Zürich Reloaded

3D-Rekonstruktionen von Studierenden der Geschichte

Über dieses Projekt

Visualisierungen der Vormoderne bevölkern seit einigen Jahren Museen, digitale Spiele und Filmproduktionen. Die Kritik von historischer Seite an diesen verallgemeinernden und verzerrenden Vorstellungen füllt Bände. Zwei Veranstaltungen an der Universität Zürich (Herbst 2017 und Frühling 2019) haben sich dieses Themas angenommen. Für einmal sollte es aber nicht bei einer Kritik bleiben: Ziel war es, mittelalterliche und frühneuzeitliche Gebäude digital zu rekonstruieren.

Nach der intensiven Beschäftigung mit historischen Quellen und archäologischen Grabungsbefunden haben die Studierenden mit viel Fleiss und Durchhaltewillen eigene  Modelle erarbeitet. Fordernd war nicht nur der Umgang mit den unterschiedlichen Quellen, sondern insbesondere auch der Umgang mit Unsicherheiten. Immer wieder mussten Annahmen getroffen und Entscheidungen gefällt  werden. Dabei ist offensichtlich geworden: Die Rekonstruktionen bilden keine «historische Realität» ab. Doch dank fundierter Überlegungen präsentieren sie sehr wahrscheinliche Möglichkeiten.

Die sehenswerten Resultate sind für die Stadt Zürich von historischem Wert. Zudem  zeigen sie, dass bereits im Studium mit einer mittlerweile ausgereiften Software gearbeitet werden kann. Wir erachten unser Experiment, die historisch-kritische Darstellung um eine neue Form zu erweitern, als geglückt, und freuen uns, dass es zu einer neuen, fruchtbaren Beschäftigung mit historischen Quellen und digitalen Visualisierungsformen geführt hat.

Ein grosser Dank geht an die Studierenden der beiden Kurse, die ihre Modelle für die Publikation auf der Website zur Verfügung gestellt haben. Das Unterfangen wurde mit viel Herzblut durch die Archäologie der Stadt Zürich (Dr. Andreas Motschi) unterstützt. Die Modellierung mit Blender (https://www.blender.org/) wurde eingeführt und gecoacht durch Jeanne Pamer, BA. Für die Umsetzung der Website als Sammlung mit eingebundenen Visualisierung konnten wir auf die Unterstützung durch die DLF, insbesondere Anita Holdener und Leyla Feiner, zählen. Vielen herzlichen Dank an alle für ihren Einsatz. Ein grosses Dankeschön geht ebenfalls an das Bildarchiv des Landesmuseums (Fabian Müller), welches uns ermöglichte die Stadtansicht von Hans Leu für den Blog zu nutzen. Der grösste Dank geht an Noemi Fuchs, die für die Erstellung der Website zuständig war und ohne deren unermüdlichen Einsatz sie nicht existieren würde!

Dr. Bettina Schöller, Prof. Dr. Tobias Hodel

 

=== FS19 — MA Kolloquium: Lindenhof Reloaded: Zerstörte Paläste und Burgen rekonstruieren ===

=== HS17 — BA-Seminar: Wie baut man das Mittelalter? Von der Rezeption zur digitalen Gestaltung einer Epoche ===

 

Überarbeitung der Projekte zur Veröffentlichung

Die auf diesem Blog veröffentlichten Projekte entstanden im Zusammenhang mit dem Kolloqium „Lindenhof Reloaded “ und dem Seminar „Wie baut man das Mittelalter?“. Die Studierenden nutzten die Applikationen „Sketchup„, „Unity“ oder „Blender„. Damit die Rekonstuktionen veröffentlicht werden konnten, wurden sie durch Blender und „Blend4web“ umformatiert. Leider entstanden dabei in einigen Modellen Poligone, wodurch sich die Texturen verzogen. Korrekturen waren nur begrenzt möglich. Blender und Blend4web sind Open Access Programme. Am Source Code beider Programme wurde nichts geändert. Texturen, die für die Rekonstruktionen genutzt wurden, stehen unter Open Access.

Noemi Fuchs

 

Bildquelle

Das Hintergrundbild dieser Webseite ist in der Graphischen Sammlung der Zentralbibliothek Zürich hinterlegt.

Georg Braun, Franz Hogenberg, Simon Novellanus, Beschreibung und Conrafactur der vornembster Stät der Welt, Band 1, Köln 1582, nach S. 44.

 

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