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Auf der Spur gesellschaftlicher Triggerpunkte und medialer Polarisierung

Eine Analyse des medialen Diskurses zur Einführung von Menstruationsurlaub in der Schweiz

Die Arbeit untersucht den aktuellen medialen Diskurs über die Einführung eines Menstruationsurlaubes in der Schweiz. In der Debatte über die Einführung von bezahlten freien Tagen für menstruierende Personen, die unter starken Schmerzen leiden, lässt sich eine klare Polarisierung zwischen Befürwortern und Skeptikern beobachten. Kritiker*innen wollen keinen Menstruationsurlaub und sehen darin einen Rückschritt für die Gleichberechtigung zwischen Frauen* und Männern*. Demgegenüber stehen die Verfechter*innen, welche die Einführung eines Menstruationsurlaubes für nötig halten, damit gegen die anhaltende Tabuisierung der Periode am Arbeitsplatz vorgegangen werden kann und Menstruierende, die unter enormen Schmerzen leiden, zu entlasten.

Ziel dieser Arbeit ist es, die gesellschaftlichen Triggerpunkte in medialen News-Beiträgen zu identifizieren und ihre Auswirkungen zu veranschaulichen. Dazu wird das theoretische Konzept der Triggerpunkte von Steffen Mau, Thomas Lux und Linus Westhauser detailliert dargestellt. Die drei Forschenden haben sich mit dem Narrativ einer gespaltenen Gesellschaft auseinandergesetzt und stellten fest, dass es gewisse Punkte gibt, die die Atmosphäre einer einvernehmlichen Diskussion auf einen Schlag verändern.

Die Arbeit beleuchtet zudem die Stigmatisierung der Menstruation, die bis heute anhaltet. Betroffene schämen sich in der Öffentlichkeit, ihre Periodenprodukte sichtbar zu tragen oder im Arbeitsumfeld über das Thema zu sprechen. Des Weiteren wird der Menstruationsurlaub hinsichtlich seiner Begrifflichkeit und der Repräsentation der Stimmen innerhalb dieses Diskurses analysiert. Das Wort «Urlaub» vermittelt ein irreführendes Bild. Ausdrücke, wie Menstruationsdispensation und Menstruationsabwesenheit eignen sich daher besser, um für das Anliegen zu sensibilisieren. Die Politisierung des medialen Diskurses über die Einführung eines Menstruationsurlaubes wird durch die starke politische Stimmenrepräsentation sichtbar. Keine Gruppe dominiert die Diskussion so intensiv, wie die Politiker*innen.

Die Erkenntnisse der Forschung zeigen, dass sich die Triggerpunkte nicht ausschliesslich über visuelle Aspekte festhalten lassen, sondern sich in den verschiedenen Argumentationen äussern. Es wurden drei Punkte festgestellt, die den Diskurs dominieren und gleich mehrere Triggertypen ausgelöst haben. Die Themenfelder wie die Gleichstellung der Geschlechter am Arbeitsplatz, die bedrohte Selbstbestimmung und die Frage, ob die Menstruation als Krankheit betrachtet werden sollte, bildeten die Hintergründe der Auslöser.