Erlebnisraum Robinson-Spielplatz Wetzikon

In meiner empirischen Arbeit gehe ich der Frage nach, welche Funktion Robinson-Spielplätze (Abenteuerspielplätze) in der Alltagskultur der Kinder einnehmen. Ich habe exemplarisch am Robinson-Spielplatz Wetzikon gearbeitet, von wo aus grössere Zusammenhänge, Themen und Problematiken sichtbar wurden.

Für meine Arbeit habe ich den Robinson-Spielplatz Wetzikon während den Monaten März bis Mai 2021 regelmässig besucht, Interviews geführt und aktiv am Spielplatz-Geschehen teilgenommen. Ich durfte bei Arbeiten auf dem Platz mithelfen, viele unterschiedliche Kinder und Erwachsene kennenlernen und miterleben, was es alles auf dem Platz zu tun und zu erkunden gibt.

Die Auswertung der Beobachtungen und Interviews bilden das Kernstück meiner Arbeit, welche ich mit raumtheoretischem aber vor allem mit psychologischem und pädagogischem Gedankengut zu stützen versucht habe. Weiter habe ich mich auch zeitlichen Veränderungen rund um die Spielplatzgestaltung gewidmet. Bspw. stammt die Idee des Abenteuerspielplatzes vom Landschaftsarchitekten Carl Theodore Sørensen aus den 1940er-Jahren (Dänemark).

Die Spiel- und Erlebnismöglichkeiten auf dem Robinson-Spielplatz Wetzikon gehen über die räumlichen Strukturen (z.B. Hütten, Holzwerkstatt, Wasserstelle etc.) hinaus und zeigen sich vor allem in der Interaktion mit anderen Kindern und Erwachsenen auf dem Spielplatz.

Der Spielplatz ermöglicht es Kindern und Jugendlichen selbständig und eigenverantwortlich zu spielen, Gruppenerfahrungen zu machen und handwerkliche Fähigkeiten zu erlernen.

Das Angebot richtet sich an verschiedene Alters- und Interessensgruppen und bindet Kinder in den Gestaltungsprozess des Areals ein. Kinder und Jugendliche werden somit als aktive und eigenständige Subjekte adressiert, deren Vorstellungen und Wünsche für den Spielplatz ebenso massgebend sind wie die der Erwachsenen.  

Besonders im letzten Jahr, in dem viele Kultur- und Freizeitorte wegen des Coronavirus nicht genutzt werden konnten, wurde deutlich, wie wertvoll solche sozialen Begegnungsorte sind. Die eigenen vier Wände bieten den Kindern nur begrenzt Möglichkeiten, abseits der elterlichen Aufsichtspflicht, zu spielen und mit verschiedenen Materialien zu werkeln. Die Robinson-Insel als vielfältig gestaltbaren und grossflächigen Aussenraum stellt somit eine wertvolle Ergänzung zu den Alltagsräumen der Kinder dar.