Monets Gemälde begeistern weltweit Museumsbesucher:innen. Die Tatsache, dass Monet oft die selbe Ansicht mehrmals zeichnete und so die verschiedenen Tagesstimmungen festhielt, bleibt den Betrachter:innen aber meist verborgen. Das AR-Projekt soll eine Bildsequenz zusammenbringen und mit einem besonderen Audioerlebnis unterlegen.
Charlotte Egli, Marjorie Mermod, Jessica Ryrie
Ausgangslage
Unsere erste Idee war es, ein Video zum Bild Houses of Parliament in London von Monet zu produzieren. Während der Recherche zu diesem Werk haben wir herausgefunden, dass Monet eine grössere Reihe an Bildern in London erstellt hat. Deshalb haben wir uns entschieden, die Bilder über die AR-App artverse anhand eines in Camtasia produzierten Filmes zu zeigen. Dadurch wurden auch die für Monet typischen atmosphärischen Lichtverhältnisse und Impressionen ersichtlich. Zudem haben wir einige Briefe von ihm an seine Frau gefunden, welche er während seiner Reisen an sie geschrieben hatte. Wir dachten, wir könnten diese gut gebrauchen, um eine Nähe zum Künstler herzustellen und sein Schaffen besser kontextualisieren zu können. Denn er hatte in seinen Briefen sehr passioniert beschrieben, wie sein Alltag als Künstler aussieht und wie das Wetter seine Arbeit beeinflusst.
Ziel des Projekts
- Visuelle Erfahrung der verschiedenen Bilder Monets
- Eine emotionale Erfahrung wird durch die Bildwirkung erzeugt und versetzt den:die Rezipierent:in durch das auditive Erfahren des Musikstücks von Maurice Ravel
- Eine kurzweilige Reise in die Zeit Monets durch das Eintauchen in die Bildbetrachtung begleitet von Erzählstimmen
- Nachempfinden der Stimmungslage des Künstlers, welche er in seinen Bildern, durch die Farbigkeit der Sujets, in impressionistischen Stil auszudrücken vermochte

Abb. 1: Mit der artverse-App wird Montes Werk The House of Parliament, Sunset gescannt. Das Smartphone erkennt das ausgestellte Bild und startet automatisch die AR-Überblendung.
Projektbeschrieb
Als AR-Projekt haben wir uns überlegt mit der Hilfe vom Programm Camtasia ein Video mit den ausgewählten Werken von Claude Monet zu erstellen. Die Werke sollten dabei mit ruhiger Musik und den vorgelesenen Briefen hinterlegen werden. Als Erstes haben wir mehrere Versionen erschaffen, in welchen das Audio jeweils in verschiedenen Reihenfolgen abgespielt wurde. Das ermöglichte uns, die passende Version auszuwählen, und so einen Fokus zu legen. Zusätzlich zum Dialog haben wir Untertitel hinzugefügt, damit der Dialog verständlicher wird.
Dabei kam jedoch ein Problem auf. Camtasia hat eine Option, um Untertitel einfach zu integrieren. Beim Exportieren des Videos gehen diese jedoch verloren, da es sich dabei um geschlossene Untertitel handelt. Geschlossene Untertitel sind nicht im Bildmaterial integriert und können somit von den passenden Programmen ein oder ausgeschaltet werden. Die artverse App scheint diese jedoch nicht zu unterstützten, weshalb wir die Untertitel zu offenen machen mussten. Um offene Untertitel zu erhalten, müssen sie im Bildmaterial integriert werden und verlieren somit die Möglichkeit ausgeschaltet zu werden. Camtasia hat keine Funktion, um solche Untertitel automatisch zu erstellen, daher mussten wir diese manuell einfügen und mit dem Audio abstimmen.
Das Werk The House of Parliament, Sunset wird in der artverse-App mit folgendem Video überblendet:
Reflexion
Wir waren sehr fasziniert von der artverse App und sind der Meinung, dass Apps wie diese einen grossen und wichtigen Schritt im musealen Kontext machen können und Museen so ein breiteres Publikum ansprechen.
Bildnachweise
Monet Claude, Charing Cross Bridge, London, 1901, Öl auf Leinwand, 65 x 92.2 cm, Art Institute Chicago, https://www.artic.edu/artworks/16544/charing-cross-bridge-london (zuletzt abgerufen am 12.12. 2022).
Monet Claude, Waterloo Bridge, 1901, Pastell auf gewebtem Papier, 65 x 92.2 cm, National Gallery of Art, https://www.nga.gov/collection/art-object-page.142268.html (zuletzt abgerufen am 12.12. 2022).
Monet Claude, Waterloo Bridge, Gray Day, 1903, Öl auf Leinwand, 65.1 x 100 cm, National Gallery of Art, https://www.nga.gov/collection/art-object-page.46658.html (zuletzt abgerufen am 12.12. 2022).
Monet Claude, The House of Parliament, Sunset, 1903, Öl auf Leinwand, 81.3 x 92.5 cm, National Gallery of Art, https://www.nga.gov/collection/art-object-page.46523.html (zuletzt abgerufen am 12.12. 2022).
Monet Claude, Le Parlement, coucher de soleil, 1904, Öl auf Leinwand, 81 x 92cm, Kunsthaus Zürich.
Literaturverzeichnis
Daneo, Angelica: ‘Monet: Orte’, München, 2020.
Krämer, Felix: ‘Claude Monet’, München 2017.
National Gallery of Art: ‘Claude Monet Biography’ https://www.nga.gov/collection/artist-info.1726.html# (zuletzt abgerufen am 12.12. 2022).
Tate London: ‘I find London lovelier to paint each day Claude Monet in London’. In: The EY Exhibition: Impressionists in London, French Artists in Exile (1870-1904), 2 November – 7 May 2018, London, 2017. Letters from Claude Monet to Alice Monet quoted in Sylvie Patin, translated by Maev de la Guardia, Total/Hazan, Paris 1994 www.tate.org.uk/tate-etc/issue-41-autumn-2017/claude-monet-i-find-london-lovelier-paint-each-day (zuletzt abgerufen am 12.12. 2022).
Musiknachweis
Laplante, André: ‘Prélude’. In : ‘Ravel Miroirs, Jeux d’eau, Pavane pour une infante défunte’, 2005, Maurice Ravel (18751–937), 1913.