Oft sind Kunstwerke eines Künstlers in verschiedenen Institutionen verteilt. So auch eine Bildreihe Correggios. Das Ausstellungsvideo bringt die vier Kunstwerke dieses Bildzyklus in einem virtuellen Raum zusammen und ermöglicht, die Bildsprache für die Besucher:innen auf eine einfache Art und Weise zugänglich zu machen.
Timia Braun und Jackie Moro
Ausgangslage
Correggios Werk Leda mit dem Schwan ist als einzelnes Kunstwerk in der Gemäldegalerie in Berlin ausgestellt. Den Besucher:innen erschliesst sich bisher im Ausstellungsraum nicht, dass dieses Gemälde zu einem Bildzyklus gehört, der aus insgesamt vier Bildern besteht.
Der Bildzyklus umfasst die folgenden vier Werke Correggios:
- Der Raub des Ganymed, 1531–1532, Öl auf Leinwand, 163,5 x 70,5 cm, Kunsthistorisches Museum Wien.
- Leda mit dem Schwan, 1532–1533, Öl auf Leinwand, 152 x 191 cm, Staatliche Museen zu Berlin.
- Jupiter und Io, 1532–1533, Öl auf Leinwand, 163,5 x 74 cm, Kunsthistorisches Museum in Wien.
- Danae, 1531–1532, Öl auf Leinwand, 161 x 193 cm, Galleria Borghese in Rom.
Ziel
Besucher:innen der Gemäldegalerie Berlin sollen während ihrem Museumsrundgang die Möglichkeit erhalten, das Werk Correggios Leda und der Schwan im Kontext des gesamten Bildzyklus zu erfassen. Obschon die vier Kunstwerke in drei unterschiedlichen europäischen Institutionen ausgestellt sind, sollen sie in Form eines Ausstellungsvideos zusammengebracht werden. Ausserdem soll über das Video die im Kunstwerk dargestellte mythologische Liebesgeschichte zwischen Zeus und Leda einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden.
Projektbeschrieb
Das Medium des Videos bietet die Gelegenheit das Bild im Kontext seiner Werkreihe Besucher:innen zu präsentieren. Ausserdem können Hintergrundinformationen zum Dargestellten auf ansprechende Weise innerhalb des Videos vermittelt werden, ohne dass der Ausstellungsraum mit ausführlichen Objekttafeln überfrachtet werden würde. Um das Thema für ein breites Publikum zugänglich zu machen, wurde darauf verzichtet, eine vertiefte ikonographische und kompositorische Analyse des Werkes vorzunehmen.
Das Video ist folgendermassen strukturiert:
- Kontextualisierung des Künstlers und des Auftraggebers
- Kontextualisierung der Werkreihe
- Erläuterung des dargestellten Mythos
Reflektion über Stärken und Schwächen
Stärken
- Es visualisiert den Kontext, in welchem das Werk erschaffen wurde (Werkreihe)
- Es spricht aufgrund der verwendeten Sprache ein breites Publikum an
- Die komplexe Komposition des Bildes wird veranschaulicht und die drei einzelnen Szenen für die Besucher:innen sichtbar gemacht
Schwächen
- Es sind keine Untertitel vorhanden, weshalb das Video sich in dieser Form bloss an ein hörendes Publikum richtet. Es wäre aber selbstverständlich möglich, das Video mit Untertiteln in Deutsch wie auch Fremdsprachen zu ergänzen.
- Es sind Überlegungen notwendig für die Art und Weise, wie der Ton des Videos abgespielt werden würde. Ist es den Besucher:innen möglich, das Video mittels einem QR-Code auf dem eigenen Smartphone abzuspielen, so werden viele dabei vermutlich nicht die eigenen Kopfhörer aufsetzen. Es könnte daher zur Störung anderer Museumsbesucher:innen kommen. Würde eine Reihe verschiedener Videos für den Ausstellungsrundgang geplant werden, würde es sich deshalb anbieten, Leihgeräte mit Kopfhörern anzuschaffen oder Videostationen mit Kopfhörern in den Ausstellungsraum zu integrieren.