Feedback ist nach Kersten Reich
eine offene Rückmeldung an eine Person oder an eine Gruppe, wie ihr Verhalten von anderen wahrgenommen und gedeutet wird. Die regelmäßige Anwendung der Feedback-Technik schafft mehr Offenheit und Klarheit in Beziehungen und kann damit zu einer verbesserten Kommunikation im Lern- und Arbeitsalltag verhelfen.
Daraus können einige Grundeinsichten abgeleitet werden:
- Feedback ist keine Bewertung und auch keine Erklärung einer Bewertung.
- Feedback hat subjektive Anteile, wer Feedback gibt, beschreibt Wahrnehmungen und Interpretationen.
- Feedback ist Teil von Beziehungsarbeit.
Gutes Feedback weist folgende Qualitätsmerkmale auf:
- beschreibend, nicht bewertend
- »offener Blick für Qualitäten« (Ruf/Winter)
- konkret und brauchbar
- erwünscht und erbeten
- klar und präzise formuliert
- sachlich richtig
- nicht zu umfassend
- steht in Bezug zum relevanten Kontext
- stellt Fragen, statt ausschliesslich Vorschläge zu machen.
Ausgehend von diesen Einsichten hat Jennifer Wengler Vorzüge von Videofeedback in Bezug auf Fehlerkorrektur formuliert:
- Abgekürzte Korrekturen können zeitökonomisch metasprachlich erläutert werden.
- Mit Call-to-Action-Bereichen oder -Aufforderungen können Lernende geben werden, über Fehler nachzudenken und sie beim Pausieren des Videos im Kopf zu korrigieren.
- Arbeit an Fehlern kann mit Wertschätzung gekoppelt werden.
Was bedeutet das für Audio- und Videofeedback?
- Diese Formen haben zwei entscheidende Vorzüge:
a) Verbindung von Wertschätzung und Beziehungsarbeit
b) Möglichkeit, direkt auf Kontext bezogen Rückmeldungen zu geben. - Audio- und Videofeedbacks sollten nicht zu lang sein, 3-6 Minuten ist in der Praxis sinnvoll.
- Die Feedback wählen entscheidende Aspekte aus.
- Ausgangspunkt ist eine Beschreibung, von der ausgehend Vorschläge gemacht werden, wie sich Lernende verbessern könne. (»Ich sehe, dass Sie… Deshalb schlage ich Ihnen vor, das nächste Mal…«).