Grosse Museen haben die Mittel und Möglichkeit professionelle Ausstellungsvideos zu produzieren. Für kleinere Institutionen oder auch junge Kunstschaffende sind die Möglichkeiten der Videoproduktion leider oft begrenzt. Deshalb zeigt dieses Projekt wie auch mit einfacheren Mitteln für eine etwas unbekanntere Lokalität ein ansprechendes Video erstellt werden kann.
Surya Würgler
Projektbeschrieb
Das produzierte Ausstellungsvideo findet im Rahmen der Installationen von Robert Estermann und Oz Oderbolz im Kunstraum und Off-Space Last Tango statt. Dabei wurde mit der Kuratorin Linda Jensen Kontakt aufgenommen und ein Datum für den Produktionstag ausgearbeitet. Im ersten Sinne habe ich mich für diese Ausstellung entschieden, da junge kunstschaffende Personen nicht oft von solch einer Gelegenheit profitieren. Dieser Gedanke trifft auch auf die Off-Spacekultur zu. Grosse Museen haben die Mittel und Möglichkeit professionelle Ausstellungsvideos zu produzieren, deshalb der Fokus auf eine etwas unbekanntere Lokalität. Ein weiterer Gedanke spielt auch mit den Rahmenbedingungen dieses Projekts. Im Falle einer eher kleineren Ausstellung sind weniger Komplikationen mit einer solchen Produktion verbunden – wie zum Beispiel die Bild- und Aufnahmerechte. Ich wurde mit grossem Interesse und Familiarität empfangen.
Vor dem eigentlichen Drehtag ist es wichtig ein Drehplan zu entwickeln und sich schon allfällige Ideen auszudenken. In meinem Fall ist das Last Tango nur an Freitagen und Samstagen geöffnet, weshalb mir vom Kurationsteam ein Lageplan mit den jeweiligen Ausstellungsstücken zugesendet wurde, wodurch ich mich bei der Drehplanung besser orientieren konnte. Mit Hilfe des Drehplans und der Unterstützung der Kuration war der eigentliche Produktionstag fliessend und es gab nur wenige Komplikationen. Die Aufnahmen wurden in bewegte Kameraführung (mit einem Longboard und eines helfenden Freundes durchgeführt) und in Stativaufnahmen unterteilt.
Die Bearbeitung im Camtasia-Programm war mit wenigen Korrekturen verbunden, welche sich auf das Licht und den Farbabgleich bezogen. Die subjektive Ästhetik bezog sich auf die ausgewählte Musik (Adagio BWV-974), nach welcher auch die Schnitte vorgenommen wurden. Die Schnitte wurden zum Teil durch simple Cuts als auch Blendeffekte kreiert, wobei die Blendeffekte für gewisse Stabilitätskorrekturen dienten.
Schaue das Video hier
Reflexion
Ich sehe eine Kritik bei den bewegten Aufnahmen. Aufgrund der low-budget Produktion entstand natürlich eine gewisse Instabilität bei diversen Aufnahmen, wodurch es zum Teil nicht optimal war, jene zu verwenden, obwohl die ästhetische Idee überzeugend war.
Für die Verwendungszwecke der Aufnahmen habe ich einen Vertrag sowohl für die Kunstschaffenden als auch für das Last Tango angefertigt. Bei der Beschaffung der Unterschriften beziehungsweise der Einverständnisse entstanden keine Probleme. Auch steht es im Interesse des Last Tango das Ausstellungsvideo für ihre Zwecke zu nutzen.