Wer schon einmal Eier für Ostern gefärbt hat, weiss, dass eigentlich nicht viel nötig ist, etwas Farbloses in etwas Buntes zu verwandeln. Deshalb habe ich mir die Frage gestellt: Was braucht(e) man zum Färben?
Natürlich braucht es zum Färben im Vornerein mindestens zwei Dingen. Zum einen den Farbstoff, mit dem gefärbt wird und zweitens ein Textil, dass mit dem Farbstoff gefärbt wird. Dies klingt auch zunächst simpel, doch wenn man sich das obige Bild ansieht, fällt auf, dass zum Färben noch viel mehr nötig war als nur diese Dinge. So wird ersichtlich, dass mehrere Wannen, Bäder oder Kessel nötig sind. Zu dem darf der Platz, der zum Trocknen benötigt wird, nicht unterschätzt werden, der meistens aber draussen war. Was auch auffällt, ist dass auch Hitze nötig war, um die Kleider in der Farbe zu kochen, ohne welches die Farben nicht vollständig in das Textil einziehen würden.
Als eine weiter gute Quelle hat sich das Avis-Blatt aus Basel erwiesen. Es stammt aus dem 19. Jahrhundert und besitzt zwei Inventarlisten von einem Verkauf zweier Färbereien.
“Folgende Artikel werden bey Aufgebung der Indienne-Fabrike im Klingenthal käuflich angetragen, als: große kupferne Farbkessel, Bauchkessel von verschiedener Größe, Wasserfaß in Eisen gebunden, große und kleine Farbstanden, Kübel und Züber, 2 Complete Zugbrünnen, eine so viel als neue Feuerspritze, Drucktisch-Tücher und Chassi-Tücher, mehrere aufgerustete Drucktische, Schwenk. und Ausdreh-Tische, kupferne Schaalen, den Indigo auszureiben, einerne Mörsel, eine Parthei Rosteisen zur schwarzen Farb, ein groß Sortiment gutgestochene Model für alle Arten von Indienne Calancas, Mouchoirs und Chaals, wovon nach Belieben auszulesen ist, nebst noch mehreren Artikeln in die Indiene-Fabriken einschlagend, so um billige Preise zu haben sind, sämmtliches ist täglich zu besichtigen l und sich deshalb bey Burkhard im Geishoof anzumelden.” [ Eine Anzeige aus dem Avis Blatt von 1804]
Aus dieser Inventarliste lässt sich besser nachvollziehen, aus welchen Materialien die verschiedenen Kessel waren und auch, dass ein Mörser zur Verarbeitung der Färberpflanzen nötig war. Hier lässt sich ebenfalls erkennen, dass Färbereien mit der Zeit auch Drucke herstellten. Um mehr über das Basler Avis Blatt herauszufinden möchte ich auf einen weiteren Artikel im Rahmen unseres Projekts verweisen “Farbwaar” in Intelligenzblättern.