„Der Lindenbaum“ (Wilhelm Müller und Franz Schubert)

Die Romantik betrifft als bedeutsame kulturgeschichtliche Epoche nicht nur die Literatur und die Malerei, sondern auch die Musik. So komponierte etwa Franz Schubert den Liederzyklus Winterreise, in welchem Wilhelm Müllers Gedichtzyklus desselben Namens vertont wird. Ein besonders bekanntes Beispiel eines durch Schubert vertonten Gedichts Müllers ist „Der Lindenbaum“.

Lesen Sie nun zuerst Wilhelm Müllers Gedicht und hören Sie dann das darauf beruhende Lied!

Das ursprüngliche Gedicht von Wilhelm Müller:

Der Lindenbaum

Am Brunnen vor dem Tore,
da steht ein Lindenbaum:
ich träumt‘ in seinem Schatten
so manchen süßen Traum.

Ich schnitt in seine Rinde
so manches liebe Wort;
es zog in Freud und Leide
zu ihm mich immer fort.

Ich mußt‘ auch heute wandern
vorbei in tiefer Nacht,
da hab ich noch im Dunkel
die Augen zugemacht.

Und seine Zweige rauschten,
als riefen sie mir zu:
Komm her zu mir, Geselle,
hier findst du deine Ruh!

Die kalten Winde bliesen
mir grad ins Angesicht,
der Hut flog mir vom Kopfe
ich wendete mich nicht.

Nun bin ich manche Stunde
entfernt von jenem Ort,
und immer hör ich’s rauschen:
du fändest Ruhe dort!

Hören Sie sich nun das auf diesem Gedicht aufbauende Lied an, welches Franz Schubert komponiert hat:

Wie wirken das Lied und das Gedicht auf Sie? Welche Stimmung wird durch die Musik und durch den Text herbeigeführt? Welche bereits bekannten romantischen Motive tauchen wieder auf? Teilen Sie Ihre Eindrücke mit Ihren Klassenkamerad*innen im folgenden Padlet: