Mit diesem Blog präsentieren die Absolventinnen und Absolventen des Frühjahrssemesters 2021 im Bachelor-Studienprogramm Populäre Kulturen an der Universität Zürich ihre Abschlussprojekte. Bereits Anfang Juni hatten sie ihre Arbeiten in einem Online-Event live vorgestellt und ihren Abschluss gefeiert.

Die zwölf Präsentationen sind thematisch auf drei Schwerpunkte aufgeteilt. Im ersten geht es um Digitalisierung und Medienformen. Paula Mahler hat den menschlichen Einfluss auf Software-Entwicklung am Beispiel der Schweizer Contact-Tracing App und der Bewertung des Themas „Privatsphäre“ auf der Basis von Experten-Interviews untersucht. Nevena Marjanovic hat sich genau angesehen, wie Corona-Memes das Thema der Hamsterkäufe im Frühjahr 2020 als „partial stories“ erzählten und welche Emotionen und Verarbeitungsformen dabei erschienen. Giulio Bozzini hat die Bedeutung und Macht digitaler Plattformen in deren Design und Funktionsweise analysiert. Elena Gavric hat untersucht, wie das Filmformat „Super 8“ im digitalen Zeitalter als „analogue nostalgia“ Verwendung findet.

Der zweite Schwerpunkt dreht sich um ethnographisch-sinnliche und historische Alltagsforschung. Claude Menzi hat mit qualitativen Interviews untersucht, von wie vielen unterschiedlichen Einflussfaktoren das Essen in der Bündner Gemeinde Vaz/Obervaz bestimmt ist. Maka Mamporia hat herausgearbeitet, wie sich ihre InterviewpartnerInnnen heute zunehmend als Teil der Natur verstehen und mit ihr verbunden sein wollen. Nina Baumann hat Resonanzerlebnisse mit Musik und Gesang untersucht und kam zu dem Ergebnis, dass die synästhetische Wahrnehmung eine «entspanntere Weltbeziehung» zur Folge haben kann. Jérôme Holbein hat die sich historisch wandelnde Funktion der „Schweizer Identitätskarte“ vom „Evakuierungsausweis“ während des Zweiten Weltkriegs zum heutigen „Pass Light“ herausgearbeitet.

Der dritte Schwerpunkt liegt auf dem Thema «Raum». Terence Winkler hat vielfältige Raumbeziehungen und Raumtransformationen des Bahnhofs Stadelhofen über Revolutionen und Artilleriefestungen hin zu TikTok und «Vodka mit Eistee» untersucht. Rebecca Ritzal hat einen Abenteuerspielplatz in Wetzikon als wertvolle Ergänzung zu den Alltagsräumen der Kinder analysiert, in denen sie als eigenständige Subjekte adressiert werden. Andrea-Luca Bossard hat Museen als ‘traditionell weisse’ Räume in ‘Black Music Videos’ analytisch dekonstruiert, indem er sie als untrennbar von postkolonialen Debatten versteht. Ronja Eichler hat schliesslich untersucht, wie der städtische Raum «Letten» in Zürich erst durch die handelnden Menschen zum eigentlichen Raum mit einer höchst inklusiven und offenen Grundhaltung gemacht wird.

Die «Populären Kulturen» freuen sich sehr über diesen Erfolg und wünschen den «BAs» alles Gute.