Steinskulptur

Die Gestaltung von Figuren und Reliefs durch Bearbeitung von Steinblöcken. Im Mittelalter ist die Steinskulptur überwiegend Bauskulptur, also fest in Fassaden oder die Innenarchitektur von Gebäuden integriert: ein wichtiges Element sind Kapitelle von Pfeilern und Säulen, die seit dem 12. Jahrhundert als historisierte Kapitelle zum Träger figürlicher oder sogar narrativer Bilder werden. An den Fassaden von Kirchen bildet sich im späten 11. Jahrhundert der Typus des Figurenportals heraus, das in der Gewändezone und im Tympanon mit steinernen Figuren und Reliefs besetzt ist. Ausgehend von Spanien, Italien und Frankreich wird es zu einem prägenden Element der Fassadengestaltung romanischer und gotischer Kirchengebäude. Im Kircheninneren werden Einbauten für besondere Rituale wie Taufbecken und Kanzeln, aber auch Schwellenelemente wie Altarschranken und Lettner durch steinerne Bilder mit Bedeutung aufgeladen. Schliesslich spielen Steinskulpturen auch eine zentrale Rolle bei der Memoria für die Toten (Grabmäler, Epitaphien).

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