ONLINE-RESSOURCEN

Wilson Center Digital Archive

Das Wilson Center wurde 1968 vom US-amerikanischen Kongress als offizielle Erinnerung an den ehemaligen Präsidenten Woodrow Wilson (1856–1924) gegründet mit dem Ziel der unparteilichen Wissensvermittlung durch unabhängige Forschung und offener Diskussion. Hierzu wurde unter anderem das Wilson Center Digital Archive ins Leben gerufen, das  eine Vielzahl an Dokumenten, die einst unter Verschluss standen, zur Verfügung stellt. Die Dokumente sind höchst brisant, da sie oftmals Einsicht in ehemalige, geheime Korrespondenzen verschiedener Regierungen und Organisationen geben. Somit eröffnet das Digital Archive auch hinsichtlich der Stalinismusforschung neue Möglichkeiten «recent history» zu analysieren. Das Digital Archive stellt Dokumente für drei Interessensfelder bereit : The Cold War international history project, the North Korea international documentation project, the nuclear proliferation international history project.

Marxist Internet Archive

Das Archiv wurde 1998 gegründet und stellt bedeutende Werke von Kommunisten, Anarchisten und Sozialisten bereit. Das Archiv umfasst über 180’000 Dokumente der letzten 200 Jahre, die in 80 Sprachen verfügbar sind. Das Ziel des Archivs ist es marxistische und mit dem Marxismus verwandte Werke der Öffentlichkeit im Sinne der public history zusammenzutragen und zugänglich zu machen. Allerdings ist dies auch ein Problem dieses Archivs. 2014 wurde die Erlaubnis die englische Übersetzung der Werke von Marx und Engels im Archiv zu haben widerrufen und das Archiv musste diese entfernen. Obwohl das Archiv sehr nützlich ist, ist es zu empfehlen für wissenschaftliche Arbeiten die gedruckte Version der Texte zu benutzen.

Seventeen Moments in Soviet History

Hierbei handelt es sich um ein multimediales Archiv, dass Quellenmaterial zur Geschichte der Sowjetunion zur Verfügung stellt. Ziel dieser Website ist es, einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Ereignisse der Sowjetunion aus sozial‑, ideologie‑, kultur- und politikgeschichtlichen Perspektiven zu verschaffen. Das Material erstreckt sich über den gesamten Zeitraum von der Revolution 1917 bis zum Zerfall der UdSSR 1991. Das Archiv wurde 1999 von den Geschichtsprofessoren James von Geldern und Lewis Siegelbaum mit der Unterstützung der Organisation «National Endowment for Humanities (NEH)» und der Michigan State University gegründet. Das Archiv zählt rund 600 historische Texte, 270 Video- und Audioaufnahmen, sowie 1’400 Bilder und Plakate. Zusätzliche Informationen können in einem umfangreichen Glossar, einem umfassenden Personenregister gefunden werden.

100(0) Schlüsseldokumente

Das Projekt “100(0) Schlüsseldokumente zur russischen und sowjetischen Geschichte” stellt eine Auswahl an wichtigen Quellen der russischen Geschichte der Allgemeinheit zur Verfügung. Nebst den Faksimiles aus russischen Archiven stellt das Projekt in den meisten Fällen eine deutsche Übersetzung des Dokuments, sowie Kommentare namhafter deutsch- und russischsprachiger Historiker bereit. Das Projekt wird von staatlich-akademischen Institutionen, sowie Museen aus Deutschland, Österreich und Russland gefördert. Als weiteren Garanten für die Wissenschaftlichkeit des Projektes dient Prof. Dr. Helmut Altrichter, der das Projekt leitet und überdies als eine Koryphäe unter Russland-Historikern gilt.

Gulag Online – virtual museum

Das Gulag Online Museum beinhaltet eine interaktive Karte über alle bekannten Straflager, die sehr detailliert in verschiedenen Betrachtungsweisen dargestellt werden können. Zu jedem Ort sind Überlieferungsgeschichten von Überlebenden zu Lesen. Die Website wird von der Gulag.cz-Association betrieben, die sich mit dem Gulag System und dem totalitären Sowjetsystem beschäftigt.

