Übersicht

Über Mia

Mia ist 28 Jahre alt und hat vor Kurzem ihr Studium in Gesellschafts- und Kommunikationswissenschaften an der Universität Luzern abgeschlossen und arbeitet seitdem an der Universität Zürich. In ihrer Freizeit trifft man Mia entweder auf einem langen Spaziergang mit ihrem Hund an oder kann sie zu Hause auffinden, wo sie es sich mit einer Schüssel Popcorn vor dem Fernseher gemütlich macht.

Der Laptopdeckel

Auf Mias Laptopdeckel gibt es Einiges zu sehen. Beinahe die ganze Fläche des Laptops ist mit Stickern gefüllt, auch wenn der Laptop selbst noch gar nicht alt ist. Viele der Sticker erwecken bei den Betrachter*innen sofort Assoziationen, zum Beispiel mit Charakteren aus Serien oder Erinnerungen an Memes, die innerhalb der letzten Jahre im Internet kursierten. Kennt man diese Referenzen, ist man bereits „in on the joke“, man versteht, um was es in den Stickern geht. Für Mia kommen vor allem Sticker in Frage, die ihre Persönlichkeit oder ihre Interessen repräsentieren. Über die Laptopsticker findet Mia einen Weg, mit Anderen zu kommunizieren, bevor sie überhaupt ein Wort sagen muss.

Die Sticker

The Office Sticker

Diese beiden Sticker sind die ersten Sticker, die auf Mias Laptopdeckel gelandet sind. Mia hat sich diese Sticker online bestellt, weil sie sie an eine ihrer Lieblingsserien erinnert, nämlich „The Office“. Auf diese Sticker wurde Mia bis jetzt am häufigsten angesprochen. Das gefällt ihr besonders gut, weil sie so direkt etwas mit der Person gemeinsam hat, die sie auf die Sticker anspricht.

https://youtu.be/o1-wx375qhg

Hunde-Sticker

Mias Hund ist ein wichtiger Teil von ihrem Leben und das erkennt man auch an ihrem Laptop. Diese beiden Sticker wurde Mia von ihrer besten Freundin geschenkt. Mia erklärt den zweiten Sticker: „Das ist so eine Frage, die ich super oft stelle oder halt stellen muss. So: „Can I bring my dog?“, weil ich meinen Hund halt gerne überall mitnehme. Von daher kennen alle in meinem Umfeld die Frage schon“.

Drink some water Sticker

Mia vergisst andauernd Wasser zu trinken. Deshalb hat sie sich diesen Sticker ganz zentral auf den Laptop geklebt. So soll der Sticker Mia auf humorvolle Art und Weise daran erinnern, ab und zu einen Schluck Wasser zu trinken.

Bernie Sanders Sticker

Diesen Sticker hat Mia von ihrem alten Arbeitsplatz bekommen. Während der Pandemie hat Mia nämlich in einem Impf- und Testzentrum gejobbt. Als sie diesen Job verlassen hat, hat Mia diesen Aufkleber von ihren Arbeitskolleg*innen geschenkt bekommen. Die damit verbundene Assoziation ist in Mias Fall nicht politisch, sondern, eher ein Insider-Witz, zwischen ihren Kolleg*innen. Die Leute, die im Winter mit Masken draussen vor dem Impf- und Testzentrum warten mussten, sahen nämlich genauso aus wie Bernie Sanders in diesem Meme, das sich 2021 im Internet wie Lauffeuer verbreitet hat.

Personality Sticker

Mia hat sich diese beiden Sticker selbst gekauft. Sie erklärt, weshalb die beiden Sticker zu ihr passen: „Ich bin halt jemand, wo Sachen immer zehnmal überdenkt und Alles in meinem Kopf durchgehe. Aber ich will trotzdem immer so positiv wie möglich sein. Ich fand die beiden irgendwie lustig und passend“.

Jane Austen Sticker

Auch dieser Sticker war ein Geschenk ihrer besten Freundin. „Stolz und Vorurteil“ ist nicht nur Mias Lieblingsbuch, sondern auch die Filmadaption mit Kira Knightley gehört zu Mias Lieblingsfilmen. Die Kaugummiblase vor Jane Austens Gesicht gehört zum Design des Stickers und ist der Grund, weshalb er Mia noch besser gefällt, denn er fügt dem Sticker eine humorvolle Ebene zu.

Meme Sticker

Diesen Sticker hat Mias Schwester ihr geschenkt. Der Sticker bezieht sich auf ein beliebtes Meme-Format, das sie und ihre Schwester lustig finden.

Mini Essen und Trinken Sticker

Für Mia dienen diese kleinen Sticker primär als Verzierung: „Ich hatte super viele von denen und hab dann halt mal ein paar hier draufgeklebt. Die sehen irgendwie süss aus, finde ich.“ erklärt Mia.

Analyse

Disclaimer: Das bin ich!

Mias Sticker sind primär eine Beschreibung ihrer Persönlichkeit und Interessen. Durch die Sticker erkennt man, welche Filme, Serien und Bücher Mia mag, dass sie ein Haustier besitzt, das ihr wichtig ist und man findet sogar ein paar von Mia selbst als definierend ernannte Persönlichkeitsmerkmale. Diese Signale, die Mia mit diesen Stickern nach Aussen sendet, können von Anderen ziemlich leicht entziffert werden, vorausgesetzt sie kennen den weiteren Kontext, den die Sticker referenzieren. Für Mia ist genau das ein riesiger Vorteil der Sticker, so kann sie anderen Leuten auf einen Blick vermitteln, wie sie so tickt, ohne gross darüber reden zu müssen. Ausserdem hat sie so direkt etwas mit der Person gemeinsam, die sie auf die Sticker anspricht, denn sie weiss, das Signal, das sie anhand der Sticker, unbewusst oder bewusst, ausgesendet hat, ist bei ihrem Gegenüber angekommen.

Insider-Wissen und Insider-Witze

In ihrem Interview erzählt Mia: «Ich mag halt generell Sticker gerne und deswegen bekomme ich auch häufig welche geschenkt, so von Leuten, die mich halt kennen. Ich bin dann auch happy, wenn die irgendwie voll passen. Das zeigt ja auch, dass sie mich gut kennen oder halt wissen, was ich cool find’ oder so, keine Ahnung.». Das scheint ein Motiv zu sein, das sich in vielen der Sticker wiederfinden lässt. Die Sticker, die Mia geschenkt bekommen hat, spiegeln ihre Beziehungen zu ihrem Umfeld wider und das gleich auf mehreren Ebenen. Einerseits erinnern sie Mia an die Person, die ihr die Sticker geschenkt hat und die Insider-Witze, auf die sich die Sticker beziehen. Zusätzlich sind die Sticker aber auch ein direkter Beweis, dass Mias Umfeld sie kennt und weiss, wo ihre Interessen liegen und was ihre Vorlieben sind.

Über die Autorin

Ich kenne Mia schon sehr lange und weiss deshalb auch, dass sie Sticker generell sehr gerne mag. Mias Laptop habe ich ausgesucht, weil ich es interessant finde, wie viel man über Mia schon alleine von ihren Stickern herausfinden kann, auch wenn man sie nicht kennt. Als eine weitere spannende Ebene hat sich mir die Zusammenstellung von geschenkten und selbstgekauften Stickern während dem Interview eröffnet.

*Die Besitzerin des Laptops möchte gerne anonym bleiben, weshalb der Name für diesen Text geändert wurde.