Während diese Projekts habe ich mich mit der Färbewerkstatt von der frühen Neuzeit bis ins 19. Jahrhundert beschäftig. Dabei habe ich mir Fragen zu Standorten der Färbereien, zu der Ausstattung von Färbereien und zu der Beständigkeit der Werkzeuge der Färber gestellt.
Dabei zeichnet sich ein klares Bild einer Färberei, wie sie durch die Zeit hinweg ausgesehen hat. Färberhäuser waren immer in der Nähe von Gewässern um ihren Wasserverbrauch für das Färben zu decken. Diese Häuser mussten zunächst Platz haben für mehrere Feuerstellen und Kessel in denen die Textilien im Farbstoff gekocht wurden. Zusätzlich dazu brauchte es auch einen Arbeitstisch und ein kleines Lager um die Farbstoffe zu verwahren und für das Färben zu präparieren. Gestelle zum Trocknen gab es manchmal im Haus selbst, meist aber ausserhalb. Durch die Zeit hindurch wurde auch dieser Handwerkszweig weiter industrialisiert und oftmals wurde nun in den Fabriken nicht nur gefärbt sondern auch gedruckt.
Es war nicht ganz einfach, eine Färbewerkstatt zu rekonstruieren. Es sind kaum Bilder zu finden und meist findet man Hinweise nur über Rezepte. Der Standort war bereits etwas einfach, da sich oft die Standort von Färbereien nicht änderte und da die Färberein immer einen Zugang zu Wasser brauchten, ergab sich der Standort schnell von selbst. Die Randständigkeit von Färbereien hatte aber nicht nur mit dem Wasser zu tun, sondern auch damit, dass ein grosser Gestank von ihnen ausging, da oft Urin verwendet wurde.
Das Projekt war sehr spannend und half mir ein altes Handwerk näher zu beleuchten und hinzusehen, was nötig war, um einen Stoff zu färben.