«Szene isch Stadi – eine kulturwissenschaftliche Analyse des (Jugend)Raums Stadelhofen

Wir schreiben das Jahr 2021. Vor einem Jahr verursachte ein kleiner Virus aus einem chinesischen Labor eine globale Pandemie, die etliche Menschen das Leben kostete. So wie diese Pandemie Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit hatte, so hatte sie auch einen Einfluss auf das gesellschaftliche Leben. Isolation, Social Distancing und Quarantäne waren während ungefähr einem Jahr an der Tagesordnung.

Nimmt man eine Lupe zur Hand und betrachtet in dieser globalen Situation die Schweiz, genauer: Zürich, stellt man fest, dass sich mediale Berichte über eine Konsequenz der Covid-19-Massnahmen häufen. Es sind Berichte über Ansammlungen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Ansammlungen, welche sich nicht an die Massnahmen halten wollen und sich vereinzelt auch gegen die Behörden stellen.

Meine Bachelorarbeit wurde durch diese Ereignisse inspiriert. Ich wollte herausfinden, wie kulturelle Transformationen geschehen, wovon sie abhängen, welche Konsequenzen sie haben. Wie beeinflussen sie das Denken und Handeln der Menschen? Und wie hängen sie mit dem städtischen Raum, genauer dem Raum Stadelhofen, zusammen?

Die Bachelorarbeit besteht aus einer theoretischen Einführung in die kulturwissenschaftliche Raumthematik, Stadtforschung und Jugendforschung. Es folgt darauf ein Kapitel zur kultur-historischen Entwicklung des Raumes Stadelhofen, welche anhand von historischen Karten vergleichend erforscht wurde. Zum Schluss folgt ein Kapitel zur aktuellen Situation am Stadelhofen. Dabei wurde anhand von qualitativen Interviews und teilnehmender Beobachtung versucht, eine Momentaufnahme der ansässigen Jugendgruppen zu machen.

Die Bachelorarbeit zeigt die Verbindung zwischen Konzepten aus den Kulturwissenschaften mit einem realen Raum, die baukulturelle Entwicklung eines Stadtquartiers vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert und alltagskulturelle Eigenheiten einer Zürcher Jugend. Von Otto I. über Calatrava zu Young Gustav. Von Raumtransformationen über Revolutionen und Artilleriefestungen zu TikTok und Vodka mit Eistee.  

Abbildung: Der Bahnhof Stadelhofen im März 1995. Fotos: Werner Huber