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Werkstücke von Giovanna Feusi

Am Anfang ste­ht das maus­graue Leinen oder die schmutzig­weisse Wolle. So zeigen sich naturbe­lasse­nen Fasern: Bevor man an ans Fär­ben denken kann, muss der Stoff hell genug sein, son­st gibt es höch­stens eine stumpfe, braune Mis­ch­farbe: Die Stoffe müssen geble­icht wer­den: So sah Johannes Stumpf die Ble­ich-Wiesen von St. Gallen im 16. Jhr.: Wie funk­tion­iert die Rasen­ble­iche? Das UV-Licht…

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Werkstücke von Giovanna Feusi

Die leuch­t­en­den Far­ben von Matthäus Schwarz’ Klei­dung stam­men nicht- (oder nicht alle) aus der Nähe: Vielle­icht wurde das Rot aus Schildläusen gewon­nen, oder aus der Krapp-Pflanze – bei­de aus der Mit­telmeer­re­gion. Das Blau und damit auch das Grün wurde vielle­icht aus Indi­go, leuch­t­end Gelb aus Safran oder Saflor gefärbt – und so weit­er. Ein­fache Leute in Sub­sis­ten­zwirtschaft hatten…

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Werkstücke von Giovanna Feusi

In den prähis­torischen Gän­gen des Salzberg­w­erkes Hall­statt in Öster­re­ich find­en Archäolog*innen Tex­til­fet­zen – und fast alle dieser Stücke sind mehr oder weniger aufwendig gemustert und gefärbt. Wom­it wur­den die Tex­tilien der Bergarbeiter*innen gefärbt? Ein­heimis­che Fär­bepflanzen gibt es dur­chaus: Waid: Blau Wau, Eri­ka, Zwiebelschalen, Birken‑, Rosskastanien‑, Haselnuss‑, Bären­k­lau- und Brombeerblät­ter: Gelb Baum­rinden: Braun­rot, gelb, oliv, evtl. schwarz Labkraut: Rot Flechten:…

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Werkstücke von Giovanna Feusi

Fär­ben kon­nte man/frau also dur­chaus, aber die Far­ben haften nicht von alleine am Stoff! Auss­er Waid und Wal­nuss, welche soge­nan­nte direk­tziehende Farb­stoffe sind, braucht es unbe­d­ingt Hil­f­sstoffe, son­st «bluten» die Far­ben aus oder lassen sich abreiben. Wur­den Hil­f­sstoffe ver­wen­det? Der Nach­weis ist anhand archäol­o­gis­ch­er Fund­stücke fast unmöglich. Am unent­behrlich­sten war der Hil­f­sstoff Alaun, ohne den Pflanzen­far­ben nicht gut…

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Wenn far­bige Tex­tilien teuer sind – und Trans­port und Han­del viel Energie ver­brauchen, waren vielle­icht einzelne Farb­tupfer am grauen oder weis­sen Kleid die Möglichkeit, sich zu schmück­en? Aus der finnis­chen ‘Eisen­zeit’ (etwa 550‑1000 n.Chr.) haben sich in Gräbern Tex­til­fet­zen mit kun­stvollen far­bigen Borten erhal­ten. Weshalb wis­sen wir so wenig über his­torische Klei­dung und Farbe? Woll- und Leinen­fasern zer­fall­en normalerweise…

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Werkstücke von Giovanna Feusi

Pflanzen­far­ben seien nicht lichtecht, nicht beständig, liest man oft.  Die  ver­stor­bene Fär­ber-Pio­nierin Erna Bächi-Nuss­baumer (Bächi 1996) hat­te dazu umfan­gre­iche Exper­i­mente durchge­führt und stellte fest, dass auss­er den Rot‑, Blau- Gelb­hölz­ern und den Beeren- und Ran­den­farb­stof­fen alle Beispiele eine gute bis sehr gute Beständigkeit haben: Auch Sabine Struck­meier und Judit Hofenk de Graaff (Struck­meier 2011 und Hofenk 2004) attestieren vielen…

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Werkstücke von Giovanna Feusi

Quellen Schwarz Matthäus                   Matthäus Schwartz aus Augs­burg nach seinen merk­würdig­sten Leben­sum­stän­den und vielfältig abwech­sel­nden Tra­cht­en. Hand­schrift, in: Dig­i­tale Samm­lun­gen der Got­tfried Wil­helm Leib­niz-Bib­lio­thek,  http://digitale-sammlungen.gwlb.de/sammlungen/sammlungsliste/werksansicht?tx_dlf%5Bid%5D=1566&tx_dlf%5Bpage%5D=1&cHash=7981806ff4a730991fc4d0da999d3d9d bzw. https://dfg-viewer.de/show?tx_dlf%5Bdouble%5D=0&tx_dlf%5Bid%5D=http%3A%2F%2Fdigitale-sammlungen.gwlb.de%2Fcontent%2F00057111%2F00057111.xml&tx_dlf%5Bpage%5D=45&cHash=b03f29b11f920d26527e0e0c2c157b4b , Stand 10.7.2022. Stumpf 1548                            Johannes Stumpf / Hein­rich Vogth­err der Ältere: Gemein­er loblich­er Eydgnoschafft Stet­ten, Lan­den und Völ­ck­eren Chron­ick wirdi­ger Thaat­en Beschrey­bung. Hierin wirt auch die Gele­gen­heit der gantzen Europe……

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