Schon mit dem Beginn unseres Lebens werden wir in soziale Gruppen hineingeboren und mit zunehmendem Alter wachsen nicht nur wir, sondern auch die Anzahl der sozialen Gruppen, mit denen wir uns identifizieren. Da gibt es dann nicht nur den Tennisclub, den Freundeskreis aus der Schule oder die Familie, sondern auch die Klimaaktivisten. Die Identifikation mit allen diesen Gruppen sind wichtige Bausteine, aus denen sich unsere Identität zusammensetzt (Tajfel & Turner, 1979). Die psychologische Forschung konnte vermehrt zeigen, dass die empfundene Zugehörigkeit zu Gruppen wie diesen einen positiven Einfluss auf unseren Selbstwert, unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit haben kann (Dingle et al., 2019; Jetten et al., 2017). Aber was passiert, wenn wir uns Gruppen zugehörig fühlen, deren Mitglieder potenziell selbstschädigendes Verhalten zeigen? Wenn zum Beispiel exzessiver Alkohol- und Drogenkonsum in der Freundesgruppe zur Regel wird? In diesem Podcast setzen wir uns mit den positiven und negativen Einflüssen von Gruppenidentität auf unsere Gesundheit auseinander. Am Beispiel der Identifikation mit Gruppen, deren Mitglieder an Depressionen oder Substanzmissbrauch leiden, zeigen wir die Bedeutung dieser Einflüsse für die Psychotherapie und deren Erfolg (Cruwys & Gunaseelan, 2016; Dingle et al., 2019).