Informiert wurde noch nicht offiziell, doch ist nun klar, dass auch die Universität Zürich bald ihren ersten MOOC lancieren wird und zwar auf Initiative eines Dozierenden des Instituts für Informatik. Gerüchten zufolge wird der Kurs auf der Plattform Coursera durchgeführt werden. Seitens der Universitätsleitung besteht aber nach wie vor Skepsis gegenüber dieser neuen Form der Wissensvermittlung und es fehlt an der Universität Zürich weiterhin an einer übergreifenden Strategie. Rektor Andreas Fischer äussert sich im Juli Newsletter der CRUS (Rektorenkonferenz der Schweizer Universitäten) wie folgt zu MOOCs:
«Ich bin gegenüber den MOOCs zurückhaltend, aber grundsätzlich offen», gesteht Andreas Fischer, Rektor der Universität Zürich. «Ich glaube nicht, dass MOOCs die Lehre grundsätzlich auf den Kopf stellen werden, vielmehr sehe ich darin eine sinnvolle Ergänzung zum bestehenden Lehrbetrieb». Im Moment gebe es an der Universität Zürich noch keine übergreifende Strategie zur Einführung von MOOCs, ein Experiment sei jedoch geplant: Demnächst wird ein Zürcher Informatik-Professor einen Massive Open Online Course anbieten. «Es ist wahrscheinlich kein Zufall, dass der IT-Bereich eine Pionierrolle übernimmt», vermutet Fischer, «ich bin aber auch der Meinung, dass sich nicht alle Fächer gleich gut eignen, um MOOCs durchzuführen.» Laut dem Zürcher Rektor ist beispielsweise in den Naturwissenschaften die Laborarbeit für das Studium sehr wichtig, und auch bei den Geisteswissenschaften dürfte die vertiefte Diskussion von Texten via reine Online-Kurse schwierig sein.
Können die Aussagen von Andreas Fischer als Aufforderung verstanden werden, die Initiative in Sachen MOOC selber in die Hand zu nehmen? Wäre es nicht eine Herausforderung zu beweisen, dass auch in den Geisteswissenschaften ein MOOC erfolgreich durchgeführt werden kann?
Der ganze CRUS Newsletter kann hier nachgelesen werden:
http://www.crus.ch/index.php?id=3550