Erzähl mir von deiner Lieblingsfigur – Ein Blick auf die mediale Geschlechterdarstellung in digitalen Kindermedien

Die vorliegende Bachelorarbeit thematisiert die Geschlechterdarstellung in den Kindermedien Film und Serie. Im Zentrum der Arbeit stehen die Rezipient*innen, deren persönliche Lieblingsfiguren sowie Meinungen zu den Geschlechterdarstellungen. Es war ein grosses Anliegen, den Kindern eine Stimme zu geben und einen Blick auf die Thematik aus ihrer Sicht zu werfen. Es sollte dabei herausgefunden werden, welche Phänomene der Geschlechterdarstellung beobachtet werden können und wie die Kinder diese wahrnehmen. Hierbei wurde zunächst an den Begriff der „Kinderkultur“ herangeführt. 

Die Literatur rund um den Zusammenhang und das Zusammenspiel von Kindern und Kultur zeigte, dass in diesem Kontext insbesondere zwei Deutungen diskutiert werden: die Kultur für Kinder und die Kultur von Kindern. Bei den Filmen und Serien handelt es sich deshalb um eine Kultur für die Kinder, welche durch die Erwachsenen produziert wird. Die Wahrnehmung des Film- und Serieninhalts steht dabei für die Kultur von den Kindern.

Spiderman entstanden im Rahmen der Forschung.

Für die qualitative Forschung wurden exemplarische Leitfadeninterviews mit Primarschüler*innen durchgeführt und thematische Zeichnungsaufträge umgesetzt. Dabei spielten die Lieblingsfilme/-serien sowie die Lieblingsfiguren der Kinder eine zentrale Rolle. Die daraus gewonnenen Ergebnisse wurden den Inhalten des bereits bestehenden Forschungsstandes gegenübergestellt.  

Die Bachelorarbeit hat gezeigt, dass weiterhin in vielen Fällen der Kindermedien Film/Serie ein Ungleichgewicht zwischen den vertretenen Geschlechtern zu beobachten ist. In einigen der Filme/Serien wird zwar versucht, die stereotypischen Darstellungen der männlichen und weiblichen Figuren aufzubrechen, jedoch gelingt dies nicht bei allen Versuchen.  

Die Analyse der qualitativen Forschung ergab, dass während sich die Schüler ausnahmslos für männliche oder anthropomorphe Figuren entschieden, einige der Schülerinnen neben den weiblichen und anthropomorphen Figuren auch männliche wählten. Neben diesem Unterschied gab es bei den Charakteristika der gewählten Figuren Gemeinsamkeiten zu verzeichnen, welche für die Kinder besonders wichtig waren. Dazu zählte der Humor der Figuren und das Darstellen einer «guten Figur». Überraschenderweise spielte die Stärke für die Schüler nicht dieselbe Rolle, wie in bereits bestehenden Forschungen des Forschungsbereichs.  

Alle befragten Schüler*innen, bis auf eine Ausnahme, konnten keine signifikanten Unterschiede in der Darstellung und dem Verhältnis der Geschlechter der Figuren wahrnehmen. So blieben auch Äusserungen zu einem Ungleichgewicht der Figuren, deren Eigenschaften oder Äusserlichkeiten weitgehend aus. 

Daisy Johnson (S.H.I.E.L.D.) entstanden im Rahmen der Forschung.

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