Vor dem Färben: Bleichen von naturbelassenen Fasern

Vor dem Färben: Bleichen von naturbelassenen Fasern

Am Anfang ste­ht das maus­graue Leinen oder die schmutzig­weisse Wolle.

So zeigen sich naturbe­lasse­nen Fasern:

Graues Leinen und gelb­weisse Wolle – die natür­liche Farbe der Fasern. (Foto G. Feusi)

Bevor man an ans Fär­ben denken kann, muss der Stoff hell genug sein, son­st gibt es höch­stens eine stumpfe, braune Mis­ch­farbe: Die Stoffe müssen geble­icht werden:

So sah Johannes Stumpf die Ble­ich-Wiesen von St. Gallen im 16. Jhr.:

Ble­ich­wiesen vor St. Gallen (Stumpf 1548): Per­so­n­en mit Schöpfkellen spren­gen Wass­er aus den Kanälen auf die Tücher.

Wie funk­tion­iert die Rasen­ble­iche? Das UV-Licht der Sonne zusam­men mit Feuchtigkeit und den Stof­fwech­sel-Pro­duk­ten der Gräs­er zer­stört chemis­che Bindun­gen der Farb­stoff­moleküle, welche deshalb ihre Far­bigkeit ver­lieren. Noch schneller geht es ab der frühen Neuzeit mit der basis­chen Pot­taschelauge und noch später durch die Chlorbleiche.

Alle diese Ver­fahren, auch das UV-Licht haben den Nachteil, dass sie auch die Pro­te­in­struk­tur der Wolle und die Poly­sacharid-Kette der Leinen-Cel­lu­lose angreifen: Geble­ichter Stoff ist weniger dauer­haft – und weniger nachhaltig!

->Leuch­t­ende Far­ben: Import und Han­del