Am Anfang steht das mausgraue Leinen oder die schmutzigweisse Wolle.
So zeigen sich naturbelassenen Fasern:
Bevor man an ans Färben denken kann, muss der Stoff hell genug sein, sonst gibt es höchstens eine stumpfe, braune Mischfarbe: Die Stoffe müssen gebleicht werden:
So sah Johannes Stumpf die Bleich-Wiesen von St. Gallen im 16. Jhr.:
Wie funktioniert die Rasenbleiche? Das UV-Licht der Sonne zusammen mit Feuchtigkeit und den Stoffwechsel-Produkten der Gräser zerstört chemische Bindungen der Farbstoffmoleküle, welche deshalb ihre Farbigkeit verlieren. Noch schneller geht es ab der frühen Neuzeit mit der basischen Pottaschelauge und noch später durch die Chlorbleiche.
Alle diese Verfahren, auch das UV-Licht haben den Nachteil, dass sie auch die Proteinstruktur der Wolle und die Polysacharid-Kette der Leinen-Cellulose angreifen: Gebleichter Stoff ist weniger dauerhaft – und weniger nachhaltig!