatik.

Livestreaming für grosse Lehrveranstaltungen (> 300 Personen)
Bei Livestreaming wird die Veranstaltung fast zeitgleich gestreamt, so dass eine grosse Anzahl von Teilnehmenden die Veranstaltung online und ortsunabhängig mitverfolgen können. Die Übertragung ist unidirektional, das heisst, dass die Empfänger des Livestreams keine Möglichkeit zur Interaktion haben. Für Interaktionsmöglichkeiten muss vorläufig ein zusätzliches Tool wie Teams genutzt werden. Auch beim Livestreaming wird die Veranstaltung aufgezeichnet und kann als Podcast zur Verfügung gestellt werden.
Die Nutzung von Livestreaming muss genug früh angemeldet werden. Weitere Infos zu Livestreaming finden Sie auf der Webseite der Zentralen Informatik.

Videokonferenz mit ZOOM oder Teams
Bei kleineren Lehrveranstaltungen kann auch ein Videokonferenztool wie Teams oder ZOOM ein Livestreaming der Veranstaltung ermöglichen und/oder als Aufzeichnungstool für die Veranstaltung dienen.
Vorteil von Videokonferenztools ist, dass Interaktionsmöglichkeiten wie Chat, Breakoutrooms und Kollaborationstools eingebaut sind. Eine grosse Herausforderung bei der Nutzung von Videokonferenztools in einem Unterrichtsraum ist der Ton. Es sollten entsprechende Videokonferenzmikrofone verwendet werden. Die Zentrale Informatik hat eine hilfreiche Zusammenstellung möglicher Tools für hybride Sitzungen gemacht.

Flipped Classroom
Auch der Flipped Classroom-Ansatz eignet sich gut für die hybride Lehre. Bei Flipped Classroom werden die Lerninhalte nicht mehr live in Lehrveranstaltungen sondern über Podcasts vermittelt, die im Vorfeld aufgezeichnet werden. Die Präsenzzeit wird für Fragen, Übungen, Diskussionen eingesetzt. Wichtig dabei ist, dass auch online an Lernaktivitäten wie Übungen und Diskussionen teilgenommen werden kann, diese zumindest irgendwo digital dokumentiert sind und im besten Fall asynchron betreut werden.

Tipps für die hybride Lehre

Für die Dozierenden bedeutet ein hybrides Setting für die Gestaltung und Bereitstellung der zusätzlichen online Angebote mehr Komplexität und auch mehr Aufwand – zumindest in einer Anfangsphase. Um diesen Aufwand möglichst gering zu halten, finden Sie hier einige Tipps:

1. Das Ausgangssetting bestimmt die Toolwahl
Die Präsenzveranstaltung soll nach wie vor im Zentrum stehen, nutzen Sie deswegen Technologien, die am besten zu Ihrer Lehrtätigkeit passen:
Wenn Sie Vorlesungen halten, dann nutzen Sie die Podcastinfrastruktur der Informatikdienste oder bei grossen Teilnehmendenzahlen (>300 Personen) kann auch Livestreaming eine Option sein.
Bei Seminaren können online Teilnehmende via Teams oder Zoom einbezogen werden. Wichtig bei diesem Setting ist, dass ein geeignetes Mikrofon verwendet wird, das so im Raum platziert wird, dass auch die Stimmen der Studierenden hörbar sind.

2. Opportunitäten nutzen
Nutzen Sie Opportunitäten indem sie eine Vorlesung auch gleich aufzeichnen, wenn sie schon die Möglichkeit dazu haben. Viele Hörsäle sind mittlerweile mit Vorlesungsaufzeichnungsfunktionen ausgestattet.

3. Überschneidungen schaffen
Schaffen Sie Aktivitäten, die sich für Präsenz- und online-Situationen eignen z.B. die Integration von Abstimmungs- und Feedbacktools, die Nutzung eines gemeinsamen Chats, die Arbeit an einem kollaborativen Tool wie Miro oder Padlet.

4. Gemeinsamer Ort für Ablage von digitalen Lerninhalten
Nutzen Sie OLAT oder allenfalls Teams als zentrale Ablage, wo alle lernrelevanten Artefakte (Folien, Podcasts, Skripte, Übungen, Chatverläufe etc.) strukturiert abgelegt und für alle zugänglich sind.

5. Unterstützung und Entlastung durch Tutoren
Bei grösseren Lehrveranstaltung ist es ratsam, dass (zusätzliche) Tutoren dem Dozierenden zur Seite stehen. Tutoren können während Livesitzungen technisch unterstützen und coachen, sowie einfache inhaltliche Aufgaben übernehmen wie z.B. die Betreuung des Chats, die Moderation von Diskussionen, das Zusammenstellen oder gar Beantworten von Fragen etc.
Auch für asynchrone Aktivitäten können Tutoren Unterstützung leisten, insbesondere für alle online Angelegenheiten, die sich auf der Lernplattform OLAT abspielen:  Für die Bereitstellung der Aufzeichnung und der Lerninhalte, für die Erstellung von Quiz, für die Zusammenstellung von Leselisten und Lesematerial, für organisatorische und kommunikative Tätigkeiten rund um die Lehre.

Infos und Unterstützung

Tools und Infrastruktur der Zentralen Informatik

Informationen der Hochschuldidaktik

Anfrage für zusätzliche E-Tutorate (gilt für Angehörige der PhF)

  • Unterstützung erhalten Sie über die Fördermittel Digitale Lehre und Forschung (dlf@phil.uzh.ch)

Allgemeine Fragen zur Umsetzung von hybrider Lehre an der PhF

Letzte Aktualisierung am 13.08.2021 (aho)