Von Färberkrapp zu synthetischem Alizarin – die Geschichte einer Verdrängung

Syn­thetis­che Farb­mit­tel, mit denen heute fast auss­chliesslich gefärbt wird, wur­den im 19. Jh. ent­deckt. Bis dahin wur­den Tex­tilien mit Natur­farb­stof­fen gefärbt. Diese mussten z.T. in aufwendi­gen Ver­fahren gewon­nen wer­den und dann in Proze­duren mit unzäh­li­gen Schrit­ten – von denen manch­mal viele unnötig waren – weit­er­ver­ar­beit­et wer­den, bis der Farb­stoff am Tex­til haftete. Natur­farb­stoffe zehrte man aus den unter­schiedlich­sten tierischen und pflan­zlichen Natur­pro­duk­ten: orange-gelbe Farbtöne kon­nten aus Safran gewon­nen wer­den, Coche­nille Läuse gaben Karmin­rot, Indi­go ent­nahm man dem Fär­ber­waid oder der Indigopflanze und Fär­berkrapp lieferte den bedeu­tend­sten roten Farb­stoff in Europa: Alizarin. Das natür­lich gewonnene Alizarin kon­nte jedoch 1868 zum ersten Mal auch syn­thetisch hergestellt wer­den. In dieser Zeit wur­den viele syn­thetis­che Farb­stoffe zum ersten Mal hergestellt und weit­er­en­twick­elt. Das rev­o­lu­tion­ierte die Fär­bein­dus­trie. Die chemis­che Indus­trie wie wir sie heute ken­nen hat ihren Anfang in dieser Zeit. Chemis­che Grosskonz­erne wie z.B. Novar­tis (damals «J.R. Geigy AG») fin­gen mit syn­thetis­chen Farb­stof­fen an. 

Wie die Fär­berei mit Natur­farb­stof­fen durch die Ent­deck­ung der syn­thetis­chen Farb­stoffe rev­o­lu­tion­iert wurde, gehe ich im Blog nach – anhand des Beispiels von Fär­berkrapp und Alizarin. Im ganzen Blog beziehe ich mich stets auf das Europa des 19. Jahrhunderts. 

Ein dig­i­tales Port­fo­lio von Lucia Wag­n­er.

Mai 11, 2022 

Fazit

lucia

Fär­berei im Europa des 19. Jh. erscheint vielle­icht zu Beginn wie ein Nis­chen­the­ma. Mit der… 

Mai 11, 2022