The Harvard Project on the Soviet Social System Online

Am Anfang der 1950er Jahren beauftragte die US Air Force eine Studie über die Sowjetunion. Ein Teil davon war die Interviewreihe der Harvard Universität über das Sozialsystem der Sowjetunion. Dazu wurden in Westdeutschland Flüchtlinge aus der Sowjetunion interviewt. Die Interviews geben Einblick in die sozialen, politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Gegebenheiten für die Bevölkerung in der Sowjetunion zu Beginn des kalten Krieges. Die Transkripte dieser auf Englisch geführten Interviews lagen Jahrzehnte lang in den Archiven der Harvard Libraries. Weil sie schlecht indexiert waren und anfingen zu verfallen, war es schwierig diese für Wissenschaftliche Arbeiten zu brauchen. Deshalb wurden zwischen 2005 und 2007 die Dokumente digitalisiert  und Online zugänglich gemacht. Dies wurde durch Prof. Terry Martin und David Brandenberger betreut.

Dekoder

Der Slogan der Webseite dekoder bringt es auf den Punkt: «Russland entschlüsseln». Debatten über Russland sind in Europa oft undifferenziert und voreingenommen; Stichwort «Ideologie». Dem möchten die Köpfe hinter dekoder entgegenwirken und russischen Journalismus mit wissenschaftlicher Kompetenz in Einklang bringen. Wissenschaftler aus zahlreichen europäischen Universitäten publizieren auf der Internetseite russische Artikel und Publikationen von staatlich unabhängigen Akteuren. Zudem werden die Veröffentlichungen aus dem russischen Sprachraum für ein nicht-russisches Publikum aufbereitet, indem auf unbekannte Begriffe, kulturelle Eigenheiten und historische Hintergründe eingegangen wird. Wer die russische Sprache nicht beherrscht und dennoch vertrauenswürdige Informationen aus erster Hand erfahren möchte, erhält dank dekoder kulturspezifisches Tiefenwissen und einzigartige Einblicke in die russische Gesellschaft.

State Russian Museum

Die fortschreitende Digitalisierung hält auch immer mehr Einzug in die Kunstmuseen dieser Welt. Es gibt immer mehr virtuelle Museumstouren, welche den Besuch von Museen vom Bildschirm zu Hause aus ermöglichen, z.T. auch noch lange nach dem Ende der physischen Ausstellung. Während der weltweiten Lockdowns aufgrund der Corona-Krise im Frühjahr 2020 wurde dieses Angebot weiter ausgebaut. Das Staatsmuseum St. Petersburg ermöglicht auf ihrer Webseite den Besuch der Ausstellung “Radiant Future. Art of Socialist Realism”.

The Sergo Grigorian Collection

“The Sergo Grigorian Collection of Soviet Political Posters 1917–1991” wurde über Jahre von Sergo Grigorian zusammengestellt, der ein Anhänger sowjetischer Geschichte ist. Nach eigenen Angaben stellt die Website mit 3’000 Postern die grösste private Kollektion dar, die öffentlich zugänglich ist. Hinter dem Projekt stehen klare ökonomische Interessen, so kann die Website mehrheitlich als ein Onlineshop betrachtet werden. Und obwohl die Kollektion lediglich eine persönliche Selektion Grigorians zeigt, ist ihr ein grosser Wert nicht absprechbar. Die Website bietet eine grosse digitale Sammlung an Propagandapostern in hoher Auflösung. Zusätzlich werden die Werke mit Beschreibungen zu Autor, Jahr usw. ergänzt und sind sogar mit englischen Übersetzungen versehen. Umfassende Filter und Kategorien machen die Sortierung sehr einfach und ersparen mühselige Archivarbeit oder Internetsuchen.

Stalin Digital Archive

Dieses Archiv wird in Kooperation vom Russischen Staatsarchiv für soziale und politische Geschichte und der Yale University Press betrieben. Die Website beitet Zugang zu persönlichen Dokumenten Stalins und wichtigen Ereignissen der Aussenpolitik. Das Archiv stellt sogar digitalisierte Versionen von Büchern aus Stalins persönlicher Bibliothek bereit, die seine eigenen Notizen und Gedanken offenbaren.

Russische Geschichte in Fotografien – russiainphoto

Das Projekt „Istorija Rossii v Fotografijach“ wird vom russischen Kulturministerium gefördert und steht unter der Federführung des Multimedia Art Museum Moscow. Hier wird eine riesige Bandbreite an Fotografien, die von Archiven und Museen weltweit gesammelt wurden, zentralisiert bereitgestellt. Aktuell zählt der Katalog über 153´000 Abzüge, die umfassend katalogisiert wurden, um eine leichte Suche zu ermöglichen.

Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur befördert die Aufarbeitung der Ursachen, Geschichte und Folgen der Diktatur in der SBZ und der DDR und begleitet den Prozess der Deutschen Einheit. Darüber hinaus stellt die Stiftung eine umfassende online Datenbank zur Verfügung, die auch für die Osteuropa-Forschung von Interesse ist.