Vincent van Goghs Zeit in Saint-Rémy: Eine digitale Ausstellung 

Wie lässt sich das Ausstellungserlebnis im digitalen Raum verändern oder erweitern? Anhand einer fiktiven Sonderausstellung zu den Werken Van Goghs aus seiner Zeit in Saint-Rémy soll dies ausprobiert werden.

Anastasiia Markova 

 Ausgangslage
“Vincent van Goghs Zeit in Saint-Rémy: Eine digitale Ausstellung” ist ein fiktives Konzept einer rein digitalen Ausstellung, die sich mit Vincent van Goghs Hospitalisierung und Zeit in der Heilanstalt Saint-Paul-de-Mausole in Saint-Rémy-de-Provence, insbesondere mit seiner Kunst aus dieser Zeit, befasst. Innerhalb dieser digitalen Ausstellung ist es möglich, die verschiedenen Werke van Goghs, die sich in unterschiedlichen Museen weltweit befinden, in einem virtuellen Raum gemeinsam auszustellen und zu kontextualisieren. 

Ziele 

  • Mit den normalerweise existierenden Grenzen des Möglichen experimentieren und das digitale Medium ausnutzen, um das Design des Ausstellungsraums und die Szenographie interessant und neuartig zu gestalten; 
  • Die Erfahrung der Gemälde durch die Besucher:innen erweitern, mehr über die Werke, ihre Geschichte und Wirkung vermitteln;
  • Die Freiheit in der Wahl des Ausstellungsmaterials benützen, um alle gewünschten Werke, ungeachtet dessen, ob sie die einzelnen Institutionen als Leihgaben vergeben würden, in einem Raum zusammenzubringen; 
  • Versuchen, so gut es geht, auch bei einem so oft inszenierten und populären Künstler, Klischees zu vermeiden. 

Projektbeschrieb
In dem in Blender und Unity erstellten virtuellen Ausstellungsraum sollen die Werke van Goghs in einer chronologischen Reihenfolge ausgestellt werden. Die Besucher:innen werden vom Eingang dieses kreisförmigen Ausstellungsraumes durch einen spiralförmigen Kanal auf den Hauptraum geleitet, wo ein Bett die Zeit van Goghs in der Heilanstalt illustrieren soll. Der Gang zum Hauptraum kann so quasi als Weg van Goghs in die Heilanstalt nachgefühlt werden. In der eigentlichen Anstalt selbst werden die beiden Hauptwerke der Ausstellung – Olivenbäume in einer gebirgigen Landschaft und die Sternennacht – im Pendant zueinander kontextualisiert. Diese beiden Werke, wie auch einige der anderen ausgestellten Werke, können in diesem digitalen Raum auf eine neue Art zu erlebt werden. 

Die Besucher:innen dieses virtuellen Raumes können sich frei im Ausstellungsraum bewegen, die sowohl in Deutsch als auch in Englisch verfassten Ausstellungstexte lesen und an die Gemälde nahe heran- oder gar hineintreten. Das fertige Produkt macht ein Ausstellungserlebnis von zu Hause aus – barrierefrei – möglich.   

 

Reflexion

  • Die Kluft zwischen Idealvision des Projekts und eigenen technischen Möglichkeiten waren gross. Es war notwendig, sich auf die Umsetzung weniger repräsentativen Ideen zu beschränken. 
  • Die begrenzten Möglichkeiten hatten auch Auswirkungen auf die Atmosphäre und Ästhetik. Als Prototyp kann dieses Ausstellungsprojekt aber sehr gut zeigen, was technisch mit mehr Zeit und Mitteln alles möglich wäre. 

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert