In dieser Episode tauchen wir tief in das Thema der Selbsterfüllenden Prophezeiung (Merton, 1948) ein und zeigen, wie sie sich auf zwischenmenschliche Beziehungen auswirken kann. Laut Merton (1948) können unsere Erwartungen und Überzeugungen unsere zwischenmenschlichen Interaktionen beeinflussen, indem sie unbewusst dazu führen, dass sich unsere Vorannahmen bewahrheiten. Zum Beispiel könnten wir durch die Erwartung von Ablehnung Verhaltensweisen an den Tag legen, die diese Ablehnung tatsächlich provozieren (Downey et al., 1998). Deshalb fragen wir uns auch, wie genau diese Selbsterfüllende Prophezeiungen in romantischen Beziehungen wirken und erklären, warum manche Menschen dazu neigen, den Wert ihrer Beziehung herabzusetzen, wenn sie sich in der Beziehung unsicher fühlen, basierend auf der Risk-Regulation Theory (Murray, 2006). Aber es gibt Hoffnung: Wir besprechen Strategien, um schädliche Selbsterfüllende Prophezeiungen in Beziehungen zu überwinden. Dabei liegt ein besonderes Augenmerk auf der Abstract Reframing Intervention (Marigold et al., 2010) und der Self-Affirmation (Stinson et al., 2011), zwei Ansätze, die das Selbstvertrauen stärken und die Sicherheit sowie Qualität in Beziehungen fördern können. Dadurch soll auch deutlich gemacht werden, dass solche Verhaltensmuster nicht unveränderlich sind, sondern überwunden werden können (Marigold et al., 2010).