Über dieses Projekt

Das Projekt „Schweizer Juristinnen und Frauenrechte in der Schweiz seit 1971“ will die Geschichte der Gleichstellung der Geschlechter in der Schweiz anhand von Interviews mit Juristinnen und Politikerinnen lebendig machen und eine Lücke in der (Frauen-)Rechtsgeschichte schliessen. Die in den vier Landessprachen der Schweiz geführten Interviews geben Einblick in die rechtlichen, politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen, die zur Schaffung und Weiterentwicklung der Frauenrechte beigetragen haben. Der Blog, der als zentrale Plattform des Projekts dient, dokumentiert diese mündliche Geschichte und stellt eine wertvolle Ressource für Studierende dar.

Das Projekt ist interdisziplinär und wird von Studierenden im Rahmen des jährlich stattfindenden Seminars „Frauenrechtsgeschichte“ aktiv mitgestaltet und weiterentwickelt. Die Studierenden haben die Möglichkeit, auf der Grundlage der im Blog veröffentlichten Interviews und historischen Dokumente wissenschaftliche Arbeiten zu verfassen. Diese Arbeiten werden anschliessend auf dem Blog publiziert und erweitern so laufend die Materialsammlung zur Geschichte der Frauenrechte in der Schweiz. Die Studierenden sind nicht nur passive Konsumenten von Wissen, sondern tragen aktiv zur Entstehung und Weiterentwicklung des Blogs bei. Sie führen Interviews, recherchieren historische Zusammenhänge und verfassen wissenschaftliche Artikel, die die Themen vertiefen.

Der innovative Charakter des Projekts liegt darin, dass die Studierenden nicht nur aus Lehrbüchern lernen, sondern durch direkte, zeitgenössische Quellen – die Interviews mit Frauen, die die Schweizer Gleichstellungspolitik massgeblich geprägt haben – wertvolle Einblicke in den Entstehungsprozess von Gesetzen und gesellschaftliche Veränderungen gewinnen. Dies fördert das Verständnis für rechtliche und politische Zusammenhänge und regt zum kritischen Denken an.

Der Blog, der als didaktisches Instrument dient, wird laufend weiterentwickelt und ist als Langzeitprojekt angelegt. Neben den bereits geführten Interviews sind weitere Gespräche mit Persönlichkeiten geplant, die zur Geschichte der Frauenrechte in der Schweiz beigetragen haben. Die Studierenden erhalten die Möglichkeit, sich intensiv mit verschiedenen Themen wie der Einführung des Frauenstimmrechts, der Gründung der Eidgenössischen Kommission für Frauenfragen oder der Entwicklung von Gleichstellungsgesetzen wie dem Gleichstellungsgesetz von 1996 auseinanderzusetzen.

Das Projekt hat eine nachhaltige Struktur, da es auf dem jährlich stattfindenden Seminar und der kontinuierlichen Veröffentlichung der studentischen Arbeiten auf dem Blog basiert. So wird sichergestellt, dass das Wissen über die Geschichte der Frauenrechte in der Schweiz lebendig bleibt und sich kontinuierlich weiterentwickelt. Es handelt sich um ein Open-Access-Projekt.

Durch diesen innovativen und praxisorientierten Ansatz wird das Projekt nicht nur zur Erweiterung des Wissens über Frauenrechte in der Schweiz beitragen, sondern auch ein Modell für die interdisziplinäre Lehre und den Einsatz digitaler Medien in der akademischen Welt darstellen.